Balanceakt bei der Feuerwehr-Neuwahl - Ulla KLEINHENZ neue Vorsitzende

Die Neuwahl der Vorstandschaft der Feuerwehr Bischofsheim glich einem Balanceakt, der jederzeit hätte aus dem Ruder laufen können. Nachdem der bisherige Vorsitzende Winfried Mai sich nicht mehr zur Verfügung stellte und sogar den Raum verließ, mit der Begründung, dass sich bei der Neuwahl niemand an seiner Person stören sollte, versuchte zunächst Kommmandant Thomas Geis mögliche Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden zu gewinnen. Ergebnislos. Schließlich gelang es Bürgermeister Udo Baumann, der zum Wahlleiter bestimmt worden war, das Wahlprozedere in geordnetere Bahnen zu lenken.

Zunächst war Baumann froh und bezeichnete es als Fortschritt, dass nicht wieder der erste oder zweite Kommandant zur Wahl standen sondern „nur“ der Vorsitzende. Doch aus diesem „nur der Vorsitzende“ wurde schnell eine Prozedur, angesiedelt zwischen Tragik und Komik. Wahlvorschläge für den Posten des Vorsitzenden wurden recht viel gemacht und ebenso viele Absagen gab es. „Das macht keinen Sinn“, befand der Bürgermeister schließlich und war schon nahe dran aufzugeben und die Wahl zu vertagen. Dann erhob sich Herbert Lucht, der vorschlug ohne Kandidatenvorschlag wählen zu lassen.

Wer dann die meisten Stimme habe, sei der neue Vorsitzende. Nachdenkliches Köpfe wiegen, ob dies eine Methode wäre. Albrecht Finger verwies auf die gängige Praxis in vielen Feuerwehren im Landkreis, dass der erste Kommandant zugleich auch erster Vorsitzender des Feuerwehrvereins ist. Das sei doch für Bischofsheim auch ein Modell, zumindest übergangsweise, für ein Jahr, um in dieser Zeit nach einem willigen und geeigneten Kandidaten auf die Suche zu gehen. Bürgermeister Baumann griff zu, dieser Vorschlag schien praktikabel.

Kommandant Thomas Geis schien offensichtlich zerrissen, zumal Ehefrau Barbara Geis laut kundtat mit dieser Regelung nicht einverstanden zu sein und recht entschieden auftrat. Dennoch, die schriftliche Wahl, mit Thomas Geis als Kandidat, wurde in die Wege geleitet. Während des Wahlprozesses fanden konspirative Gespräche am Tisch der bisherigen Vorstandschaft statt, die das weitere Vorgehen entscheidend beeinflussen sollten. Denn als Bürgermeister Baumann bekannt gab, dass Thomas Geis mit 40 Stimmen von 58 Wahlberechtigten zum Vorsitzenden gewählt wurde, nahm dieser die Wahl nicht an. Die Überraschung war groß. Doch Geis konnte eine Alternative bieten.

Während des Wahlgangs hatte er noch einmal auf die potentiellen Kandidaten eingewirkt, obwohl diese im Vorfeld, auf Nachfrage nach ihrer Bereitschaft zu kandidieren, jedoch schon abgelehnt hatten. Es war ihm nun offenbar gelungen, kräftige Überzeugungsarbeit zu leisten, so dass sich Ulla Kleinhenz (im Bild links) doch noch bereit erklärte, als Vorsitzende für den Feuerwehrverein Bischofsheim zu kandidieren. Ihre Bedingung hierzu lautete: „Aber nur wenn Sebastian Finger (im Bild rechts) zweiter Vorsitzender wird.“ Sebastian Finger wurde es und er nahm das Amt auch an, ebenso wie Ulla Kleinhenz, die mit 54 Stimmen gewählt wurde. Damit war die größte Hürde genommen, die Kampfabstimmung um den Posten des Schriftführers verwunderte dann nicht wirklich mehr. Es gewann Silvia Finger mit deutlicher Mehrheit.

Bei der Kassenführung gibt es keine Veränderung, die wird weiterhin von Jürgen Hilpert geführt. Als Kassenprüfer sind Herbert Lucht und Sven Mölter tätig. Vertrauensleute für die aktive Mannschaft sind Christoph Finger und Maximilian Voll, für die passiven Karlheinz Zimmer. Abschließend erinnerte Thomas Geis an seine Worte vor einigen Tagen an Bürgermeister Baumann bezüglich der Neuwahl der Vorstandschaft des Bischofsheimer Feuerwehrvereins: „In Bischofsheim wird es immer spannend." (me/Foto: Eckert) +++