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21.09.10 - HANAU

Auf ehem. Gleisbauhof: Neubau Fachmarktzentrum "Kinzigbogen" für 90 Mio. Euro

Die Tage der Brache am ehemaligen Gleisbauhof sind gezählt: Das seit vielen Jahren ungenutzte Areal im Norden der Stadt ist verkauft. Neuer Besitzer ist Matthias Klein, Chef der Elektronik-Kette Expert Klein, der auf dem rund 20 Hektar großen Gelände das Projekt "Fachmarktzentrum Kinzigbogen" jetzt im zweiten Anlauf realisieren will. Sein ambitionierter Zeitplan sieht vor, dass die Eröffnung im Frühjahr 2012 gefeiert werden kann.

Mit diesen Neuigkeiten präsentierten Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Stadträte Dr. Ralf-Rainer Piesold und Axel Weiss-Thiel in der jüngsten Magistratspressekonferenz am Montag eine handfeste Überraschung. Gemeinsam mit den Planern, Investoren und einigen zukünftigen Mietern erläuterten sie der Öffentlichkeit, dass mit zwölf Monaten Verspätung jetzt doch geglückt ist, was vor einem Jahr nach dem Ausstieg des ursprünglichen Investors für viele noch nach einem endgültigen Aus für das Vorhaben aussah: das neue Fachmarktzentrum Kinzigbogen geht in die Realisierung.

Die Voraussetzungen, dass das 90-Millionen-Euro Projekt jetzt zügig verwirklicht werden kann, sind gut. Die grundsätzlichen Beschlüsse sind bereits gefasst. Es gibt einen gültigen Bebauungsplan und auch im Regionalen Flächennutzungsplan ist das Gelände als "Sondergebiet Einkauf" ausgewiesen. Matthias Klein als der neue Besitzer will in vollem Umfang in den vor einem Jahr fertig ausgehandelten städtebaulichen Vertrag mit der Stadt einsteigen und der Magistrat hat dieser Vertragsänderung bereits zugestimmt. Letztes Wort in dieser Sache hat nun die Stadtverordnetenversammlung, die sich am 4. Oktober damit auseinandersetzen wird.

Mit Matthias Klein hat das Projekt aber nicht nur einen Investor gefunden, sondern auch einen wichtigen Anker-Mieter, der hier seinen neunten und Hessens größten Fachmarkt der expert-klein-Gruppe entstehen lassen will. Wie Klein selbst erläutert, gehört seine Kette der expert-Fachhandelskooperation an. In dieser größten Kooperation der Branche in Europa sind alleine in Deutschland über 300 Fachhändler mit 530 Fachhandels-Märkten zusammengeschlossen. Als klassisches Familien Unternehmen, das sich seit über 125 Jahren am Markt behaupten kann, ist expert klein heute mit 20 Elektro-Fachmärkten zweitgrößter expert-Händler in Deutschland. "Der Standort Hanau bildet eine optimale Ergänzung des bestehenden Filialnetzes zwischen den Standorten Mainaschaff und Friedberg."

Oberbürgermeister Kaminsky sieht sich, wie er sagte, mit der jüngsten Entwicklung in seiner ursprünglichen Einschätzung voll bestätigt. Wie er bereits seinerzeit im Struktur- und Umweltausschuss erläutert hatte, sei das Projekt zu gut gewesen, um dauerhaft in der Schublade zu verschwinden. Auch wenn die weltweite Finanzkrise 2009 zum Ausstieg des Investors geführt habe, so der nach eigenen Worten hocherfreute Rathauschef, sei es nur eine Frage der Zeit und eines positiveren wirtschaftlichen Umfeldes gewesen, bis sich ein neuer Interessent gefunden habe. "Letztlich ist es natürlich auch ein großes Kompliment an unsere Stadt, dass dies so schnell gelungen ist." Es zeige, dass sich der Ruf der Stadt mit ihrer konsequent wirtschafts- und unternehmerfreundlichen Politik herumgesprochen habe.

