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Brand im Rhönpark Hotel. An die 200 Hilfskräfte waren hier im Einsatz. Als erstes erkundeten die Wehrleute aus Roth die Lage und retteten die Verletzten.

In einer Sporthalle fand die Sichtung der Patienten durch Notarzt Dr. Waldemar Hohm statt.

09.09.10 - Hausen-Roth

"Es brennt" - 200 Rettungskräfte übten am Rhönpark Hotel den Ernstfall

Wie lange es dauern kann bis am Rhönpark Hotel im Hausener Ortsteil Roth die Rettungskräfte im Einsatz sind, zeigte sich am Mittwochabend. Nach wenigen Minuten waren die ersten Feuerwehrleute aus Roth vor Ort innerhalb kürzester Zeit dann auch die nachgeforderten Kräfte aus den umliegenden Ortschaften. Selbst aus dem hessischen Wüstensachsen waren Floriansjünger gekommen. 160 Feuerwehrleute waren schließlich im Einsatz. Hinzu kamen Helfer von Rotes Kreuz, Malteser und Technisches Hilfswerk.. Angenommen wurde eine Explosion im Technikerraum unter der Gaststätte. 23 Verletzte mussten behandelt werden. Eine Aufgabe, die die 40 Helfer des Roten Kreuzes und der Malteser stark in Anspruch nahm. Wichtig sei eine solch großangelegte Übung in einem Hotel aber auch, um die Örtlichkeiten im Ernstfall zu kennen, sagten Alexander Klamt von der Schnelleinsatzgruppe Bad Neustadt und Kreisbrandrat Peter Bulheller.

Was wäre wenn... wie oft hat man sich schon diese Frage gestellt. Auch die Hoteldirektion des Rhönpark Hotel im Hausener Ortsteil Roth, weit abgelegenen von der nächst größeren Ortschaft stellte sich diese Frage: Was wäre, wenn ein Brand im Hotel ausbricht. Wie schnell können die Rettungskräfte da sein und wie muss das Personal reagieren, was ist zu beachten. Es ist kurz nach 18 Uhr, als Hoteldirektor Günter von Kniese von einem Brand im Technikerraum informiert wird. Schon kurze Zeit später gehen die Piepser der Feuerwehr im drei Kilometer entferntem Ort Roth.

Hoteldirektor Günter von Kniese kennt die Lage seines Hotels und weiß, daß es einige Minuten dauern wird, bis Hilfe kommt. Gerade deshalb sei eine solche Großübung notwendig und deshalb hatte der Direktor alles äußerst geheim gehalten. Selbst das Personal wusste, bis kurz zuvor, nichts davon. „Mir geht es darum, die Reaktion meiner Leute zu sehen, wie sie handeln und was man verbessern kann,“ sagte von Kniese. Schließlich habe das Hotel oftmals über eintausend Gäste und immerhin noch 120 Leute an Personal. „Die Leute sollen sich bei uns wohl und sicher fühlen,“ sagte Günter von Kniese. Dann geht er vor das Hotel, wo die Wehr aus Roth anfährt und vom Techniker des Hotels informiert wird. „Brand im Technikerraum, derzeit 15 gemeldete Verletzte.“

Der Kommandant der Rother Feuerwehr erkennt schnell, dass hier weitere Einsatzkräfte notwendig sind und lässt über die Polizei Bad Neustadt nachalarmieren. Vor Ort ist auch Kreisbrandrat Peter Bulheller aus Bad Neustadt, der die Übung mit Kreisbrandinspektoren aus dem Landkreis, darunter Stefan Schmöger (Bad Neustadt), Hermann Weigand (Bad Königshofen) und Thomas Graumann (Mellrichstadt) beobachtet. Mehr als zehn Wehren aus den umliegenden Ortschaften, sowie das THW aus Mellrichstadt treffen nach und nach am Übungsort ein. Mittlerweile sind auch Rotes Kreuz, Malteser und die Schnelle Einsatzgruppe informiert und fahren an. Wolfgang Renner vom BRK Rhön-Grabfeld informiert sich und entscheidet, die Verletzten zunächst in eine Sammelstelle an der Rezeption und dann an den Verbandsplatz zu bringen.

