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Edgardo Barletti von den "Amici Como/Fulda" und Inhaber der Ferdinand-Braun Medaille erhielt von OB Gerhard Möller Gastgeschenke zur Erinnerung an das 50jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Como und Fulda. - Fotos: Michael Schwab

Edgardo Barletti von den "Amici Como/Fulda" und Inhaber der Ferdinand-Braun Medaille erhielt von OB Gerhard Möller Gastgeschenke zur Erinnerung an das 50jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Como und Fulda.

24.10.10 - Fulda

50 Jahre Städtepartnerschaft mit Como (Italien) - festlicher Empfang im Stadtschloss

"Bella Italia“ hat viele zauberhafte Seiten. Como und der Comer See zählen zweifellos dazu. Die Region, in der schon Adenauer seinen Urlaub verbrachte, muss nicht nur ein „schönes Stück Erde“ sein, sondern sie ist es auch, wie Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann aus eigener Erfahrung beim Empfang zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Fulda und Como sowie mit einem kräftigen „Viva amicitia“ bestätigte.. „Diese Partnerschaft lebt aus der Vergangenheit in die Zukunft hinein,“ bekräftigte Verwaltungschef Gerhard Möller während der Begegnung im Dalbergsaal des Stadtschlosses. Immer wieder seien neue Gruppen von Fulda nach Como oder umgekehrt gefahren. Erst vor wenigen Tagen war der Konzertchor Winfriedia in der norditalienischen Stadt der Textil- und Seidenindustrie zu Gast. All das beweise: „Die Parterschaft lebt und ist nach 50 Jahren nicht in die Jahre gekommen, sondern wird immer wieder erneuert.“

Legendärer Austausch von Polizisten

Gewerkschafter waren es, auf fuldischer Seite der DGB und auf Comoer die christliche Gewerkschaft, die die ersten Kontakte knüpften, die schließlich am 30.3.1960 unter Oberbürgermeister Dr. Alfred Dregger zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde führten. Sie bestätigt das Freundschafts- und Partnerschaftsverhältnis mit dem Ziel, die guten Beziehungen zwischen den Menschen beider Städte noch weiter zu vertiefen. In der Folgezeit hat es laut Möller einen regen Austausch auf kulturellem und sportlichem Bereich gegeben. Als legendär gilt der Austausch italienischer Polizisten. Giancarlo Crocci sei ein „lebendiges Zeugnis für diese Verbindung.“ In einer Bildchronik findet sich in der ein oder anderen Weise das markante Bild des Italieners, wie er mit weißen Handschuhen den Verkehr in der Fuldaer Innenstadt regelt. Die „Volljährigkeit der Partnerschaft“ sei 1981 auf fuldischer Seite unter Amtsvorgänger Dr. Wolfgang Hamberger mit Wettkämpfen im Sport und einer 210 Meter langen Tafel auf dem Universitätsplatz gefeiert worden. Sprühende neue Ideen hätten die Begegnung der Menschen bis dahin immer wieder gefördert. In seiner Rede spannte Fuldas OB zugleich den Bogen zu Europa, das längst nichts Selbstverständliches sei. Europa müsse „erobert und gepflegt werden.“ „Das gilt auch für unsere Partnerschaft mit Como,“ wie Möller betonte.

Ein Stück Italien im Stadtschloss

Für Fulda sei die Partnerschaft mit Como die erste mit einer ausländischen Stadt gewesen. Daran erinnerte Margarete Hartmann. Städtefreundschaften, so Fuldas Stadtverordnetenvorsteherin, seien „etwas Wunderbares, wenn sie von den Menschen mit Leben erfüllt werden.“ Die Politik könne nur die Rahmenbedingungen schaffen. Die Partnerschaft zwischen Fulda und Como sei immer mit Leben erfüllt worden. Besonders dankte die Stadtverordnetenvorsteherin Edgardo Barletti, der den Verein „Amici Como/ Fulda“ geleitet und viel Kraft in die Verbindung investiert habe. Dank sagte sie auch den vielen Freunden der Partnerschaft in Fulda, die den Kontakt gepflegt haben, aus dem viele Freundschaften hervorgegangen sind. „Wir alle lieben Italien, das Klima, die Landschaft, den Capucino die Musik von der Oper bis zu Eros Ramazotti. Heute bringen sie ein kleines Stück Italien in unser Stadtschloss,“ sagte Hartmann mit bewegenden Worten. Nun bleibe zu hoffen, dass „wir in den vor uns liegenden Jahren noch viele gemeinsame Stunden verbringen werden.“

