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06.02.11 - Lauterbach

Großes Engagement für Schülergenerationen: JÖCKEL und WIENCZNY

Zum Ende des Schulhalbjahres des Schuljahres 2010/2011 wurden zwei verdiente Lehrkräfte der Vogelsbergschule, OStRin Margret Jöckel und StD Rolf Wienczny, in die zweite Phase der Altersteilzeit verabschiedet. Schulleiter Heinrich Horst begrüßte die beiden, ihre Ehepartner und auch das Kollegium der Vogelsbergschule sehr herzlich. In seiner Verabschiedungsrede verdeutlichte Heinrich Horst das große Engagement von Margret Jöckel und Rolf Wienczny für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende während so vieler Jahre an der Vogelsbergschule Lauterbach.

Margret Jöckel nahm ihre Tätigkeit nach Berufsausbildung, Studium, Referendariat und vorübergehender Beschäftigung in Ziegenhain im Jahr 1986 als Lehrerin an der Vogelsbergschule auf. Ihre Lehrbefähigung umfasste das Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung so wie die Fächer Politik und Religion. Margret Jöckel war in vielen Bereichen und Schulformen der Vogelsbergschule tätig. Besonders erwähnte Heinrich Horst ihren großen Einsatz für Schülerinnen und Schüler mit Lerndefiziten. Sie war entscheidend an Projekten beteiligt, die auch über die Schule hinaus Beachtung fanden. Zu nennen sind - Zeitung in der Schule, Arbeitsgemeinschaften zur Energieeinsparung, Arbeitsgruppen zur Gestaltung von Infothek und Mediothek sowie der Arbeitskreis „Kulturzentrum Alter Esel“. Datenschutzbeauftragte und Fachberaterin für Verkehrserziehung waren weitere Betätigungsfelder.

Rolf Wienczny hatte eine Ausbildung als Speditionskaufmann absolviert, bevor er einen Abschluss als Diplom Betriebswirt und schließlich einen weiteren Abschluss als Diplom Handelslehrer erlangte. Von 1985 bis 1999 war er an der Richard-Müller-Schule in Fulda tätig. Hier entwickelte er ein besonderes Interesse für übergreifende Aufgaben in einer beruflichen Schule. Nach erfolgreicher Bewerbung auf eine Funktionsstelle als Abteilungsleiter kam er 1999 an die Vogelsbergschule nach Lauterbach. Als Abteilungsleiter hat er hier nicht nur verwaltet, sondern wichtige Akzente in der Weiterentwicklung der Vogelsbergschule gesetzt. Besondere Verdienste erwarb sich Rolf Wienczny auf den Gebieten der Entwicklung von Lernzielen, Lerninhalten und Lernprozessen, bei der Kooperation mit der Hochschule Mannheim und der Mitarbeit im Modellversuch „Evaluation im Verbund“. Schulleiter Horst lobte Rolf Wiencznys Einsatzkraft, sein Beharrungsvermögen und seine Überzeugungskraft.

An alle Anwesenden gewandt, zeichnete Heinrich Horst die enormen Veränderungen nach, die sowohl die Gesellschaft, die Schule als auch der Beruf des Lehrers während eines Berufslebens verändern. Letztendlich ist der Abschied von der Schule, wenn sicher nicht leicht, so doch auch nur eine von den Veränderungen, welche die scheidenden Kollegen stets mit Bravur gemeistert haben. Heinrich Horst wörtlich: „Neben Ihrer Arbeit mit den Jugendlichen war Schulentwicklung Ihr Ding. Ich darf Ihnen für die erfolgreiche und loyale Zusammenarbeit recht herzlich danken. Ich danke Ihnen für Ihre Umsicht und stete Hilfsbereitschaft. Wie wir Sie kennen, haben Sie den Kopf voller Pläne. Möge es Ihnen gelingen, sich von dem Stress und der Hektik unseres beruflichen Alltages zu lösen.“

Auf die Worte des Schulleiters folgten nun Beiträge mit Geschenken der Abteilungen und anderer Einrichtungen rund um die Schule. Je nach Berührungspunkten bezogen sich die Beiträge mal mehr auf Margret Jöckel, mal mehr auf Rolf Wienczny oder auch auf beide gemeinsam.

