Neuer Name fürs Mackenzeller Vereinshaus: Erinnerung an "Wilm Hosenfeld"

Zur Erinnerung an den deutschen Reserveoffizier, der im Zweiten Weltkrieg vielen Juden und anderen Verfolgten in Polen half, wird das Mackenzeller Vereinshaus am Johanneshaus künftig den Namen „Wilm-Hosenfeld-Haus“ tragen. Hosenfeld wurde am 2. Mai 1895 in dem ehemaligen Schulgebäude in Mackenzell geboren.

Mit Kindern und Familienangehörigen des Reserveoffiziers soll das Namensschild am Freitag, 11. März, um 17 Uhr am Johannesplatz durch Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel und Ortsvorsteherin Annette Trapp enthüllt werden.

Wilm Hosenfeld wurde weltbekannt durch Roman Polanskis Kinofilm „Der Pianist“. Der polnische Pianist Wladyslaw Spielmann gehörte zu jenen polnischen Juden, die durch Hosenfelds mutigen Einsatz gerettet wurden. Im Anschluss an die Enthüllung des Namensschildes soll der Film im Jugendraum des Hauses für die Öffentlichkeit gezeigt werden. Zu der Namensgebung und der anschließenden Filmvorführung sind interessierte Mackenzeller Bürger eingeladen. Wie Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel dazu mitteilt, hofft er, dass dazu vor allem Jugendliche kommen werden, die sich mit der Geschichte dieses gebürtigen Mackenzellers auseinander setzten wollen.

Gegen Kriegsende geriet Wilm Hosenfeld in russische Kriegsgefangenschaft und wurde trotz vieler Bemühungen von polnischen Juden und Intellektuellen zu 25 Jahren Lagerhaft durch die sowjetischen Machthaber verurteilt. Hosenfeld starb am 13. August 1952 in einem Kriegsgefangenenlager in Stalingrad. Posthum erhielt Hosenfeld höchste internationale Ehrungen. Unter anderem ernannte ihn die Jerusalemer Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem im Februar 2009 posthum zum „Gerechten unter den Völkern“. Der polnische Präsident Lech Kaczynski verlieh ihm im Oktober 2007 für die Rettung jüdischer und nicht jüdischer Polen den Orden "Polonia Restituta". +++