Waisenkinder

Für die Delegation aus Como hob der langjährige Vorsitzende der „Amici Como/Fulda“, Edgardo Barletti, die Bedeutung der seit 50 Jahren bestehenden Freundschaft zu Fulda hervor. Der liebe Gott habe ihm die Gesundheit beschert, um nun dieses besondere Jubiläum miterleben zu können. Gestern, so der Träger der Ferdinand-Braun-Medailliie, habe er noch gesagt, dass sich die Delegationsteilnehmer als „Waisenkinder“ gefühlt hätten, „weil unsere offizielle Vertretung, Bürgermeister Bruni, verhindert war.“ „Heute Nacht kam ich auf den Gedanken, dass das vielleicht so besser ist. Denn wir, die die Partnerschaft gelebt und getragen haben, dürfe zum Jubiläumsempfang im Stadtschloss sein, um Como zu vertreten.“ Barletti dankte allen, die die Delegation so herzlich willkommen geheißen haben und leitete über zum Gremienvertreter Dr. Guiseppe Villani. In dem langjährigen Comeser Stadtrat habe das Partnerschaftsverein i“mmer einen offenen Ansprechpartner und tatkräftigen Unterstützer gehabt.“

Viva Como, Viva Fulda

Villani betonte, die anwesende Gruppe sei zwar „klein, aber gut besetzt, zum Beispiel mit Vertretern der Stadtpolizei..“ Es sind diejenigen, die bei der Fuldaer Fastnacht immer präsent gewesen sind. Zweimal habe er selbst Gelegenheit gehabt, iFulda zu besuchen. Umgekehrt sei er in Como dem damaligen Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Alois Rhiel begegnet und mit ihm im Dom gewesen. Rhiel und Villani durften die Gaben überreichen. „Für mich einer der höchsten Momente in meinem spirituellen Leben,“ erinnerte sich der ehemalige Stadtrat, der heute noch seiner Heimatstadt für besondere Aufgaben zur Verfügung steht. Villani schloss mit dem Ruf „Viva Como, Viva Fulda.“

Der Comeser Polizist Giancarlo Croci erinnert sich: Manöverkritik im Ritter

Fast von Anfang an bei der Städtepartnerschaft mit dabei waren einige der italienischen Delegationsteilnehmer, die OB Gerhard Möller zum Jubiläumsempfang aus Anlass des 50jährigen Bestehens der Verbindung zwischen Fulda und Como im Dalbergsaal des Schlosses begrüßen konnte. Neben Edgardo Barletti ist auch der Polizist Giancarlo Croci seit Jahrzehnten in der Städtefreundschaft engagiert. Immer wieder gerne erinnert er sich an die Zeit zurück, als er als Gast an einem Austauschprogramm der Stadt und der Fuldaer Polizei teilnehmen konnte. Über seine Erfahrungen berichtet er im nachfolgenden Interview.

Wann waren Sie zum ersten Mal als Polizist in Fulda im Einsatz?

Croci Ich war unter Polizeidirektor Rupperti von Mai bis Juni 1961. 33 Tage lang in Fulda im Einsatz. Damals war die Wache der Polizei noch in der Sturmiusstraße Übernachtet haben wir beim Bundesgrenzschutz in der Leipzigerstraße.

Wie sah Ihr Dienst aus?

Croci: An Stellen wie der Kreuzung Heinrichstraße und Heinrich-von-Bibraplatz habe ich damals noch mit Handzeichen den Verkehr geregelt. Meine Uniform aus weißer Jacke und schwarzer Hose war schick und fiel auf. Wenn ich im Einsatz war, trug ich außerdem weiße Handschuhe und weiße Stulpen über den Unterarmen.

Was hat Ihr Einsatz in Fulda gebracht?

Croci: Mir hat dieser Austausch fiel Freude gemacht. Viele Freundschaften zu Fuldaern, aber auch Polizeikollegen sind zustande gekommen. Unsere Eindrücke waren gefragt. Wir trafen uns mit dem Oberbürgermeister und dem Polizeidirektor im Hotel Ritter zur Manöverkritik, um uns darüber auszutauschen, wo im Fuldaer Straßenverkehr etwas aus unserer Sicht nicht so recht klappte. Dann wurde umgehend etwas geändert. Etwa wenn wegen einer Hecke die Übersichtlichkeit nicht gegeben war. An anderer Stelle sind aus Sicherheitsgründen Poller aufgestellt worden.(Michael Schwab)+++


So sah Giancarlo Croci in seiner italienischen Polizeiuniform aus.

Der Dom von Como.


Eines der typischen Ruderboote auf dem Comer See.

Panoramaansicht von Como.


Sonnenuntergang an der Uferpromenade des Comer Sees.

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