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Große Polizeipräsenz am Rosenmontag in Fulda ... - Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld / Hendrik Urbin

08.03.11 - FULDA

Narrenzeit = Alkoholzeit? 60 Rettungsdienst-Einsätze am ROMO - Notrufe

Ist Narrenzeit auch Alkoholzeit? Prinzipiell wohl nicht, aber immer wieder sorgen Vollrausch, Koma- oder Flatratesaufen für Schlagzeilen - nicht nur an Fasching. Und die Statistiken sind erschreckend, denn im Jahr 2008 kamen insgesamt circa 109.300 Menschen mit akutem Rausch ins Krankenhaus. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes doppelt so viele wie im Jahr 2000. Regelmäßig besaufen sich auch viele Jugendliche am Rosenmontag so stark, dass sie teilweise tief bewusstlos werden und ihre Schutzreflexe ausfallen. Die Besinnung ist völlig ausgeschaltet und kaum einer weiß, welche gesundheitlichen Folgen diese Alkoholexzesse haben. Der Alkoholmissbrauch von Jugendlichen nimmt dramatische Ausmaße an. Laut einer Krankenkassenstudie gibt es rund 20.000 minderjährige Komasäufer, selbst Kinder unter 15 Jahren kommen mit einem Vollrausch ins Krankenhaus.

Für den Rettungsdienst und die Hilfsorganisationen etwa wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) oder den Malteser Hilfsdienst (MHD) bedeutet die „Foaset“ jedes Jahr aufs Neue Schwerstarbeit. So auch bei Hessens größtem Rosenmontagsumzug in Fulda, wo die 45 Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Sanitätshelfer und ein Notarzt vom Sanitätsdienst innerhalb von sechs Stunden 59 Einsätze dokumentierten. Von kleinen Schnittverletzungen durch Glassplitter über Frakturen und bewusstlose Personen gehörten vor allem aber alkoholisierte Jugendliche zur Kundschaft der Retter. Die ehrenamtlichen Helfer des DRK Fulda waren an neun zentralen Punkten mit einem Notarzteinsatzfahrzeug, drei Rettungswagen und 12 Mannschaftstransportwagen im Stadtgebiet stationiert und hatten eine feste Anlaufstelle im Museumshof eingerichtet.

Im Innenhof stand auch der Einsatzleitwagen der „Sanitätsleitung RoMo“, ein umgebauter Rettungswagen mit Funktechnik, Telefon- und Faxgerät sowie Computern zur Dokumentation. Die beiden Einsatzleiter Christian Erwin und Michael Michalowicz fungierten von dort aus als Schnittstelle zwischen den Trupps auf der Straße und der Rettungsleitstelle des Landkreises Fulda. Sie protokollierten die Funksprüche, trafen Absprachen und forderten Rettungswagen zum Transport in die Krankenhäuser an. Während des Sanitätsdienstes bis 19:00 Uhr mussten 13 Personen ins Klinikum Fulda und das Herz-Jesu-Krankenhaus gebracht werden, der Notarzt war sieben Mal im Einsatz.

Anders als zu den Vorjahren gab es gestern nach dem Umzug zwar keine offizielle Party mit Live-Bands auf dem Fuldaer Buttermarkt, aber das hielt vor allem die jungen Narren nicht davon ab, dort kräftig zu feiern und sich auch zu besaufen. Der Grund für die Absage der Party: Die Stadt hatte der Fuldaer Karnevalsgesellschaft (FKG) hohe Sicherheitsbestimmungen auferlegt, die der Verein nicht einhalten konnte („osthessen-news“ berichtete ausführlich darüber: http://osthessennews.de/beitrag_G.php?id=1194695 ). Aber trotz allem gab es wie immer mehrere Bierstände und ein Essenstand.

Im Vergleich zum Vorjahr hätte sich, nach Angaben von DRK-Bereitschaftsleiter Christian Erwin, kaum etwas verändert. „Wir hatten genauso viele alkoholisierte Jugendliche wie in 2010.“ Allerdings hätte die Aggressivität der jungen Leute abgenommen. Auffällig sei, dass die meisten Jugendlichen überhaupt kein Interesse am RoMo-Zug hätten, sondern sich abseits hinstellen und Alkohol in hohen Maßen konsumieren würden.

Doch nicht nur die Arbeit der Helfer vor Ort war ausgelastet, sondern auch die Disponenten in der Leitstelle bei der Feuerwehr Fulda. An fünf Notruf-Abfrageplätzen gingen Anrufe am laufenden Band ein, vermehrt im Zusammenhang mit dem Rosenmontag. Zur Unterstützung bei der Koordination der Rettungs- und Brandeinsätze in Stadt und Landkreis Fulda waren Feuerwehrchef Thomas Hinz und Leitstellen-Chef Nils Streit vor Ort. Bis zum frühen Dienstagmorgen arbeiteten fast alle in Fulda stationierten Rettungswagen, trotz zusätzlichen Kapazitäten, einen Einsatz nach dem anderen ab.

Ganz anders das Resümee der Polizei. Eine „hervorragende Rosenmontags-Bilanz“ zog Polizeisprecher Martin Schäfer am Dienstagmittag auf Nachfrage von „osthessen-news“. Der kilometerlange Karnevalsumzug mit rund 4.200 Aktiven und etwa 70.000 Zuschauern sei „problemlos“ durch die Fuldaer Innenstadt gezogen. Die Polizei registrierte fünf Körperverletzungen und kurz nach Mitternacht den Raub einer Geldbörse bei einem „erheblich alkoholisierten Mann“. „Auf dem Buttermarkt war zwar wie jedes Jahr viel los, aber Schlägerein gab es dort nicht“, erklärte Schäfer. Die Narren hätten ausgelassen und friedlich gefeiert. Die Polizeipräsenz während und nach dem RoMo-Umzug war groß, es waren geschätzt über 100 unformierte und zivile Beamte. (Christian P. Stadtfeld). +++


... und auch das DRK Fulda war mit knapp 50 Einsatzkräften im Stadtgebiet verteilt.

Auch in diesem Jahr wieder das Thema Nummer 1: der besonders große Alkoholkonsum - vor allem bei Jugendlichen ...


"Saufen bis zur Bewusstligkeit" hielt die Retter während ihres Sanitätsdienstes in Atem ...

Auch die Disponenten in der Leitstelle bei der Feuerwehr Fulda hatten alle Hände voll zu tun ...


... nicht minder anstrengend war die Arbeit der "Sanitätsleitung RoMo" im Museumshof.

Versorgung von stark alkoholisierten Jugendlichen, hier in der Sanitätsstation im Museumshof ...


Insgesamt registrierten die ehrenamtlichen Helfer des DRK 59 Einsätze, 13 Transporte in Klinken und sieben Notarzt-Einsätze ...


Polizei-Absicherung während des RoMo-Umzuges ...


Ein Blick in die Rettungsleitstelle: im Bild Disponentin Iris Reinhold, Feuerwehrchef Thomas Hinz (li.) und Leitstelle-Chef Nils Streit (re.)

Die Sanitätseinheiten waren an neun zentralen Stellen im Stadtgebiet stationiert, hier etwa bei der Hauptpost an der Kurfürstenstraße ...



Machten sich ein Bild vor Ort: Osthessens Polizei-Vize Günther Voß (re.) und Michael Tegethoff (Leiter der Polizeistation Fulda; Mitte)



Notfalleinsatz für den Rettungsdienst ...


Absprachen zwischen Polizei und DRK auf dem Buttermarkt ...






Die Polizeibeamten immer präsent - auch im großen Getümmel ...


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