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01.07.10 - Ebersburg-Thalau

Unterricht hautnah: Mit der Live-Kamera direkt bei Turmfalken zu Gast

Es ist keine Fernsehserie und auch kein Spielfilm, der die Schüler der Grundschule Thalau wie gebannt auf den Bildschirm schauen lässt. Es ist etwas viel Spannenderes: das Leben der schuleigenen Turmfalken - live und per Infrarotkamera direkt in das Schulgebäude übertragen. „Besonders interessant wird es natürlich, wenn die Brut beginnt. Je kleiner die Falken sind, desto größer ist das Interesse an ihnen“, erzählt Schulleiterin Sabine Hackspacher.

Nach Angaben des Landkreises Fulda bietet die die Schule ihren zurzeit 55 Schülerinnen und Schülern beiteits seit Jahren ein breites Spektrum an Umweltaktivitäten – von der Vogelbeobachtung bis hin zu Gartenarbeit, Walderlebnistagen oder dem Herstellen einer eigenen Salbe. Ob Kästen für Fledermäuse, Mauersegler, Schwalben, Siebenschläfer oder eben Falken – das historische Fachwerkhaus, das die Grundschule Thalau beherbergt, bietet vielen Tieren ein Zuhause und den Schülern die Möglichkeit, diese zu beobachten.

Wenn man durch die Schule geht, kann man an manchen Stellen einen Blick in Nistkästen werfen, die von hinten mit Plexiglas versehen sind. „Die Kästen sind neu und die Vögel meiden sie momentan noch, aber wir sind zuversichtlich, dass sie künftig gut angenommen werden und die Kinder so die Vögel unkompliziert sehen können.“ Einer dieser Kästen ist bereits bewohnt. Wenn die Kinder das Tuch, das als Sichtschutz und zur Abdunkelung dient, anheben und sich auf den dafür bereit stehenden Hocker stellen, können sie direkt in die Vorgänge im Nistkasten eintauchen.

Hauptattraktion ist aber natürlich die Falkenkamera. Momentan werden ihre Bilder auf einen zentralen Bildschirm übertragen, die Lehrer hoffen jedoch, dass sich dies ändern wird und die Live-Übertragung aus dem Falkenhorst in die Multimedia-Ecken der vier Klassenräume ausgeweitet werden kann. „So hätten die Schüler die Möglichkeit, die Falken jederzeit im Hintergrund zu beobachten, und wir könnten mit allen Schülern zuschauen, wenn etwas Besonderes passiert“, äußert die Direktorin ihren Wunsch. „Falkenbabys werden mit lebendigen Mäusen gefüttert, das können die Kinder dank der Kamera beobachten. Und sie lernen so auch die Unterschiede zwischen den Vogelarten. Aus eigenen Beobachtungen kennen die Schüler die Ernährungsgewohnheiten verschiedener Vögel und wissen, wie sie leben oder wann sie schlüpfen.“

Im Schulgebäude weisen bunte Plakate darauf hin, dass die Schüler sich nicht nur mit Vögeln sondern mit unterschiedlichsten Tierarten auseinandersetzen. Im vergangenen Jahr war das Hauptaugenmerk auf Bienen gerichtet. Nachdem Schüler, Lehrer und Eltern im Garten ein Wildbienenhaus errichtet hatten, haben sich die Schulklassen mit dieser Tierart besonders beschäftigt. Neben dem Bienenhaus steht ein Lehmofen – ebenfalls selbstgebaut und bereits mehrfach angeheizt. „Anlässlich unseres 100-jährigen Schuljubiläums im vergangenen Jahr haben wir uns mit der Frage befasst, wie Menschen vor 100 Jahren gelebt, gewohnt und gearbeitet haben. In diesem Zusammenhang sind das Bienenhaus und der Lehmofen entstanden. Darüber hinaus haben wir ein Tipi aus Weiden gebaut“, beschreibt die Schulleiterin.

Doch auch in allen anderen Schuljahren sind die Aktivitäten der Schule, die in den vergangenen drei Jahren jeweils als Umweltschule ausgezeichnet wurde, breit gefächert. Der Schulgarten liefert Gemüse und Kräuter, die Streuobstwiese Obst, und beim Gartenfest wird alles verarbeitet. „Die Kinder kochen und essen, was wir im Garten geerntet haben.“ Gekocht und gebacken wird stilecht über offenem Feuer oder im Lehmofen. Darüber hinaus stellen die Kinder ihre eigene Ringelblumensalbe her, gestalten Walderlebnistage oder nehmen am Thalau-Bach Wasserproben.

So unterschiedlich die Projekte auch sind, alle sollen die Schüler an ökologisches Wirtschaften und einen besonnen Umgang mit den Ressourcen der Natur heranführen. Bei der Auswahl der Umweltaktivitäten wird natürlich auch darauf geachtet wird, wofür sich die Kinder aktuell interessieren. Als im vergangenen Jahr die Falkenkamera installiert wurde, besuchte ein Falkner die Schule und beantwortete den Schülern alle Fragen, die sie über den Greifvogel hatten. +++

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