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Unscheinbar, aber wirksam....

...die Videokamera auf dem Bahnhofsplatz... - Fotos: Christian P. Stadtfeld

01.03.11 - FULDA

"Weniger Straftaten, mehr Aufklärung" - 10 Jahre Videoüberwachung Bahnhofsplatz

Dem Normalbürger fällt sie eigentlich gar nicht auf, doch für die Polizei und Sicherheitsbehörden ist sie ein wichtiges Instrument bei der Bekämpfung von Straftaten. Auf einem hohen Mast, klein, unscheinbar und hinter einer schwarz getönten Glaskugel ist das schwenkbare "Auge" versteckt. Die Rede ist von der modernen Video-Überwachungskamera auf dem Bahnhofsplatz in Fulda. Am 21. Juni dieses Jahres feiert sie ihren 10. Geburtstag. Die Stadt Fulda hat die Anlage damals für 100.000 DM installieren lassen. Am gestrigen Montag zog Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) nach fast einem Jahrzehnt im Interview mit "osthessen-news" eine positive Bilanz. Er sprach von einer "richtigen Entscheidung" und kündigte an, dass darüber nachgedacht werde, zukünftig weitere Überwachungskameras an öffentlichen Plätzen in der Stadt zu installieren. "Konkrete Planungen gibt es zwar noch nicht, aber der Universitätsplatz oder der Aschenbergplatz wären mögliche Plätze, sagte das Stadtoberhaupt. Die technischen Voraussetzungen seien dort sogar schon vorgeplant.Erst kürzlich zeigte sich wieder, dass sich die Anlage am Fuldaer Bahnhof bewährt hat. Kurz nach dem Mord an dem 17-jährigen Lorenzo M. aus München, der wegen eines vermeintlichen Autokaufs nach Fulda kam und in der Mehlerstraße mutmaßlich von einem 38 Jahre alten Mann aus Grünberg erschossen wurde, war die Überwachungskamera des Bahnhofsvorplatzes ein wichtiger Schlüssel. Polizeipräsident Alfons Georg Hoff hat während seiner sechsjährigen Tätigkeit als Polizei-Vize in Westhessen "sehr gute Erfahrungen" mit Videoüberwachung an ausgewählten Plätzen in Wiesbaden und Limburg gemacht. "Wir hatten qualitativ hochwertige Bilder, mit deren Hilfe wir den Tatverdächtigen schnell identifizieren konnten", erklärte Osthessens Vize-Polizeichef Günther Voß im Gespräch mit "osthessen-news". Die Kamera hätte in den vergangenen Jahren zu einer erheblichen Reduzierung von Straftaten und gleichzeitiger verstärkter Aufklärung geführt. Doch eine Videoüberwachungsanlage erfüllt ihren Nutzen nur, wenn auch jemand das Treiben des überwachten Platzes beobachtet. In Fulda gibt es ein Netzwerk zwischen der Stadtwache, der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Osthessen und der Wache der Bundespolizei am Bahnhof Fulda. Werktags sitzt in der Regel ein Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes vor dem Monitor in der Stadtwache am Busbahnhof und beobachtet die Vorgänge auf dem Bahnhofsvorplatz und der angrenzenden Bahnhofstraße. Nach Dienstschluss wird das Bild automatisch in der Leitstelle der Polizei aufgeschaltet.Mit einem kleinen Joystick können die Ordnungshüter die Kamera bedienen und so etwas um die eigene Achse schwenken oder das Bild mit bis zu 10-fachem Zoom vergrößern. Ansonsten steuert sich die Kamera selbst und macht im Sekunden-Takt 360 Grad-Aufnahmen vom Bahnhofsvorplatz. Der "Videofilm" wird 30 Tage auf einem Server archiviert und dann automatisch gelöscht.Hessen war im Jahr 2000 das erste Bundesland, das mit der Einführung von Videoüberwachung öffentlicher Straßen und Plätze begonnen hat. Dass dies der richtige Weg gewesen sei, zeigen die guten Ergebnisse an verschiedenen Plätzen. "10 Jahre Videoüberwachung haben zu weniger Straftaten geführt. Die Videoüberwachung leistet im Rahmen der Gesamtstrategie im Sinne einer gelungenen Sicherheitsstrategie einen wichtigen Beitrag“, lobte der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU) die guten Erfahrungen.Im Dezember letzten Jahres kündigte er an, dass bis zum Frühjahr 2011 hessenweit voraussichtlich in 13 Städten 16 Bildaufzeichnungsanlagen mit insgesamt 83 Kameras in Betrieb sein werden. Die hessische Landesregierung stellt jährlich 300.000 Euro für die Förderung der Errichtung von Videoüberwachungsanlagen durch die Kommunen bereit.Nachtrag der Redaktion (14:00 Uhr): Wie Magistratssprecher Michael Schwab mitteilte, wird derzeit die Installierung einer Videoüberwachungsanlage auf dem Busbahnhof am Stadtschloss geprüft. Detailinformationen zu diesem Projekt wie etwa zu Kosten oder Technik konnte er am Dienstag allerdings noch nicht geben. "Die Gespräche zwischen der städtischen Ordnungsbehörde und der Polizei laufen", sagte er abschließend. (Christian P. Stadtfeld). +++


OB Möller ist von der Videoüberwachung überzeugt und schließt neue Standorte nicht aus...

Hier in der Stadtwache in der Schlossstraße...


...und der Einsatzzentrale der Polizei im Münsterfeld werden die Bilder der "Bahnhofsplatz-Kamera" angesehen...

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