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02.04.11 - Bischofsheim
Genuss auch ohne Bier: Ex-Verteidigungsminister Struck besucht Kreuzberg
Zum Abschluss seines Besuchs bei Susanne Kastner machte der Ex-Bundesverteidigungsminister Peter Struck auf dem Kreuzberg halt, genoss bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen eine zünftige Brotzeit. Leider musste er auf Kreuzbergbier verzichten, da er mit dem Motorrad unterwegs war und auch noch die Rückfahrt nach Uelsen vor ihm lag, so ließ er sich heimisches Mineralwasser schmecken. So war auch sein Outfit entsprechend, in Lederkluft besichtigte er den heiligen Berg der Franken. Der Abstecher zum Kreuzberg war im Grunde mehr privater Natur.
Begleitet wurde er von einer Reihe von regionalen SPD-Anhängern und natürlich Susanne Kastner, es war der Ausklang seiner zweittägigen Tour durch den Wahlkreis seiner Parteikollegin Susanne Kastner. Am Montag Abend hatte er in Hassfurt sein Buch „So läuft das – Politik mit Ecken und Kanten“ vorgestellt. Am Dienstag war er am Jack-Steinberger-Gymnasium in Bad issingen, wo er mit Schülern über zeitgeschichtliche und aktuelle politische Fragen und Themen diskutierte. Der Abschluss einer Rundtour fand dann eben auf dem Kreuzberg statt. Mittlerweile ist Struck nicht mehr im unmittelbaren Politikgeschäft, hat sich 2009 aus dem Bundestag zurückgezogen, er ist Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung, tritt aber auch als erfolgreicher Schlichter von Tarifauseinandersetzungen in Erscheinung.
Der Besuch auf dem Kreuzberg begann einem Rundgang durch das Bruder-Franz-Haus, das ihm Pater Stanislaus vorstellte. Beeindruckt zeigte sich Struck von der Einrichtung, ließ sich im Schneedurchlauf die Ausstellung das Leben des Heiligen Franziskus sowie die Bedeutung er Franziskaner auf dem Kreuzberg erläutern. In gemütlicher Runde im Biergarten gab es dann in ungezwungener Runde Möglichkeiten zum Austausch. „Er zeigte sich an der Region sehr interessiert“, so Sabine Stührmann, die Mitarbeiterin von Susanne Kastner im SPD-Bürgerbüro in Bad Neustadt.
In den verschiedenen Gesprächen kam auch immer wieder die Rede auf sein Erinnerungen-Buch aus der Zeit der sozialdemokratischen Regierungszeit. „Er plaudert aus dem Nähkästchen; eigentlich hat er das Buch für seine Enkel geschrieben, damit sie eines Tages verstehen können, ’was der Opa da gemacht hat’, als er von 1998 bis 2009 in der Regierungsverantwortung stand. Auch private Details kamen zur Sprache, was es für das Privatleben bedeutet, oberster Dienstherr der Bundeswehr zu sein. Afghanistan, Libyen-Konflikt, Atomkatastrophe in Japan und die Bundeswehrreform – alles Themen, die bei der Kreuzbergbrotzeit debattiert wurden.
Für Wildfleckens Bürgermeister Alfred Schrenk von ganz besonderer Bedeutung: die Zukunft des Truppenübungsplatz Wildflecken. Hierzu konnte Susanne Kastner, die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Stellung nehmen. Sie geht davon aus, dass der Standort Wildflecken nicht gefährdet sein wird, solange die finanziellen Mittel für die geplanten 180.000 Bundeswehrsoldaten auch zur Verfügung gestellt werden. Doch durch den Wechsel an der Spitze des Bundesverteidigungsministeriums von Karl-Theodor zu Guttenberg zu Thomas de Maizière sei im Moment nicht klar, welche Gelder zur Verfügung stehen werden, wie die Umstrukturierungen konkret aussehen werden und welche künftige Konzeption es überhaupt für die Bundeswehr geben wird. (me) +++