Rhönklubpräsidentin Regina Rinke wurde 75 - "Juwel mit Leuchtkraft"

„Ich denke nicht daran, die Hände in den Schoß zu legen“, mit dieser klaren Ansage, verkündete die Rhönklubpräsidentin Regina Rinke anlässlich der Feier zu ihrem 75. Geburtstag, dass sie, entgegen ihrer Ankündigung vom Herbst vorigen Jahres, von ihrem Amt nicht zurücktreten und bei der Hauptversammlung des Rhönklubs im Frühling diesen Jahres erneut kandidieren wird. Seit einigen Wochen wird ja bereits im Rhönklub und darüber hinaus spekuliert, ob Regina Rinke nicht doch weiter machen wird. Ausgangslage für die Ankündigung, den Posten als erste Präsidentin nicht mehr ausüben zu können, war die schwere Krankheit ihres Mannes Günter Rinke, der vor wenigen Wochen verstarb.

Viele Gespräche mit guten Freunden und Rhönklubmitgliedern hätten sie bestärkt, auch mit 75 Jahren noch einmal zu kandidieren und den Rhönklub weiterhin zu führen.Als schien Landrat Thomas Habermann es geahnt zu haben, machte er bei all den Gruß- und Dankesworten zum Geburtstag darauf aufmerksam: „Wir sind auf einer Geburtstagsfeier und keiner Abschiedsfeier.“ Und ermunterte Regina Rinke im Namen aller fünf Rhön-Landkreise auch weiterhin ehrlich, persönlich und glaubwürdig die Liebe zur Heimat vorzuleben. Für Habermann ist der Rhönklub zudem ein Symbol für die Deutsche Einheit. Seinen Blumengruß hatte er zum Geburtstag nicht mitgebracht, sondern wird ihn vier Wochen nachher, wenn alle anderen Blumen schon verwelkt sind, persönlich bei Regina Rinke zu Hause vorbeibringen.

Ein „mach weiter so!“ rief ihr auch Wildfleckens Bürgermeister Alfred Schrenk zu, der in seinem Grußwort viele persönliche Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse zum besten gab.Die Geburtstagsfeier von Regina Rinke begann aber nicht mit Grußworten sondern mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche, der von Dekan Franz Leipold (Röllbach/Mildenberg) zelebriert wurde. Leipold stammt aus Wildflecken und ist ein ehemaliger Schüler von Regina Rinke. Der Gesangsverein 1948 Wildflecken, den Regina Rinke seit 40 Jahren leitet, umrahmte die Feierstunde musikalisch. Dirigent war Wolfram Reidelbach, der zugleich auch als Organist tätig war.„Regina Rinke ist eine Frau mit Power, die 75 Jahre kann man ihr gar nicht glauben. Wenn sie etwas macht, dann gibt es keine halben Sachen“, so charakterisierte Dekan Leipold Regina Rinke.

Ob als Lehrerin, Chorleiterin oder Rhönklub-Präsidentin, sie sei stets voller Dynamik, Begeisterung und Schwung, und sie setze Akzente. Ihre Kraft, ihren Trost und ihren Halt finde Regina Rinke aus der tiefen Verbindung mit Jesus Christus, bei ihm fühle sie sich verstanden und aufgehoben und das gebe ihrem Leben eine unverwechselbare Qualität. Denn auch Jesus war ein Lehrer, ein Mensch der gerne sang und feierte und er war in der Wanderszene schwer aktiv, schon von Geburt an war er immer unterwegs, und überhaupt sei die Bibel ja ein einziges Wanderbuch. „Sich mit Jesus Christus verbunden zu fühlen ist ein Lebensgeschenk, das ewig strahlt.“Im Anschluss an den Gottesdienst fand das gemeinsame Mittagessen und der eigentliche Festakt im Antoniusbau statt. In allen Gruß- und Dankesworten wurden die Verdienste von Regina Rinke gewürdigt.

Der Vizepräsident des Rhönklubs Ewald Klüber überreichte ihr den Kulturpreis der Rhön, als Anerkennung ihrer Verdienste im kulturellen Bereich. Der Würdigung schloss sich der Präsident des Deutschen Wanderverband Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß an „Sie haben die Rhön und den Rhönklub nach außen immer bestens vertreten.“Vertreter der Landesverbände aus Hessen, Bayern und Thüringen waren zu Regina Rinkes Geburtstag auf den Kreuzberg gekommen. Dr. Gerhard Zimmer, Vizepräsident Deutscher Gebirgs- und Wandervereine Thüringen überbrachte die Glückwünsche der Thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und deren Anerkennung für jahrzehntelanges außergewöhnliches Engagement.

Sogar aus dem Bundestag erreichten Regina Rinke Glückwünsche, die der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand überbrachte und Regina Rinke als „Juwel des Rhönklubs“ bezeichnete, der auch nach 75 Jahren seine Leuchtkraft nicht verloren habe. Mit ihrer Liebenswürdigkeit und ihrer anpackenden Art habe sie sich einen Namen gemacht und den Rhönklub geprägt. Brand hatte eine ganz besonderes Mitbringsel für Regina Rinke dabei: die Sondermarke zum Jubiläum 100 Jahre Segelflug auf der Wasserkuppe mit Ersttagsstempel, die erst vor wenigen Tagen vorgestellt wurde.(me)+++