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Ursula Slowik ist stolz darauf, dass sie in ihrem Apartment in der Wohnstätte Birstein selbst schalten und walten kann.

03.11.10 - Birstein

Bewohnerin im Haus Schlossblick: Über Sauberkeit, Selbstständigkeit und Glück

Wohnstätte Birstein. Es blitzt und blinkt in jeder Ecke. Der Boden ist gefegt, das Zimmer aufgeräumt und auch die Küche glänzt vor Sauberkeit. Ursula Slowik liebt es, wenn ihr Apartment in der Wohnstätte Haus Schlossblick in Birstein aufgeräumt und gereinigt ist. Dafür sorgt sie jeden Tag. „Ich fühle mich dann einfach wohler, wenn alles an seinem Platz ist und kein Staub rumliegt“, sagt sie zufrieden. Und dann fängt ihr Gesicht an, vor Freude zu strahlen: „Seit 1985 bin ich hier und im September 2006 in eine der Apartmentwohnungen gezogen.“ Die 46-jährige die eine geistige Behinderung hat, ist sichtlich stolz auf diese Entwicklung. Das spürt man, wenn man ihr gegenübersitzt. Das Zimmer ist gemütlich eingerichtet. Auch die Kochnische, der Flur und das Badezimmer sind liebevoll ausgestattet. Hier fühlt sich Ursula Slowik wohl. Das ist ihr Zuhause. Dank der intensiven Förderung des Behinderten-Werk Main-Kinzig (BWMK) konnte sie diesen Schritt in die Selbstständigkeit gehen. Ihren Alltag kann sie überwiegend ohne fremde Hilfe bewältigen. Lediglich bei Behördengängen, Arztbesuchen, Schriftverkehr und beim Einkaufen unterstützen sie Betreuer. Auch im Arbeitsleben wurde Ursula Slowik zusehends unabhängiger. Zurzeit beschäftigt sie sich in der Barbarossa-Werkstatt in Linsengericht-Altenhaßlau mit Industriemontage. „Dort fühle ich mich sehr gut aufgehoben“, sagt sie. „Mir macht die Arbeit viel Spaß und mein Freund ist dort auch tätig“, erzählt sie lächelnd. Bernd W. ist in der Wohnstätte Heinrich-Kreß-Haus in Altenhaßlau daheim und alle vier Wochen übernachtet sie sogar bei ihm.

Ein Blick auf ein selbstgefertigtes Kissen auf dem Bett verrät eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. „Ich knüpfe gerne“, sagt sie. Aber auch Rückengymnastik, Kaffeeklatsch mit Freundinnen, Fernsehen und Musikhören stehen ganz oben auf ihrer Freizeitliste. Und Shoppen gehen. Bei diesem Thema fangen ihre Augen an zu leuchten: „Am liebsten gehe ich Klamotten einkaufen und danach essen.“ Zusätzlich nutzt sie die Angebote der Wohnstätte: „Es ist prima, mit auf Ausflüge zu gehen oder mal ins Kino.“ Ursula Slowik ist froh, ein Leben nach ihren persönlichen Vorstellungen führen zu können. „Ich bin sehr stolz auf meine eigenen vier Wände und ziehe mich dort auch gerne mal hin zurück“, erläutert sie. Ihr großer Wunsch ist es, künftig in das Betreute Wohnen nach Altenhaßlau zu ziehen. Dann könnte sie ihr Leben noch eigenständiger meistern.

Das Betreute Wohnen bietet Beratung und Assistenz in der eigenen Wohnung beziehungsweise in Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung, die ihren Alltag überwiegend selbstständig gestalten.

2009 wurden vom BWMK in dieser Wohnform 131 Menschen betreut – Tendenz steigend. Das Angebot des Betreuten Wohnens ist im BWMK mit den Wohnstätten in den Regionen in den so genannten Wohnverbünden organisatorisch verknüpft. Der Übergang von der stationären Betreuung in die ambulante Begleitung wird auf diese Weise erleichtert und ermöglicht auch eine Rückkehr, wenn dies der Wunsch des Bewohners ist. Ursula Slowik wünscht sich mehr Selbstständigkeit – und die Fachkräfte des BWMK unterstützen sie in ihrem Vorhaben. Wenn alles vorbereitet ist, steht dem Umzug nach Altenhaßlau nichts mehr im Wege. ( Pia Wunderlich)+++

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