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Von links: Bürgermeisterin Margit Trittin; Schwester Verena, Oberin Schwester Gemma, Pfarrer Friedhelm Dauner, Generaloberin Schwester Maria Rosalia - Foto: Marcel Stumpf

06.12.10 - Gersfeld/Rhön

123-jährige Tradition zu Ende - Abschied von Schwestern des Ludwigsstiftes

Im gestrigen Sonntagsgottesdienst am 2. Advent wurden die zwei verbliebenen Schwestern des Ludwigsstifts verabschiedet. Oberin Schwester Gemma wirkte 21 Jahre und Schwester Verena 10 Jahre in Gersfeld. Das Ludwigsstift wurde 1898 zur Pflege alter, kranker und gebrechlicher Personen von der Gräfin Anna von Montjoye errichtet. Angegliedert war neben einer Nähschule zudem eine Wöchnerinnen-Station. Das Haus hat nach dem Vater der Stifterin den Namen „Ludwigsstift“ erhalten.

Am Ende des Gottesdienstes hob Generaloberin Schwester Maria Rosalia besonders hervor, wie viel die Schwestern im Geist des hl. Vinzenz in Gersfeld bewirkt hätten. Insgesamt seien 71 Schwestern hier tätig gewesen und diese seien von der Bevölkerung stets unterstützt worden. Dafür dankte die Generaloberin den anwesenden Gemeindemitgliedern.

Bis 1988 betreuten die Schwestern den Kindergarten und bis vor wenigen Jahren wurden im Kneipp-Kurheim und in der Altenpflegestation erholungssuchende und pflegebedürftige Menschen von den Schwestern liebevoll betreut. Da die Räumlichkeiten nicht mehr den Anforderungen der heutigen Zeit entsprachen, mussten Kneipp-Kurheim und Altenpflegestation aufgegeben werden. Seitdem verblieben lediglich die Schwestern Gemma und Verena in Gersfeld. Das Haus wurde in den letzten Jahren meist von Übernachtungsgästen und zu Seminaren genutzt. 2010 entschied das Mutterhaus in Fulda aufgrund mangelnden Nachwuchses das Ludwigsstift zu schließen. Für viele Gersfelder ist es kaum vorstellbar, dass es nun keine Schwestern mehr in der Gemeinde gibt. Außer ihrem Dienst im Ludwigsstift haben die Schwestern auch viele kirchliche Aufgaben, wie z.B. Kirchenwäsche, übernommen, die von den meisten kaum wahrgenommen wurden.

Für die städtischen Gremien sprach Bürgermeisterin Margit Trittin, welche erklärte, dass der Abschied zwei Dimensionen umfasse. Einerseits nehme man Abschied von der Einrichtung „Ludwigsstift“, andererseits von den beiden Schwestern, die sich mit ihrem gutem Geist um das Wohl anderer Menschen gesorgt hätten. Dadurch sei das Ludwigsstift mehr als eine Einrichtung gewesen. Es war ein beseelter Ort. Trittin dankte Schwester Gemma und Verena für ihr Engagement, denn sie hätten auch viele Touristen nach Gersfeld geholt und diesen eine Unterkunft zur Verfügung gestellt.

Den Schwestern sei der Abschied aus Gersfeld sehr schwer gefallen, ebenso nehme die Kath. Kirchengemeinde schweren Herzens Abschied, so betonte Pfarrer Friedhelm Dauner in seiner Abschiedsrede. Dauner ist sich sicher, dass ihr Wirken in Gersfeld unvergessen bleibe. Pfarrer Dauner dankte im Namen der Kirchengemeinde, Schwester Gemma und Verena für ihren besonderen Einsatz, die Unterstützung sowie das gute Miteinander und wünschte ihnen für ihr künftiges Wirken alles Gute und Gottes Segen.

Anschließend überreichte Margit Trittin den beiden Schwestern einen Blumenstrauß und ein Präsent. Pfarrer Dauner überreichte einen Bildband von Gersfeld sowie eine Luftaufnahme des Ludwigsstifts. (Marcel Stumpf) +++

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