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26.10.10 - FRANKFURT

"Kampf hat sich gelohnt!" - Tarifbindung bei FSD bleibt auch nach Aufspaltung

Nach insgesamt 17-stündigen Verhandlungen haben am heutigen Dienstagmorgen gegen 6 Uhr die Betriebsparteien der Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD) ein aus sieben Punkten bestehendes Papier unterzeichnet, das nun noch der Zustimmung durch das Plenum des Betriebsrats und die Gesellschafter der GmbH bedarf. Darin wurden wichtige Eckpunkte "festgeklopft", die auch weitgehend Bestandteil des fast eine Woche lang dauernden Warnstreiks der Beschäftigten aus Druckerei und Redaktion (Foto - "osthessen-news.de berichtete") waren.

In einer 17-stündigen Sitzung, die ohne Pause die ganze Nacht durchgeführt wurde, erzielten die Parteien folgenden Kompromiss: Das wichtigste Ergebnis: Die Tarifbindung bleibt nach der Unternehmensaufspaltung für alle Bereiche erhalten. Weiterhin hat sich die Arbeitgeberseite dazu verpflichtet, mit allen drei Gesellschaften, Druckerei, Verlag und Verwaltung, als tarifgebundene Mitglieder in die Arbeitgeberverbände einzutreten.

Eine weitere Verpflichtung der Geschäftsführung besteht darin, bis zum 31. Dezember 2012 auf eine weitere Spaltung ihrer Betriebe oder Abspaltung von Betreibsteilen zu verzichten. Als wichtigstes Zugeständnis verzichtet die Geschäftsleitung darüber hinaus bis zum 31. Dezember 2014 auf den Einsatz von Leiharbeitskräften als Redakteure. Für die von Versetzung betroffenen Mitarbeiter wurde eine Sozialplanregelung getroffen, mit der zukünftig längere Wege zum Arbeitsplatz oder Umzugskosten ausgeglichen werden.

Schließlich wurden auch Regelungen für eine personelle Mindestausstattung der zukünftig in den drei Gesellschaften arbeitenden Betriebsräte getroffen: In der Druckerei bleibt es bei den zwei freizustellenden Betriebsratsmitglieder und einer Sekretariatskraft. Für Verlag und Redaktionen wird ein Betriebsratsmitglied freigestellt, ebenfalls mit einer Vollzeit-Sekretariatskraft. Damit sind wesentliche Voraussetzungen für eine Arbeitsfähigkeit der betrieblichen Interessenvertretung der Arbeitnehmer gegeben.

Nicht durchsetzen konnte sich der Betriebsrat mit seiner Forderung nach einem gemeinsamen Betrieb und einem statt zukünftig drei Betriebsräten für die aus der Aufspaltung hervorgehenden Unternehmen. Der Betriebsrat ist jedoch der Auffassung, dass im Hinblick auf den großen Erfolg der Sicherung der Tarifbindung und den weiteren vorgenannten erzielten Regelungen das Gesamtergebnis einen tragfähigen Kompromiss darstellt.

Der Betriebsrat dankt allen Kolleginnen und Kollegen, die dem Betriebsrat in dieser schweren und alle Kräfte in Anspruch nehmenden Auseinandersetzung durch ihr aktives Handeln den Rücken gestärkt haben. Besonders dankt der Betriebsrat allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in vielfältigen mündlichen und schriftlichen Solidaritätsbekundungen im besten Sinne in die Auseinandersetzung eingemischt haben. Schließlich dankt der Betriebsrat auch den Sekretären der Gewerkschaft ver.di, Manfred Moss und Jörg Jungmann, dem Geschäftsführer des DJV Hessen, Achim Wolff, und Rechtsanwalt Otto Jäcker, der die Verhandlungen für den Betriebsrat geführt hat.

Für den kommenden Samstag, 30. Oktober, 2010, 14 Uhr, laden Ursula Königstein und Emmanuel Korakis namens des Betriebsrates alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einer öffentlichen Sprechstunde in das Kasino des Druckzentrums in Mörfelden ein. +++

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