"ESS" verabschiedet Margit ENGELBERTZ, die „Mutter des beruflichen Gymnasiums“

Am vergangenen Dienstag ist Studiendirektorin Margit Engelbertz nach 37 Jahren Schuldienst in einer Feierstunde vom Leitenden Schulamtsdirektor Stephan Schmitt und von Schulleiter Dr. Rudolf Drexler im Beisein ihrer Familie, des gesamten Kollegiums und zahlreicher Gäste in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschiedet worden.

Schulamtsdirektor Schmitt ließ zunächst die wesentlichen beruflichen Stationen von Frau Engelbertz Revue passieren. Die 1949 in Hildesheim geborene Philologin bestand dort am Goethe-Gymnasium 1968 ihre Abiturprüfung und studierte bis 1974 an der Philipps-Universität in Marburg die Fächer Englisch und Deutsch für das Lehramt an Gymnasien, wobei sie das Erste Staatsexamen mit Auszeichnung bestand, wie die Eduard-Stieler-Schule (ESS) mitteilt.

Es folgte das Referendariat an der Geschwister-Scholl-Schule in Melsungen, welches sie ebenfalls mit Auszeichnung abschloss. Seit 1976 arbeitete Engelbertz zunächst als Studienrätin an der Eduard-Stieler-Schule in Fulda, seit 1981 als Oberstudienrätin und dann 1988 als Studiendirektorin mit einer Teilabordnung an das Regierungspräsidium in Kassel. In dienstlichen Beurteilungen sei Engelbertz stets als vorbildliche Lehrerin bezeichnet worden. Das von Margit Engelbertz mit geprägte Kooperationsmodell der beruflichen Gymnasien mit deren vielfältigem Kursangebot sei bis Wiesbaden zu einem Begriff geworden, teilte die ESS mit. Schmitt sprach ein herzliches Dankeschön des Staatlichen Schulamts aus.

"Mutter des Beruflichen Gymnasiums an der Eduard-Stieler-Schule"

Schulleiter Dr. Drexler erläuterte die Zuständigkeiten von Margit Engelbertz, welche die Abteilung mit dem Beruflichen Gymnasium, der Höheren Berufsfachschule (Ausbil-dung von Chemisch-technischen Assistenten) und dem Ausbildungsberuf Friseur/in sowie dem Berufsschulunterricht für behinderte Menschen leitete. Unter ihr habe sich diese Abteilung in beachtlicher Art weiterentwickelt. Sie sei gewissermaßen „die Mutter des Beruflichen Gymnasiums an der Eduard-Stieler-Schule“, für welches ihr Herz auch besonders schlug. Diese Mutterrolle habe sie immer gewissenhaft und verantwortungsvoll ausgefüllt. Sie habe sich für den Neubau von 2002 eingesetzt, die Zusammenarbeit mit den Beruflichen Gymnasien der Nachbarschulen gefördert und auch als Lehrerin stets kompetent, gezielt und sachkundig gearbeitet, wobei auch ihre Vorliebe für die Filmanalyse erwähnt wurde. Dr. Drexler schloss seine Ausführungen mit den besten Wünschen für die Zukunft.

Auch die Abteilungsleiter der benachbarten Beruflichen Gymnasien, Hubert Krah von der Richard-Müller-Schule und Günther Strelitz von der Ferdinand-Braun-Schule, dankten besonders für die Offenheit von Frau Engelbertz, die immer faire Lösungen angestrebt und dazu beigetragen habe, dass die Beruflichen Gymnasien der Region gut aufgestellt und konkurrenzfähig sind.

Margit Engelbertz begann ihre Dankesworte mit dem Zitat von Friedrich Mahlmann „Lehrer ist kein Beruf, sondern eine Diagnose“. Sie dankte allen Anwesenden für die positiven „Diagnosen“ in Form anerkennender Worte. Sie werde ihre Schülerinnen und Schüler vermissen, freue sich aber andererseits auch auf den neuen Lebensabschnitt. Engelbertz verwies darauf, dass neben der guten Zusammenarbeit in Schulleitung und Kollegium Schule auch auf außerschulische Kooperationspartner angewiesen sei. Sie nannte beispielhaft die Partner im dualen Ausbildungssystem - Friseurinnung und Werkstätten für behinderte Menschen - sowie Studienberatung durch die Agentur für Arbeit, Mitarbeiter des Hessencampus und den neuen Kooperationspartner Technische Universität Clausthal.

Engelbertz ging auch auf die immer schneller wechselnden Trends in der Bildung ein: „Nichts ist so beständig wie der Wandel“. Sie schloss mit den Worten „Bildung ist keine Ware, und wenn sie dazu wird, ist sie keine Bildung mehr“. +++