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Wer im Amt für ländliche Entwicklung an maßgeblicher Stelle für Flurbereinigungs- und Dorferneuerungsverfahren zuständig ist erfuhr bei einer innerbehördlichen Fachexkursion von der Bedeutung und dem Vorbildcharakter der Kreuzbergallianz in ganz Unterfranken. Vorgestellt wurde die kommunale Allianz von Bürgermeister Udo Baumann (links), Frank Neuman von der IPU Erfurt (zweiter von links). - Foto: Marion Eckert

14.05.11 - Bischofsheim

Modellprojekt Kreuzbergallianz: Vorbildfunktion in Unterfranken

Die Kreuzbergallianz gilt im Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken als Modellprojekt für gelungene integrierte ländliche Entwicklung. Wie interkommunale Zusammenarbeit funktionieren kann, davon überzeugten sich rund 40 Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende von Teilnehmergemeinschaften in der Dorferneuerung und Flubereinigung sowie Aufgabengebietsleiter aus dem Amt bei einer innerbehördlichen Fachexkursionen in die Rhön. Integrierte ländliche Entwicklung sei ein Schwerpunkt ihrer Arbeit, erklärte leitender Baudirektor Robert Bromma und die Kreuzbergallianz habe eine Vorbildfunktion in Unterfranken eingenommen.

In Unterfranken seien derzeit 16 Projekte integrierter ländlicher Entwicklungen in Bearbeitung, sie umfassen 140 unterfränkische Gemeinden mit 400.000 Einwohnern. „Es gibt einen großen Run nach diesen Projekten“, so Bromma. Baudirektor Jürgen Eisentraut, der die Kreuzbergallianz von Seiten des Amt für ländliche Entwicklung betreut, sprach über das Konzept „Kreuzbergallianz“, angefangen von den ersten Sitzungen bis zu den heutigen Projekten. Die Kreuzbergallianz zeichne ihre Arbeit über Landkreisgrenzen hinaus aus, es gehe nicht um punktuelle Lösungen sondern um den Blick auf die gesamte Region um den Kreuzberg. Die laufenden Projekte im Bereich der integrierten ländlichen Entwicklung am Kreuzberg können sich sehen lassen: An erster Stelle nannte Eisentraut die Dorferneuerung in Oberweißenbrunn und die Dorferneuerung in Sandberg. Vor allem Sandberg wäre ohne Kreuzbergallianz nicht so schnell zum Zug gekommen. Freiwilliger Landtausch und Waldflurbereinigungen seien weitere Themen. Konkrete Einzelmaßnahmen wurden mit dem Bürgerhaus in Sondernau, dem Dorfgemeinschaftshaus in Kilianshof, der Pfarrscheune in Sandberg, der Alten Schule in Wegfurt, und der Neugestaltung der Straße beim Haus der Schwarzen Berge in Oberbach umgesetzt.

Für Eisentraut ist Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann nicht nur Initiator der Kreuzbergallianz, sondern auch die treibende Kraft. Baumann, der nicht nur Bürgermeister von Bischofsheim sondern auch Vorsitzender der Kreuzbergallianz ist, sprach über die Bedeutung der integrierten ländlichen Entwicklung aus kommunalpolitischer Sicht. Aus der ursprünglichen Zielsetzung das Umfeld des Klosters Kreuzberg neu zu gestalten, die Verkehrsführung und Parksituation zu verbessern, wurde ein Gemeinschaftsprojekt mit vielen weitere Aspekten für die fünf Gemeinden Bischofsheim, Wildflecken, Sandberg, Schönau und Oberelsbach. Vor allem die dringende Frage nach der innerörtlichen Entwicklung, dem Flächenmanagement, stehe in allen Gemeinden an und bedürfe vernünftiger und zukunftsorientierter Lösungen. „Es ist unsere große Herausforderung Leben in den Ortskernen zu erhalten“, so Baumann. Eine Chance sei die Dorferneuerung, wie sich am Beispiel von Oberweißenbrunn zeige. Hier sei es in vorbildlicher Weise mit enormer Bürgerbeteiligung gelungen Projekte für die Dorfgemeinschaft und damit für die Wohnqualität im Ort zu realisieren.

Über die praktische Umsetzung der Maßnahmen innerhalb der Kreuzbergallianz sprach Franz Neumann vom Büro IPU Erfurt, das die Umsetzungsbegleitung übernommen hat. Neben der offiziellen Vereinsstruktur, sei vor allen das Bürgerschaftliche Engagement in Arbeitskreisen und Projektgruppen zum Bedeutung. „Hier entwickelt eine Region gemeinsam ihre Gemeinden“, bezeichnete es Neumann. Dabei sei wichtig: „Keine Gemeinde wird von der Kreuzbergallianz fremdbestimmt.“ Gemeinde- und Stadtratsgremien entscheiden letztendlich, welche Projekte sie finanzieren und umsetzen wollen. Dabei sei es keineswegs zwingend, dass immer alle Gemeinden bei allen Projekten mit dabei sind. Im Aktionsprogramm, das zunächst bis 2013 aufgestellt wurde, sind über 60 Projekte aufgelistet. Neben den touristischen und sozialen Projekten hob auch Neumann das Flächenmanagement besonders hervor. Demografische Veränderungen brächten veränderte Strukturen. Die Menschen würden immer älter, es brauche neue Formen der Betreuung und Infrastruktur. In Verbindung mit den Daten der Einwohnermeldeämter sollen Prognosen erarbeitet werden, um langfristige Handlungsvorgaben im Bereich der baulichen Entwicklung der Gemeinden zu erstellen. Da können beispielsweise Objekte, die scheinbar ausgedient haben, neuen Nutzungen zuführt werden.

Nachgefragt wurde die Einbindung der Kreuzbergallianz in das Biosphärenreservat Rhön, die Bürgermeister Baumann und Neumann nur bekräftigen konnten. Das Biosphärenreservat spiele eine tragende Rolle. In der Steuerungsgruppe werden alle Projekte mit Blick auf die Auswirkungen auf das Biosphärenreservat geprüft. Durch die Vernetzung aller Akteure der Region bündele die Kreuzbergallianz die Kräfte, brachte es Robert Bromma auf den Punkt. Neben der Kreuzbergallianz standen weitere Themen auf dem Tagesprogramm. So wurde das Projekt „Flächenutzungstausch in Nüdlingen“ und die Biogasanlage in Unsleben besichtigt. Der Abschluss der Exkursion fand in Egenhausen statt, mit der Besichtigung des Bildstockzentrums. (me)+++

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