Dr. Piesold ergänzte, dass sich die Brüder-Grimm-Stadt durch das Gesamtvorhaben "Kinzigbogen" mit seinen Anteilen an Wohnen, Freizeit und Einkauf offensiv dem Wettbewerb der Standorte stellt und gleichzeitig seine Position als Oberzentrum in der Region stärkt. Besondere Bedeutung in der Nahversorgung erhalte das Fachmarktzentrum jetzt zusätzlich durch die Konversion der ehemaligen US-Militär-Liegenschaften, die dem Stadtteil einen Schub in der Bevölkerungsentwicklung bringen würden.

Eine positiven Entwicklung für die soziale Struktur im Stadtteil Lamboy erhofft sich auch der Sozialdezernent der Stadt, Axel Weiss-Thiel, der in der geplanten Wohnbebauung vor allem auch eine Chance für junge Familien sieht, die sich bisher in Hanau kein Wohneigentum leisten konnten.

Verwirklicht werden soll dass Projekt jetzt in der im November 2007 präsentierten Gestaltung. Gutsortierte Fachmärkte sowie 70 Wohneinheiten und ein Freizeitangebot sollen künftig die städtebauliche Lücke zwischen dem Gewerbegebiet im Norden und der historischen Bausubstanz im Süden des Stadtteils Lamboy schließen. Vorgesehen ist eine Gesamtverkaufsfläche von rund 29.000 Quadratmetern. Weitere 6.000 Quadratmeter entfallen auf den Freizeit- und Fitnessbereich. Ausreichend Raum zu Parken verschaffen rund 1.000 Stellplätze.

Nach der Ansicht von Alice Bühren, mit ihrem Büro "realize Real Estate Advisory" als Beraterin und Kennerin der Materie für den Generalplaner und Architekten Helmut Peter tätig, ergänzt sich dieses Fachmarktzentrum hervorragend mit allen weiteren geplanten Handelsentwicklungen in Hanau. Trotz der Verzögerungen sei sie persönlich immer von diesem Standort überzeugt gewesen. Es sei sehr erfreulich, dass mit dem Endinvestor Matthias Klein nicht nur ein Mieter für den Elektrofachmarkt, sondern auch ein privater Investor für das gesamte Fachmarktzentrum gewonnen werden konnte. "Der Kinzigbogen hat dank seiner Architektur und Konzeption etwas Einzigartiges und wird sicher neue Kundenströme nach Hanau bringen."

Diese Meinung teilt auch Simone Böllinger. Die Leiterin des Segements Expansion bei der Dohle Handelsgruppe, die in dem Fachmarktzentrum mit ihrem Verbrauchermarkt HIT Neuland in der Region betritt, betonte die Standortqualität der Brüder-Grimm-Stadt und deren Bedeutung für die Expansion von HIT. "Der hohe Qualitätsanspruch, den wir in unseren Märkten umsetzen, spiegelt sich bei der Standortauswahl in Kriterien wie guter Infrastruktur und einem geeigneten wirtschaftlichen Umfeld wider." Mit der Kombination von Fachmärkten und dem HIT-Markt werde im Kinzigbogen ein Gesamtangebot geschaffen, das für die Einwohner von Hanau und den umliegenden Kommunen die gewünschten Einkaufsmöglichkeiten an einem Standort bündelt.

Ähnlich positiv schätzt auch Rupert Flaitz, bei der BayWa AG zuständig für die Standortentwicklung, die Situation ein. "Hanau bringt ideale Voraussetzungen für unsere Expansionspläne in Richtung Westen mit. Mit dem Kinzigbogen erhalten wir die ideale Ergänzung zu unserem bestehenden Sparten-Portfolio an den bereits vorhandenen Baustoffbetrieben in Offenbach und Alzenau sowie zum Planstandort Aschaffenburg." Mit lobenden Worten für die professionelle Abwicklung hat übrigens auch Thaddäus Zajac, Geschäftsführer der aurelis Real Estate GmbH & Co. KG als früherem Besitzer des Geländes, der Stadt Hanau zu erfolgreichen Neuerschließung des Areals gratuliert. Ein Kompliment, das Martin Bieberle als Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Bürgerservice mit dem Hinweis kommentierte, dass das Zustandekommen dieses Projektes auch der hohen Kooperationsbereitschaft von Aurelis zu verdanken sei. "Wir haben wirklich alles getan, um dem Projekt die Steine aus dem Weg zu räumen, doch ohne das Entgegenkommen von Aurelis hätte es den heutigen Tag nicht gegeben." +++

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