SPD-Arbeitnehmer wollten Kooperation mit Gewerkschaften fördern - Wahlen

Bei der Unterbezirkskonferenz Main-Kinzig AfA (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen) in der SPD im kleinen Sitzungssaal der Rodenbachhalle ging es vor allem um die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie die künftige Zusammenarbeit mit dem DGB und den Mitgliedsgewerkschaften bei politischen Themen, welche die Arbeitnehmer betreffen. Außerdem wurden ein neuer AfA-Unterbezirksvorstand und Delegierte zur Bezirkskonferenz gewählt.

Bei der Eröffnung der Konferenz konnte Vorsitzender Oliver Janouschek auch hochkarätige Gastreferenten begrüßen: Robert Weisenbrunner, den 1. Bevollmächtigten und Geschäftsführer der Industriegewerkschaft Metall (IGM) Verwaltungsstelle Hanau und Norbert Schmidt (MdL) ,den finanzpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in Wiesbaden. Als weitere Gäste waren der Rodenbacher Bürgermeister Klaus Schejna als Hausherr und Oliver Habekost, SPD-Geschäftsführer aus Hanau, dabei. Der Bürgermeister nahm die Gelegenheit war und prangerte die ungerechte Finanzverteilung zwischen Bund, Länder und Kommunen an. „Ich bin mir sicher, dass genug Geld vorhanden ist, um soziale Projekte finanzieren zu können“ so Klaus Schejna, der scharfe Kritik an den geplanten Kürzungen übte.

Der IGM-Bevollmächtigte Robert Weisenbrunner betonte in seinem Einführungsstatement die lange Geschichte der Zusammenarbeit mit der SPD seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts und die gemeinsam erreichten Erfolge bei der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen bei der Lohn- und Arbeitszeitentwicklung. Er übte aber auch Kritik an den Beschlüssen Agenda 2010 (Stichworte: Hartz IV und Rente mit 67 Jahren) und appellierte an die SPD, dafür zu sorgen, dass auf die Frage: „Wer regiert unser Land? Die Banken und Finanzinstitute oder die gewählten Volksvertreter?“ eine klare Antwort gegeben werde. Weisenbrunner forderte ein Ende der „Generation Praktikum“ und geißelte die „Leiharbeit als moderne Sklavenhaltung.“ Den Leiharbeitern stehe bei gleicher Arbeit der gleiche Lohn zu; er sprach sich für einen Mindestlohn aus.

Der Landtagsabgeordnete Norbert Schmidt freute sich, dass die „AfA wieder belebt wird“ und nahm die Offerte der IGM und des DGB zur Zusammenarbeit an. Er verwies auf die Gespräche im Hessischen Gewerkschaftsrat über Themen wie die Bürgerversicherung und das Hessische Personalvertretungsgesetz. Schmidt unterstützte die Kommunen und forderte die Rücknahme der Kürzungen durch die Hessische Landesregierung und Mininisterpräsident Roland Koch. Ausführlich befasste er sich mit den Auswirkungen der Finanzkrise und forderte auch „Rating-Agenturen für die Bundesländer“ sowie höhere Löhne zur Unterstützung der Binnenkonjunktur.

Als Vorsitzender wurde Oliver Janouschek aus Langenselbold wiedergewählt. Walter Lauer (Rodenbach) und Wolfgang Wiesner (Hanau) wurden zu seinen Stellvertretern gewählt. Zu Beisitzern wurden bestimmt: Ralf Betz (Rodenbach), Dr. Hans Jochen Schild (Maintal), Hans-Jürgen Wolfenstädter (Freigericht), Bernd Klippel ( Linsengericht), Klaus Ditzel ( Schöneck), Norman Peetz (Gelnhausen) und Ralph Titze-Hesse. Als Delegierter zur AfA-Bezirkskonferenz wurde Anton Hofmann gewählt. (AH) +++