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20.04.11 - Schotten

Aktive Kernbereiche: Altstadt soll ein attraktiver Ort der Begegnung werden

Als eine von 15 Kommunen im Land nimmt Schotten im Vogelsberg insgesamt acht Jahre lang am hessischen Förderprogramm "Aktive Kernbereiche" teil. Bereits seit 2009 entwerfen einheimische Akteure und Stadtplaner Konzepte zur Stärkung der Innenstadt. In Kooperation mit der Verwaltung wurde dafür eine lokale Partnerschaft gegründet, die aus Einwohnern, Vertretern von Kultur- und Sozialeinrichtungen sowie Institutionen und Unternehmen besteht. Nun soll nach der inzwischen begonnenen Umgestaltung des Alteburgparks dem Innenstadtbereich zu einer interessanten, nachhaltigen und funktionellen Entwicklung verholfen werden.

Die "gute Stube der Stadt" als Standort für Wirtschaft, Kultur und Freizeit

Neben den verbesserten Möglichkeiten zum Wohnen und Einkaufen ist geplant, Schottens Marktstraße an der evangelischen Liebfrauenkirche mit finanzieller Unterstützung des Bundes und des Landes Hessen für Bewohner und Besucher anziehender auszugestalten. Installierte Objekte sollen gleichzeitig vernetzende Wirkung auf das Planungsgebiet Marktstraße, Crosner Platz und Mühlgasse haben und darüber hinaus für weitere innerstädtische Bereiche anwendbar sein. Zum Thema "Wasser in der Stadt" waren drei Stadtplanungs- und Künstler-Teams ausgewählt worden, ihre Ideen im Bezug zur regionalen Identität mit Wasser und Vulkanismus des Vogelsbergs zu präsentieren.

Vorstellung der Planungs- und Ideenwerkstatt: Wasser in der Stadt

Bürgermeisterin Susanne Schaab, die mit der fachlichen Begleitung beauftragten Stadtplaner "Arbeitsgruppe Stadt" aus Kassel sowie drei Planungs- und Künstler-Teams hatten zu einem Bürgerworkshop und Forum am Samstag in das Alte Rathaus eingeladen. Nach der Begrüßung von rund 50 Anwesenden durch die Bürgermeisterin wurden die Entwicklungsvorschläge der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie konnten im Anschluss gemeinsam diskutiert und verändert werden, wobei in Arbeitsgruppen mit den Büros und Ideengebern Pro und Contra erörtert wurden. Die Moderation hatte Dieter Hennicken von der "Arbeitsgruppe Stadt" übernommen.

Zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Günter Sandmann, Büro "schöne aussichten" Kassel, hatten der Schottener Steinmetz und Bildhauer Richard Pröscher sowie der Lichtkünstler Clemens Teichmann vom Atelier für Kunst und Technik in Schotten einen Entwurf entwickelt: Basalt soll als werkstoffliche Grundlage für 15 Kuben dienen, die die einzelnen Ortsteile der Stadt darstellen. Diese Platzhalter werden am Tag von Wassersprudeln und abends von farbigen Lichtstrahlen an den Kirchenmauern dominiert.

Den Vulkan und seine aufbrechenden Strukturen symbolisieren einerseits gebrochene Lavaplatten und andererseits emporsteigende Wasserspiele in Form von Fontänen, Quellen und Wassernebeln. Lichtkunst von Teichmann soll diese Wirkung am Abend optimal ergänzen.

Die Planungsgemeinschaft Andreas Schmidt-Maas, Kassel, und Uli Westerfrölke aus Kelberg in der Eifel arbeiten seit 13 Jahren erfolgreich zusammen. Ihrer Überzeugung entsprechend: "Wasser muss arbeiten und sich bewegen", zeigten sie einen klassischen Etagenbrunnen, dem ein oder zwei

Wasserläufe im Pflaster zugeordnet werden können. Der Platz an der Kirche könnte auf diese Weise auch gehobene Ansprüche an Aufenthaltsqualität erfüllen.

Schimmernde Lichtreflexionen ergeben sich automatisch durch die Bewegung des Wassers. Die Kräfte der Natur werden rhythmisch umgesetzt, indem aus 2,50 m hoch angebrachten Schütten neben dem gleichmäßigen Herabrieseln in gewissen Abständen Wasser herunterfällt.

Das dritte Entwurfsteam, Vater Hans-Werner und Sohn Jens Kalkmann von "Kalkmann-Kontakt-Kunst", Bodenburg, sahen die Enge des zu gestaltenden Platzes an der Liebfrauenkirche als problematisch an. Den Vulkan in der Stadt zwischen den Häusern sichtbar zu machen, müsse bedeuten, auf Weniges zu reduzieren. So sollen geschwungene Stelen als Quellen fungieren - angestrahlt mit Licht über einen Projektor für eine schöne Abendinszenierung.

Für die Recherche hatten sich die Kalkmanns in Schotten bereits umgesehen und sich mit der Historie beschäftigt. "Irre viel Wasserkraft" hätte es hier schon früher gegeben. Solche Kräfte wie damals durch die große Anzahl Mühlen wieder in den Ort hinein zu bekommen, sähen sie als Aufgabe an. Um die Bevölkerung "durch den Bauzaun gucken" zu lassen, wolle man den späteren Entstehungsprozess vor Ort aus einem ehemaligen Zirkuszelt leiten. Hierbei könnten die Bürger nicht nur zusehen, sondern sogar selbst mitarbeiten und sich anhand von eigenen Pflastersteinen oder Gravuren in das Projekt integrieren.

"Wasser und Lava haben gemeinsam, dass sie fließen"

Für eineinhalb Stunden wurden anschließend drei Arbeitsgruppen gebildet, in denen Kritik und Anregungen geäußert werden konnten. Am Ende folgte die Zusammenfassung der Ergebnisse. Dabei erwähnten die Teams neben neuen Inspirationen außerdem Bürgerwünsche nach "bespielbaren Elementen" und Ruhezonen oder attraktiver Gestaltung für den Winter, wenn das Wasser

abgestellt ist.

Als nächstes soll jetzt die Ausarbeitung aller Entwürfe folgen, die bis zum 2. Mai 2011 abgegeben sein müssen. Nach einer Sitzung des Auswahlgremiums "Lokale Partnerschaft" werden sie in einer kleinen Ausstellung veröffentlicht. Die Ausarbeitung des Siegerentwurfes wird im Anschluss daran bis zum Herbst 2011 erfolgen. Die bauliche Umsetzung beginnt ab Herbst 2011.+++



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