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17.12.10 - Fulda
Monsignore Prof. DDr. Gerhard MATERN begeht 65-jähriges Priesterjubiläum
Sein 65-jähriges Priesterjubiläum konnte am gestrigen 16. Dezember Monsignore Prof. DDr. Gerhard Matern (Fulda) begehen. Der im 98. Lebensjahr stehende Geistliche war 1945 in Eisleben durch seinen Heimatbischof, den Ermländer Bischof Maximilian Kaller, zum Priester geweiht worden.
Geboren am 7. Juni 1913 in Lisettenhof im Ermland, legte Matern 1935 sein Abitur am Humanistischen Gymnasium Hosianum in Braunsberg (Ostpreußen) ab und absolvierte seine philosophisch-theologischen Studien an den Universitäten Breslau und Freiburg sowie an der Staatlichen Akademie in Braunsberg, mehrfachen unterbrochen durch Wehrdienst und schwere Verwundung. Er beschloss seine akademische Ausbildung mit der philosophischen und theologischen Promotion (1944 bzw. 1948) und der Habilitation an der Theologischen Fakultät zu Freiburg (1958). Nach der Priesterweihe folgten Jahre mit umfangreicher seelsorglicher und wissenschaftlicher Tätigkeit, unter anderem als Klinikseelsorger und Aushilfsgeistlicher in Freiburg, als Sekretär im Päpstlichen Sonderamt für Heimatvertriebene in Frankfurt und zugleich Seelsorger in der dortigen Pfarrei St. Bonifatius, als Lehrbeauftragter und später Dozent für Kirchengeschichte und Religionspädagogik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Königstein, als Spiritual am dortigen Priesterseminar und als Religionslehrer an der Schule der Königsteiner Ursulinen.
Nach seiner Ernennung zum ordentlichen Professor an der Hochschule in Königstein im Jahre 1959 wirkte der Jubilar bis zu seiner Berufung an die Philosophisch-Theologische Hochschule in Fulda im Jahre 1962 noch als Dozent an der Universität Freiburg. Zur Lehrtätigkeit als Professor für Pastoraltheologie in Fulda, die er bis zu seiner Entpflichtung im Jahre 1981 ausübte, kamen theologische Vorlesungen an der Philipps-Universität in Marburg, wo er 1967 zum Direktor des Katholisch-Theologischen Seminars bestellt wurde. Während seiner Amtszeit wurde das Lehr- und Studienangebot dieses Seminars zur Ausbildung von Religionslehrern an Gymnasien stark ausgebaut. 1971 wurde er auch zum Honorarprofessor an der Universität Marburg ernannt. In Anerkennung seiner vielfältigen Tätigkeit im Bistum Fulda, unter anderem auch als Mitglied der Liturgischen Kommission, wurde Prof. Matern 1968 von Papst Paul VI. der Titel „Päpstlicher Kaplan“ (Monsignore) verliehen.
Das Bestreben von Prof. Matern war es stets, „Glaubenshilfe in unserer Zeit“ zu geben, so der bezeichnende Untertitel einer seiner Publikationen. Über seine wissenschaftliche Tätigkeit hinaus ist er in erster Linie Priester und Seelsorger geblieben. So wirkte er bei zahlreichen religiösen Besinnungstagen mit, stellte sich immer wieder als Referent für das Kontaktstudium und für Ansprachen bei den sonntäglichen Morgenfeiern des Hessischen Rundfunks zur Verfügung. Als Mentor der Studierenden des Zweiten Bildungsweges hat er vielen Spätberufenen den Weg zum Priestertum gewiesen.+++