Bettina Kreuzer knüpfte mit einer Geschichte von Brecht an das Thema Wandel an: „Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: ‚Sie haben sich gar nicht verändert.’ ‚Oh!’, sagte Herr K. und erbleichte.“ Rolf Wienczny müsse nicht erbleichen, denn er habe sich verändert. Sehr persönlich und amüsant erzählte Bettina Kreuzer kleine Anekdoten aus dem gemeinsamen Berufsleben, von der ersten Dienstreise bis hin zu der Büropartnerschaft der jüngeren Vergangenheit. Auch die gemeinsame Zeit mit Margret Jöckel, wie der Besuch einer Preisverleihung für junge Literatur oder der SPD-Frauenabend, lebte wieder auf.

Ewald Emken, Heinz-Dieter Horn und Eva Pausinger überbrachten gute Wünsche und Geschenke, darunter ein ganz besonderes Kochbuch: Hier hatten die Kolleginnen und Kollegen der Vogelsbergschule ihre Lieblingsrezepte zusammengetragen und in Buchform persönlich gestaltet. Heinz-Dieter Horn zitierte ein wenig aus dem Kochbuch und kam dann zu dem Rezept „Ratzfatz fertig“. Das Motto wurde gleich auf die aktuelle Situation übertragen und es folgte ratzfatz Stefanie Burghardt, die im Namen des Personalrates Karten für die Bad Hersfelder Festspiele schenkte. „Ihr habt positive Spuren bei den Schülern hinterlassen. Erstaunlich, was Ihr erreicht habt.“ Norbert Ludwig schenkte „Lust am Denken“ und grüßte vom SV-Vorstand und vom GEW-Kreisverband. Jochen Hoppe von der Sportgruppe Golf überreichte ein Geschenk und frotzelte über die Worte „Putt“ und „Patt“ beziehungsweise „putten“ und „patten“.

Holger Arnold dachte an seine Referendariats-Zeit zurück, während der Margret Jöckel seine Hauptansprechpartnerin war. Auch erinnerte er sich und die Zuhörer an die vielen, öffentlichkeitswirksamen Projekte von Margret Jöckel, darunter Verkehrserziehung, Planspiel Börse und ethische Geldanlage. Er erwähnte die Einführung der Assistentenausbildung und Margret Jöckels Arbeit am Curriculum. Er zitierte den Lehrer und Dichter Lahn mit „Ruhestand hat mit Ruhe genau so viel zu tun, wie Verstand mit Stehen“ und schenkte das Buch „Kann denn Butter Sünde sein“.

So unterhaltsam wie die Veranstaltung begonnen hatte, so unterhaltsam waren auch die Antworten der scheidenden Kollegen. „ Jetzt hab’ ich einen Zettel aber keine Brille“ beschwerte sich Margret Jöckel. Sie wollte gerade das nun wertlose Redekonzept verschwinden lassen, als sich die Brille wieder fand. „Ich bin jeden Tag sehr gerne hier her gekommen. Besonders mochte ich es, wenn die „Post“ so richtig abging.“ Man habe ihr jetzt gratuliert. Das sei aber falsch, sie werde die Schule vermissen. Sie kennt die Schule länger als ihren Mann. „Den Rest werde ich auch noch schaffen. Langweilig wird mir nicht werden.“

„Der Mund ist mir doch sehr trocken“ begann Rolf Wynczny. Dann zitierte er Ringelnatz: „Und auf einmal steht es neben dir“. Da habe er doch tatsächlich begonnen, von neuen Aufgaben zu träumen. Verantwortung in der Wirtschaft vielleicht? Oder wie wäre es mit einem weiteren Studium? Etwas unsanft sei er von seiner Frau auf den Boden der Realitäten zurückgeholt worden. Den Bayern sagt man nach, dass sie bei zu viel Lob misstrauisch würden. Wienczny empfindet sich anders, er sei kein Bayer und die Anerkennung tue ihm gut. Er bedankte sich für die Wärme der Worte und schloss: „Ich wünsche ‚meiner’ Schule alles Gute. Ein Teil von mir bleibt hier.“+++

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