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15.02.11 - Gelnhausen

Main-Kinzig-Kliniken: 2 x 2 Geburtstage und ein Frühchen mit 1.100 Gramm

Geburtstag hoch zwei

Gleich zwei mal zwei Geburtstage gab es gestern und vorgestern in der Frauen- und Kinderklinik an den Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen zu feiern. Das paradoxe daran: Zwei Mütter im selben Zimmer haben am Sonntag, dem 13. Februar, zwei gesunde Söhne zur Welt gebracht und anschließend am Montag, dem 14. Februar, ihren eigenen Geburtstag gefeiert. Die beiden Frauen, Andrea Paul aus Ronneburg-Hüttengesäß und Nicole Kern aus Freigericht-Neuses, waren selbst erstaunt über so viele Zufälle auf einmal: „Zunächst wussten wir nicht, dass wir beide am selben Tag Geburtstag haben. Erst als am Montag die Glückwünsche zu unseren Geburtstagen eintrudelten, ist uns dieser außergewöhnliche Zufall klar geworden“, erzählte Andrea Paul. So kam es, dass es einiges zu feiern gab, wobei natürlich die Geburt der beiden Kinder Jannis Paul und René Maximilian Kern im Vordergrund stand. Auf dem Bild ist von links nach rechts André und Nicole Kern mit Sohn René Maximilian sowie Andrea Paul mit Sohn Jannis und Papa Frank Thomas.

Nia Luisa kam mit 1.100 Gramm auf die Welt

Als im November an den Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen ein Perinatalzentrum (interdisziplinäre Einrichtung zur optimalen Behandlung von Risikoschwangerschaften und Frühgeborenen) eröffnet wurde, konnte niemand abschätzen, wann das erste kleine Frühgeborene eine spezielle medizinische Versorgung benötigt. Doch schon wenige Tage später nahmen Neonatologe Dr. Manuel Wilhelm, gemeinsam mit Gynäkologin Dr. Elke Schulmeyer ärztlicher Leiter des Perinatalzentrums, und sein Team die kleine Nia Luisa Schickel auf.

Bereits während der Schwangerschaft deuteten sich ein geringeres Wachstum des Babys und somit eine eingeschränkte Versorgung durch die mütterliche Plazenta an. Daher musste Alexandra Schickel aus Biebergemünd bereits acht Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin Nia entbinden. „Natürlich waren wir zu diesem Zeitpunkt sehr aufgeregt. Da wir uns aber ganz bewusst für die Geburtsklinik in Gelnhausen entschieden haben, gab uns die Nähe zur Kinderintensivstation und die Möglichkeit der Versorgung von Frühgeborenen ein sicheres Gefühl“, berichtet die junge Mutter.

So erfolgte nach der Geburt unmittelbar die schonende Erstversorgung durch das neonatologische Team der Kinderklinik. Getreu der Zielsetzung der Abteilung wurde von Beginn an das Konzept einer „sanften Intensivmedizin“ umgesetzt. „Wir sehen Frühgeborene nicht primär als krank an“, betont Dr. Wilhelm. „Vielmehr handelt es sich um Kinder, die aufgrund ihrer Unreife noch nicht alle Voraussetzungen für ein selbstständiges Leben mitbringen. In den noch fehlenden Körperfunktionen wollen diese Kinder lediglich unterstützt werden, ohne dass wir dabei ihre normale Entwicklung stören sollten.“

Bei Nia Luisa, die mit einem Geburtsgewicht von 1100 Gramm als sehr kleines Frühgeborenes in Gelnhausen versorgt wurde, war erfreulicherweise nur wenig Unterstützung erforderlich. Auf eine Beatmung oder sonstige intensivmedizinische Maßnahmen wurde bewusst verzichtet, lediglich eine Atemhilfe war in der ersten Lebenswoche notwendig. Nach nur 50 Tagen konnte die kleine Tochter von Alexandra und Reinhard Schickel die Klinik vollständig gesund verlassen, ihr Geburtsgewicht hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits auf stolze 2200 Gramm verdoppelt. „Es war wirklich schön zu sehen, wie liebevoll und sorgfältig Nia durch die Intensivschwestern und Stationsärzte betreut wurde. Obwohl diese Zeit für meine Frau und mich emotional sehr belastend war, konnten wir unsere Tochter abends mit einem guten Gefühl verlassen“, erinnert sich der stolze Papa.

„Mindestens ebenso wichtig wie eine gute medizinische Versorgung ist für die Entwicklung des Kindes ein früher und regelmäßiger Kontakt zu den Eltern“, erklärt Dr. Wilhelm. Durch die direkt neben Kreißsaal und Wochenstation gelegene Kinderintensivstation konnten die Eltern bereits kurz nach der Geburt ersten Kontakt mit ihrem Baby aufnehmen. Von Anfang an war die Möglichkeit zum Kuscheln auf der Brust von Mutter oder Vater gegeben, dank des so genannten „Känguruings“ – eine spezielle Methode, welche die verschiedenen Sinne des Frühgeborenen stimuliert. Vor der Entlassung hatte die Familie außerdem die Möglichkeit, sich während einiger Tage in einem Mutter-Kind-Zimmer für den großen Schritt von der Intensivstation zur selbständigen Versorgung Zuhause vorzubereiten.

Besonders freuen sich die Chefärztin der Geburtshilfe, Dr. Schulmeyer, und Dr. Wilhelm darüber, dass sie mit dem gemeinsamen Perinatalzentrum jetzt auch Eltern von Früh- und Neugeborenen eine hochspezialisierte heimatnahe Versorgung bieten können. Anstelle langer Anfahrtswege in ein deutlich entferntes Zentrum können die Eltern die nun gewonnene Zeit von Beginn an mit ihren Kindern verbringen. Somit konnte das neu eröffnete Gelnhäuser Perinatalzentrum das erste Frühgeborene nach sieben Wochen intensivmedizinischer Versorgung gesund und gestärkt entlassen. Auf dem unteren Bild sind Dr. Manuel Wilhelm, Reinhard und Alexandra Schickel mit Töchterchen Nia Luisa.+++


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