Dieser Behandlungsplatz ist eine große Sporthalle, wo der zuständige Notarzt Waldemar Hohm die Patienten zunächst sichtet. Hier geht es darum zu erfahren, was den Patienten fehlt, wo sie Schmerzen haben, wie die Verletzungen sind und in welche Kategorie sie bei der Erstversorgung eingestuft werden müssen. Da kommen Mitarbeiter, die Brandverletzungen haben, andere haben offene Wunden am Arm, wieder einem anderen steckt ein Schraubenschlüssel im Oberschenkel, ein weiterer ist bewusstlos. Eine schnelle Entscheidung ist wichtig, sagt Waldemar Hohm, der selbst Notärzte ausbildet und hier vor allem Wert auf die Sichtung der Patienten legt. „Wenn wir jetzt einen echten Notfall hätten, wären hier mindestens sechs weitere Notarztkollegen und die hätten alle Hände voll zu tun,“ erläutert Waldemar Hohm.

Realitätsnah sollte die Übung stattfinden, darauf legten die Rettungskräfte wert. Alexander Klamt vom BRK Rhön-Grabfeld und Einsatzleiter Mario Hahn erwähnen die doch oft weiten Anfahrtszeiten. „Wir arbeiten ja landkreisweit und unsere Helferinnen und Helfer müssen nach der Alarmierung erst zu der jeweiligen Wache, um dann losfahren zu können,“ erklärt Alexander Klamt. Das hier schon einige Zeit vergeht, sei verständlich. Trotzdem war man mit der Schnelligkeit aller zufrieden, denn innerhalb kürzester Zeit trafen die Hilfskräfte von überall her ein. Die hatten dann auch alle Hände voll zu tun. An die 40 Einsatzkräfte waren mit 20 Fahrzeugen gekommen. „Wir waren mit den zu versorgenden Patienten dann schon an der Grenze unserer Kapazitäten angelangt,“ sagte Alexander Klamt. Die Patienten wurden nach der Sichtung in der Halle entsprechend „versorgt“. Das Schminkteam des BRK Rhön-Grabfeld hatte dabei oftmals ganze Arbeit geleistet und die Patienten entsprechend ihren Verletzungen geschminkt.

Kurz nach 20 Uhr: Übungsende. Manöverkritik. Kreisbrandrat Peter Bulheller und Notarzt Waldemar Hohm haben lobende Worte für die Mannschaften. Das Gelände sei recht weitläufig gewesen, sagte Bulheller, so dass Funk und sogar Telefon notwendig waren. Wichtig sei es aber gewesen einmal vor Ort zu üben, um im Ernstfall helfen zu können. Es sei wichtig, dass die Feuerwehrleute auch solch ein Hotel kennen. Mehr Information wünschte sich Dr. Waldemar Hohm im Ernstfall, weil die Patienten doch durch „viele Hände gegangen sind.“ Alles im allem lobte auch er den Einsatz und stellte vor allem die Ehrenamtlichkeit heraus. „Das kann man nicht hoch genug anrechnen, denn immerhin waren hier 200 Feuerwehrleute, THW`ler, Malteser und Helfer des Roten Kreuzes im Einsatz. Das, so Hohm, sei doch einen Beifall für alle wert. Die Übung am Rhönpark Hotel hat einmal mehr gezeigt, wie Feuerwehr und Rettungsdienste Hand in Hand arbeiten, um im Ernstfall schnell helfen zu können. +++




Das Schminkteam des BRK hatte hervorragende Arbeit geleistet und zum Beispiel diese Verletzung mit einem Schraubenschlüssel nachgestellt.

Auf den Feldbetten wurden die „Verletzten“ dann von den Rettungsassistenten und Rettungssanitätern erstversorgt. - Foto: Hanns Friedrich

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