10.000 Unterschriften für Besserstellung von Leiharbeit - KAB-Delegation in Berlin

Über 10.000 Unterschriften überreichte der stellvertretende Bezirksvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Bezirksverband Rhön/Vogelsberg, Jürgen Markgraf im Bundesministerium für Arbeit und Soziales an den parlamentarischen Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe. Zusammen mit weiteren 4 KAB Vertretern aus verschiedenen Diözesanverbänden der KAB, darunter auch KAB Bundesvorsitzender Georg Hupfauer, machte Markgraf die Vorstellungen und Forderungen des Sozialverbandes zum Thema Leiharbeit deutlich. In zehn Diözesanverbänden war die Anregung aus den Reihen der KAB Augsburg aufgegriffen worden, eine Initiative zur Besserstellung der Leiharbeiter zu starten. Innerhalb eines halben Jahres konnten die Engagierten einen tollen Erfolg verbuchen. Von 10.089 Unterschriften wurden allein im Raum Fulda 1.899 gesammelt.

Entstanden war die Idee im Zusammenhang mit dem Umgang der Drogeriekette Schlecker mit ihren Beschäftigten. Vor etwa einem Jahr hatte diese vielen ihrer Mitarbeiterinnen gekündigt, um sie danach in einer konzerneigenen Leiharbeitsfirma für etwa die Hälfte des bisherigen Lohns wieder zu beschäftigen. Dies hatte die Verantwortlichen der KAB auf den Plan gerufen, die dieses Vorgehen als menschenverachtend bezeichnet. Neben der Unterstützung der Betroffenen starteten sie eine politische Aktion mit dem Ziel, den Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern nach den Grundsätzen von „Equal Pay“ eine bessere Bezahlung zu ermöglichen und so den Sinn des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zu erfüllen.

Aufgrund dessen, dass Lohndumping über die schamlose Ausnutzung der Leiharbeitsregelung, allerorts zu erfahren war und ist, schlossen sich einige KAB Diözesanverbände der Aktion der KAB Augsburg an, darunter auch der Bezirksverband Rhön/Vogelsberg innerhalb des Diözesanverbandes Fulda. Auch der Bundesverband der KAB unterstützte die Aktion. Die Sammlung der Unterschriften konnte nunmehr am 15. Dezember im Bundesarbeitsministerium übergeben werden. Der Parlamentarische Staatssekretär Brauksiepe hatte sich Zeit für die KAB Vertreter aus Fulda, Augsburg, Stuttgart, Osnabrück und Köln genommen und bedankte sich für den Einsatz. Dabei betonten die Verbandsvertreter die enorme Bedeutung einer angemessenen Entlohnung für Leiharbeiter/innen. So kamen konkrete Erfahrungen von Betroffenen ebenfalls zur Sprache wie sozialethische Grundlagen der Position des Verbands. Die Forderung nach einer gleichen Bezahlung von Leiharbeitern und regulär Beschäftigten sei direkte Folge der generellen Forderung nach einer gerechten Entlohnung im Sinne eines Mindestlohns.

Brauksiepe betonte die Bedeutung des Engagements von Verbänden und Organisationen für die Gesellschaft. Gleichzeitig bestätigte er, dass in seinem Ministerium bereits seit einem halben Jahr fieberhaft an einer Überarbeitung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, das den Markt für die Zeitarbeit regelt, arbeite. Die-ses sei am Morgen des Termins im Kabinett verabschiedet worden und geht nun in die parlamentarische Beratung. Der Schwerpunkt der Vorlage lag bei der An-passung der deutschen Gesetzeslage an die entsprechende EU-Richtlinie. Im Zuge dessen könne er sich vorstellen, weitere Ideen, auch von der KAB, mit einzubeziehen. Der Übergabe bei Staatssekretär Brauksiepe schloss sich noch ein informatives Gespräch mit dem zuständigen Referatsleiter an, in dem einige der Positionen der KAB nochmals deutlich gemacht werden konnten. (Peter Ziegler) +++