"Wie wachsen Knochen zusammen" - Vorlesung der "Kinderuniversität 2011"

„Wie erkennt man einen Knochenbruch?“, „Was macht man, wenn ein Bein gebrochen ist?“ oder „Wie wachsen Knochen wieder zusammen?“. Diese Fragen thematisierte Chirurgie-Chefarzt Professor Dr. Martin Hessmann während einer gut einstündigen Vorlesung am Mittwochnachmittag im Hörsaal des Klinikums Fulda. Seine Zuhörer waren allerdings nicht Studenten und es war keine Medizin-Vorlesung für angehende Chirurgen, sondern knapp 100 neugierige und wissbegierige Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Sie kamen im Rahmen der Vortragsreihe „Kinderuniversität 2011“ - einem Projekt der Kinder-Akademie Fulda und der Hochschule Fulda - mittlerweile schon zur dritten Vorlesung in diesem „Semester“ ins Klinikum Fulda.

Der Fuldaer Orthopäde und Unfallchirurg Martin Hessmann demonstrierte den Jungen und Mädchen sehr anschaulich mit Bildern, wie man etwa einen gebrochenen Knochen diagnostiziert und wie der Bruch dann behandelt wird. Zwischendurch stellten die jungen „Studentinnen und Studenten“ immer wieder Fragen und erzählten von Erlebnissen aus dem täglichen Leben. Hessmann zeigte auch, was passiert, wenn Knochenbrüche bei Kindern oder Erwachsenen verschraubt und etwa kleine Metallplatten oder Drähte zur Stabilisierung in den Knochen eingesetzt werden müssen. Daraufhin fragte ein 8-jähriges Mädchen aus Fulda: „Wie macht man die rein?“ Auf spielerische Art und anhand von Röntgenbildern beantwortete der Professor bestimmt 50 solcher Fragen. Gespannt hörten alle zu und schrieben sogar das Wichtigste mit.

Höhepunkt dieser Vorlesung war die LIVE-Vorführung des Eingipsens eines Armes. Die 7 Jahre alte Anna stellte ihren rechten Arm zur Verfügung und meinte: „Mit einem Gipsarm habe ich schon Erfahrungen gemacht.“ Gespannt schauten die anderen Kinder zu, was Krankenpfleger Georg Batzdorf von der Unfallambulanz - einer der erfahrensten Gipser des Klinikums - und seine beiden Assistenten Nikolaus und Tim aus dem Publikum ganz professionell den Gips anlegten. Pfleger Georg erklärte Schritt für Schritt, was man beim Gipsen beachten muss, damit die harte Schale auch wirklich hält.

Nach etwas mehr als 60 Minuten war die Mittwochs-Vorlesung vorbei und zum Abschluss gab es für jedes Kind noch einen zum Ballon aufgeblasenen Plastikhandschuh, auf dem der Professor noch ein Autogramm gab. Hessmann sprach abschließend im Gespräch mit „osthessen-news“ von einer gelungen Veranstaltung, die ihm sehr viel Spaß gemacht habe. „Die Kinder haben viele interessante Fragen gestellt und auch sehr intelligente Antworten gegeben.“

Auch Dr. Gabriele König, Vize-Chefin der Kinder-Akademie Fulda, zeigte sich sehr zufrieden und freute sich über die große Teilnahme. Viele Kinder kämen regelmäßig zur Kinder-Uni, sagte sie und lud zu den noch Vorlesungen in den nächsten Wochen ein. Am 16. Februar referiert Prof. Dr. Thilo Schlott von der Hochschule Fulda zum Thema „Die Zecke, ein gefährlicher Blutsauger!“ im Hörsaal K115 der Hochschule. Nähere Informationen zur Kinder-Uni 2011 gibt es unter: http://www.kaf.de (Christian P. Stadtfeld). +++