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Von ihrer Arbeit im Kreiskrankenhaus Alsfeld begeistert: Jahrespraktikantinnen Sophia Günther, Franziska Janke und Vivian Sojat (v.l.) am letzten Tag ihres Jahrespraktikums. Es fehlt Julia Günther, die leider erkrankt war. - Foto: Jürgen Bäuml

21.06.11 - Alsfeld

Chance Praktikum: Auf dem Weg zum Traumberuf Ausbildung im Krankenhaus

Mit großen Schritten geht es auf die langersehnten Sommerferien zu – auch für Sophia, Franziska, Vivian und Julia. Wenn sie am Mittwoch ihre Zeugnisse überreicht bekommen, endet für sie ein entscheidender Abschnitt in ihrem Leben: Die einjährige Praxisphase im Kreiskrankenhaus Alsfeld, durch die sie ihren Traumberuf gefunden haben. Die jungen Frauen nehmen mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied, denn einerseits sind sie traurig über das Ende der Praxiszeit, andererseits freut es sie, dass sie einen Beruf gefunden haben, in dem sie ihre Zukunft sehen. Denn alle vier Mädchen haben eines gemeinsam: Sie möchten zurück ins Alsfelder Krankenhaus, um sich dort nach ihrer Fachoberschulreife als Krankenschwester beziehungsweise Physiotherapeutin ausbilden zu lassen, meldete das Krankenhaus.

„Das ist wunderbar, unser Ziel ist somit erreicht!“, freut sich Barbara Zieke, Pflegedienstleiterin des Kreiskrankenhauses des Vogelsbergkreises in Alsfeld GmbH, die nach eigenen Angaben immer um pflegerischen Nachwuchs bemüht ist, was nicht immer einfach sei. Dabei scheuten nicht nur Interessenten die hohen Anforderungen und starken Belastungen im Pflegealltag, sondern es sei auch schwierig von Seiten des Krankenhauses, geeignetes Personal zu finden, das sich eigenverantwortlich und fürsorglich jeden Tag um Patienten und hilfsbedürftige Menschen kümmern kann. „Dafür ist das einjährige Praktikum bei uns im Haus ideal“, bestätigt Schwester Isolde, Stationsleiterin auf der Station 5 im Alsfelder Kreiskrankenhaus. „Die Praktikantinnen hospitieren hier nicht nur und schauen zu, sondern haben die Möglichkeiten, aktiv mit den examinierten Pflegekräften grundpflegerische Maßnahmen am Patienten zu erleben. Somit erhalten sie Einblicke, was es bedeutet, eine Krankenschwester zu sein. Durch diese Tätigkeiten bekommen die Praktikanten ein Verständnis dafür, wie hoch die Verantwortung und Herausforderungen in der Krankenpflege sind – nicht zuletzt auch wegen der Wochenend-, Nacht- und Feiertagsdienste. Umso mehr freut es uns, wenn die FOS-Praktikanten sich nach dem Praktikum für die Ausbildung an unserem Hause entscheiden“.

Bei der täglichen, gemeinsamen Arbeit können nicht nur die Schülerinnen ausprobieren, ob der Beruf für sie geeignet ist, sondern auch die Mitarbeiter des Krankenhauses lernen so, zukünftige Auszubildende kennen und können ihnen ein Feedback geben, das ihnen im Hinblick auf die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege hilfreich für die weitere Zukunftsplanung sein kann. Dies ist auch Sinn und Zweck der schulischen Ausbildung an der Fachoberschule der Max-Eyth-Schule im Fachbereich Gesundheitswesen, von der die Jahrespraktikantinnen kommen. In den drei Tagen in der Woche, die die Schülerinnen und Schüler in der elften Klasse in ihrem Praxisbetrieb mitarbeiten, sollen sie genau dies testen: Die Fähigkeiten, Belastbarkeiten und Herausforderungen des Alltags in ihrem Wunschberuf – „sind wir denen gewachsen“?! „Ja, absolut!“, ist sich Franziska Janke sicher und strahlt bis über beide Ohren. „Ich habe meinen Traumberuf gefunden!“. Die 18 Jährige aus Leusel wollte schon immer „was in Sachen Gesundheit“ machen.

„Durch die Fachoberschule hatte ich die Möglichkeit, trotz schulischer Ausbildung und das Erlangen der Fachholschulreife auch in der Praxis auszuprobieren, wie es tatsächlich ist, Menschen zu pflegen und zu betreuen. Und ich mache das total gerne!“ Dass nicht nur sie von der Arbeit auf der Kurzzeitpflege im KKH Alsfeld begeistert ist, sondern auch die Kollegen der Station, die von der Tochtergesellschaft AMANDUS des Kreiskrankenhauses betrieben wird, von Franziskas Engagement und Sozialkompetenzen beeindruckt sind, dokumentiert der angebotene Mini-Job, den die junge Frau über ihr schulisches Engagement hinaus auf der Station I angetreten hat. „Franziska, aber auch die anderen Praktikanten, sind und waren eine echte Bereicherung für die Station“, bestätigt Stationsleiterin Schwester Michaela. „In der Kurzzeitpflege geht es um zwischenmenschliche Beziehungen“, erklärt die Krankenschwester. „Nicht jeder ist dafür geeignet, sich um alte Menschen zu kümmern, sie zu pflegen, sie zu betreuen und zu unterhalten. Franziska hat da ein Händchen für.“

Wie effektiv diese Art des schulbegleitenden, langfristigen Praktikums ist, bestätigen auch Schwester Irmgard von der Notaufnahme und die Leiterin der Physikalischen Abteilung des Hauses, Heike Hass. „Die Praktikanten sind uns jedes Jahr aufs Neue eine große Unterstützung – nicht nur sie profitieren von der Arbeit hier, auch wir!“, geben die beiden Abteilungsleiterinnen gerne zu. Denn wie auf den anderen Stationen auch, packen auch hier die Praktikantinnen richtig mit an – selbstverständlich alles im rechtlich abgesicherten Maße. Sie übernehmen Aufgaben in der Organisation oder in der Korrespondenz, begleiten Ärzte und Therapeuten mit zu den Patienten, bereiten die Untersuchungs- und Behandlungsräume vor und dürfen hier und da unter ärztlicher bzw. therapeutischer Aufsicht auch schon mal einen Verband anlegen oder Übungen in der Physikalischen Therapie den Patienten zeigen. „Ich habe echt viel gelernt in dem Jahr“, bestätigt auch Vivian Sojat, die die Mitarbeiter der Notaufnahme „ganz schrecklich“ vermissen wird. „Und ich bin mir ganz sicher, ich komm zurück und mache hier eine Ausbildung. Ich hoffe, ich war gut genug, habe gezeigt, was ich alles kann und sie nehmen mich auch!“+++

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