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Die Liobakirche in Petersberg

29.04.11 - PETERSBERG

Die Liobakirche in Petersberg (Kreis Fulda) ist als Wallfahrtskirche bekannt, die Wandmalereien im Inneren sind von unschätzbarem Wert, der Ausblick in das Umland großartig. Doch die Kirche hat ein Manko. Seit knapp 40 Jahren fehlt ihr die Uhr. In den 70er Jahren blieb das Uhrwerk wegen eines Defekts in der Mechanik stehen, sagt Peter Scheel, 1. Vorsitzender des Heimatvereins Petersberg. Das Ziffernblatt und die Zeiger wurden daraufhin abgenommen - und tauchten nicht wieder auf. Der Verein habe jahrelang geplant, die Uhr wieder instandzusetzen. Vor einem halben Jahr war es dann soweit: Das Uhrwerk wurde abgebaut und zu einem Restaurator nach Wohratal gebracht. Der nahm die Uhr, die 1889 von der Firma J.W. Weule gebaut wurde, auseinander, fand den Defekt und sagte dem Verein, welche Teile fehlten.

Die Mitglieder machten sich dann daran, die benötigten Teile selbst herzustellen. "Wir haben Maschinenbauer, Schreiner, Dreher und Schlosser dabei", sagt Peter Scheel - handwerklich also alles kein Problem. Pfarrer Jan Kremer freut sich über den Einsatz des Vereins. "Wir hätten das sonst nicht bezahlen können", sagt Kremer. Am Freitag brachten Mitglieder des Vereins das Uhrwerk zurück an seinen angestammten Platz in der Kirche. Mithilfe von Seilen und einer schiefen Ebene wurde das 300 Kilogramm schwere Metallwerk bewegt. "Wir haben es vorher zusammengebaut", sagt Peter Scheel. "Es ist voll funktionsfähig." Spätestens zur 1175-Jahr-Feier im August soll auch das Schlagwerk wieder in Betrieb gehen. In den kommenden zwei Wochen will der Verein schon einmal das neue Ziffernblatt anbringen. Ab August sollen die Glocken dann nicht nur zum Gottesdienst läuten, sondern auch im Viertelstunden- und Stunden-Takt geschlagen werden - so wie früher.

HINTERGRUND: Die Liobakirche

Die Liobakirche gehört zu den bedeutendsten Kirchenbauwerken des Bistums Fulda. Die Pfarrkirche St. Peter, wie der offizielle Name lautet, beherbergt die ältesten erhaltenen Wandmalereien auf deutschem Boden. Nach Angaben des Bistums hat Rhabanus Maurus, der damalige Abt des Klosters Fulda, im Jahr 836 die sterblichen Überreste der Heiligen Lioba in die Kirche überführt. Während der Bauernkriege waren die Gebeine in die Stiftskirche nach Fulda gebracht worden. Im Jahr 1995 wurde dann die Hauptreliquie der Ordenspatronin in ihre Jahrhunderte alte Grabesstätte zurückgebracht. (th) +++


Knapp 300 Kilogramm... - Fotos: Hendrik Urbin

... wiegt das Uhrwerk...


... der Liobakirche.











Peter Scheel, 1. Vorsitzender des Heimatvereins Petersberg




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