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07.12.10 - Alsfeld

Neuer Pflegebegleiter-Standort - "Gesundheit und Pflege“ im Vogelsberg als Träger

Alsfeld ist einer von zehn neuen Standorten der Freiwilligen-Initiative „Pflegebegleiter“, mit der die Landesregierung die häusliche Pflege in Hessen stärken will. Träger des Projekts ist das Bürgernetzwerk „Gesundheit und Pflege“ im Vogelsberg. Die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper, überreichte dem Ehepaar Rahm und Frau Grebe vom Bürgernetzwerk beim offiziellen Startschuss der neuen Standorte, der in der Hessischen Staatskanzlei gegeben wurde, die Mitgliedsurkunde im Projektverbund „Pflegebegleitung Hessen“.

„Die meisten Menschen wollen zu Hause alt werden. Dies kann oft nur durch das hohe Engagement von Familienangehörigen in der Pflege ermöglicht werden. Häusliche Pflege ist nicht selten mit einer enormen körperlichen Anstrengung und psychischen Belastung verbunden. Hier gibt es viel Leidensdruck. Es ist deshalb wichtig, dass pflegende Angehörige zur Unterstützung schnell und unkompliziert Hilfe bekommen können“, erklärte Petra Müller-Klepper.

Sorgearbeit, wie sie heute in der häuslichen Pflege praktiziert werde, sei für viele Pflegebedürftige ein Segen. Um sie als Betreuungsform in der Breite zu erhalten, seien neue, zusätzliche Unterstützungsstrukturen erforderlich. „Eine davon ist das Zusammenwirken von pflegenden Angehörigen, professioneller Pflege und ehrenamtlichen Pflegebegleitern. Die Ehrenamtlichen sind dabei ein wichtiges ergänzendes Element.“

Pflegebegleitergruppen sind Initiativen des bürgerschaftlichen Engagements. Sie unterstützen pflegende Angehörige durch Anteilnahme, Organisation und Orientierungshilfen in schwierigen Alltagssituationen. Auf diese Aufgabe werden die Freiwilligen gründlich vorbereitet.

An den Pflegebegleiter-Standorten wird künftigen Pflegebegleitern eine kostenlose Qualifizierung angeboten. Die Standorte sind eingebunden in das Netzwerk der Pflegebegleiter in Hessen und in Deutschland und erhalten eine Landesförderung von 4.000 Euro für Koordinationsarbeit und Qualifizierungsmaßnahmen. Die künftigen Standorte werden über zwei Projektmitarbeiterinnen oder -mitarbeiter verfügen. Das Hessische Sozialministerium fördert den Aufbau mit Beteiligung der Pflegekassen.

Pflegemix aus professionellen Hilfen und bürgerschaftlichen Initiativen

„Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen und der demografischen Entwicklung wird der Einsatz von Angehörigen in der Pflege in Zukunft nicht mehr selbstverständlich und im bisherigen Maß zu Verfügung stehen“, skizzierte die Staatssekretärin aus dem Rheingau. Professionelle Unterstützung allein könne das Problem in seiner Vielfalt, Quantität und Breite nicht lösen. „Wir brauchen einen Pflegemix aus professionellen Diensten und bürgerschaftlichen Initiativen. Es gilt, ein tragfähiges Netzwerk der Hilfe zu schaffen, in das eingebettet die oder der Pflegende als zentraler Knotenpunkt seine Aufgabe erfüllen kann.“ Pflege zu Hause durch Angehörige könne nur gelingen, wenn Pflegende nicht alleine gelassen würden und auf unterschiedliche Unterstützungsangebote zurückgreifen können. „Wir verstärken deshalb die Anstrengungen, damit Pflege zu Hause sozial verträglicher gestaltet werden kann.“

In Hessen gibt es bereits fünf Pflegebegleiter-Standorte. Sie waren als Modellprojekte im Rahmen des Bundesprogramms entstanden. „Das Konzept ist erfolgreich. Die ehrenamtlichen Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter entlasten die pflegenden Angehörigen. Familiäre Pflege gewinnt durch Bürgerengagement“, so Petra Müller-Klepper.

Insgesamt fließen in diesem Jahr 53.500 Euro an Landesmitteln für den Aufbau der zehn neuen Standorte Mit der Unterstützung der Koordinationsstelle des Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe hat das Land Hessen eine Plattform geschaffen, auf dem Wissens- und Erfahrungsaustausch künftig für alle ehrenamtlichen Pflegebegleiter in Hessen möglich sein wird.

Drei Viertel der Pflegebedürftigen in Hessen – nämlich 140.507 von 186 893 und damit 75,2 Prozent - werden zu Hause versorgt. „Dies ist eine großartige humanitäre Leistung, die von den pflegenden Angehörigen rund um die Uhr in Hessen erbracht wird und die wir uns immer wieder vor Augen führen müssen. Damit liegt unser Bundesland im Ländervergleich an der Spitze“, betonte Petra Müller-Klepper. Von diesen 140.507 Pflegebedürftigen wird der Großteil – nämlich 100.067 Menschen – ausschließlich durch Angehörige gepflegt. Nur bei 40 440 Pflegebedürftigen, die zuhause versorgt werden, ist ein ambulanter Pflegedienst unterstützend einbezogen.+++

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