Gedenken an RMS-Schutzpatron - Festvortrag von Dr. HERTEL zu Hirnforschung

„Rabanus Maurus ist als Schüler wie als Gelehrter, als Ratgeber und Fürsorger in einem tiefen Sinn wirklich Schulpatron – nämlich als Lernender und gleichermaßen als Begleiter“, betonte Schulleiter Matthias Höhl in seiner Festrede beim Patronatsfest der Rabanus-Maurus-Schule (Domgymnasium) Fulda. Zum 1155. mal jährt sich der Todestag des Schulpatrons Rabanus Maurus. Im Rahmen des Patronatsfestes treffen sich jährlich die Jubelabiturienten, die vor 25, 50 oder 60 Jahren ihre allgemeine Hochschulreife erhalten haben. Vor dem offiziellen Festakt feierten Lehrer, Jubilare und die gesamte Oberstufe des Domgymnasiums einen ökumenischen Gottesdienst mit der evangelischen Schulpfarrerin Ivona Linhart und dem katholischen Pfarrer Dr. Gerhard Rauscher - er machte vor 50 Jahren sein Abitur an der ehemaligen Klosterschule - in der Aula des Schulhauses.

Musikalisch wurde der Festgottesdienst von einer Gruppe Schülerinnen und Schüler sowie einiger Lehrkräfte gestaltet, die in dieser Woche das Musical „Der kleine Tag“ unter der Leitung von Renate Muhl, aufgeführt hatten. „Wenn wir unser Leben nur nach Leistung ausrichten, werden wir krank an Leib und Seele“, so stellte Pfarrerin Linhart die heutige Leistungsgesellschaft in ihrer Eröffnung des Gottesdienstes dar. Im Anschluss begrüßte Schulleiter Matthias Höhl die Abiturientinnen und Abiturienten der Jahrgänge 1951, 1961 und 1986.

In seiner Eröffnungsrede ging er neben dem Patronatsfest auf weitere Jubiläen ein: Heute vor 175 Jahren wurde Rabanus Maurus offiziell zum Schulpatron der Schule erhoben, die damals den Namen Kurfürstlich Hessisches Gymnasium trug. Aus diesem Grund beging das humanistische Gymnasium vor 175 Jahren, am 4. Februar 1836, die erste Feier des Rabanusfestes.

Als Festrednder konnte Höhl den Vorsitzenden des Fördervereins „Wir Freunde des Domgymnasiums e.V.“ Priv.-Doz. Dr. Andreas Hertel begrüßen. Er referierte zum Thema „Neue Erkenntnisse der Hirnforschung – Möglichkeiten von bildgebenden Verfahren“ schilderte er der Festgemeinde den Fortschritt in der Hirnforschung, wie sie heute schon im Fuldaer Klinikum angewendet wird. Mit anschaulichen Aufnahmen aus PET- und MRT-Geräten brachte er dem Auditorium die Möglichkeiten näher, mit denen man frühzeitig Krankheiten nachweisen und feststellen kann. Im Bereich der Hirnforschung geht man mit schnellen Schritten voran und wird immer weiter Möglichkeiten finden, mit Hilfe der Medizin Menschen vor Krankheiten wie Alzheimer zu schützen.

Mit „Hungriges Herz“ von Mia schloss der knapp 70 köpfige Schulchor unter der Leitung von Sebastian Schwarz an die Rede an. Schulleiter Höhl verlas im Anschluss die Namen der Jubilare. Bemerkenswert ist, dass im Jahre 1951 die erste Frau ihr Abitur an der Rabanus-Maurus-Schule erworben hatte, obwohl das Domgymnasium auch in den folgenden Jahren noch lange eine reine Jungenschule war: Die Jubilarin war in der Oberstufe nach Fulda gezogen, hatte aber in ihrer alten Heimat Altgriechisch-Unterricht. Da in Fulda nur das Domgymnasium dieses Fach anbot, durfte sie als einzige Frau in der damaligen Zeit das „Jungengymnasium“ besuchen.

Zum Abschluss der offiziellen Veranstaltung sang der Schulchor traditionell das „Rabanuslied“, das dem ehemaligen Schuldirektor Dr. Ranft zugeschrieben wird. Zur musikalischen Bereicherung trugen auch die BigBand unter der Leitung von Robert Klier und das Orchester, geleitet von Jutta Orfgen, bei. (Marcel J. Schäfer). +++