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08.07.11 - Region
"Vorbildliches geleistet" - Landrat verabschiedet Kreisausschussmitglieder
Der neue Kreisausschuss hat in diesen Tagen seine Arbeit begonnen. Mit dem Beginn der aktuellen Legislaturperiode sind von den 13 ehrenamtlichen Mitgliedern acht Personen nicht mehr dabei. Um die gute Zusammenarbeit und die persönliche Leistung der vergangenen Jahre zu würdigen, hatte Landrat Erich Pipa die ausgeschiedenen Kolleginnen und Kollegen zu einen geselligen Abend eingeladen.
Bildunterschrift: Landrat Erich Pipa dankte Ingrid Pillmann, Manfred Jünemann, Rita Hoffmann, Winfried Weber und Heinrich Pieh für ihre langjährige Tätigkeit im Kreisausschuss. Ebenfalls verabschiedet wurden Walter Kurzkurt, Jochen Franz und der in diesen Tagen verstorbene Jürgen Kerl.
Heinrich Pieh, Ingrid Pillmann, Walter Kurzkurt (alle CDU), Rita Hoffmann, Winfried Weber (beide SPD), Manfred Jünemann (B`90/Grüne) und Jochen Franz (FW) haben teilweise über Jahrzehnte die politische Arbeit im Kreis geprägt. Eingeladen war auch Jürgen Kerl, der aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Einige Tage später ist das Kreisausschussmitglied der FDP nach schwerer Krankheit in der Nacht zum 7. Juli gestorben.
„Jürgen Kerl war insgesamt zehn Jahre ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter und hat sich in dieser Zeit in hohem Maße für den Kreis verdient gemacht“, würdigt Pipa die Arbeit des Kommunalpolitikers aus Großkrotzenburg. Gemeinsam mit den anderen Kreisausschussmitgliedern habe er intensiv daran mitgewirkt, dass in den wöchentlichen Sitzungen über alle Parteigrenzen hinweg als Kollegialorgan beraten und entschieden wurde.
„In den vergangenen Jahren waren die Gespräche und Beschlüsse im Kreisausschuss stets getragen von Respekt und einem freundlichen Umgang“, schildert Pipa die gemeinsame Zeit. Als Vorsitzender des Kreisausschusses blickte er auch zurück auf die bewegte Zeit der 70er- und 80er-Jahre. So traten Heinrich Pieh und Ingrid Pillmann bereits 1985 und 1986 in den Kreisausschuss ein.
„Sie haben Vorbildliches für den Main-Kinzig-Kreis geleistet“
Sämtliche Kreisbeigeordnete waren über diese Aufgabe hinaus politisch und ehrenamtlich engagiert und setzten sich für ihre Überzeugungen ein. „In ihren vielfältigen Funktionen und Ämtern haben sie Vorbildliches für den Main-Kinzig-Kreis geleistet“, betonte Pipa. Dabei dankte er auch den Ehepartnern, die das Engagement unterstützt und mitgetragen haben.
Heinrich Pieh war bis zu seinem Wechsel in den Kreisausschuss seit 1974 als Abgeordneter im Kreistag vertreten. Er war zudem Gemeindevertreter in seinem Heimatort Ostheim und später Stadtverordneter in Nidderau. Der ehemalige Lehrer und Schulleiter am Karl-Rehbein-Gymnasium in Hanau ist seit 1987 Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Ostheim und Mitglied in zahlreichen Vereinen.
Auch Ingrid Pillmann gehörte 1974 als Abgeordnete zum ersten Kreistag des neuen Main-Kinzig-Kreises. In ihrer politischen Arbeit standen vor allem die Interessen der Menschen mit Behinderung im Vordergrund. Als Lehrerin an einer Schule für praktisch Bildbare setzte sie sich mit Kompetenz und Leidenschaft für konkrete Verbesserungen und Fördermöglichkeiten ein. Für ihre ehrenamtliche Arbeit wurde die Hanauererin mehrfach ausgezeichnet.
Seit 1981 engagiert sich Rita Hoffmann in der Politik. Sie war viele Jahre Vorstandsmitglied im Ortsverein ihrer Partei und kam 1989 in den Kreistag. Seit 1993 war sie Mitglied im Kreisausschuss und besetzte zahlreiche ehrenamtliche Funktionen unter anderem beim Behinderten-Werk Main-Kinzig, beim Deutschen Roten Kreuz und der Arbeiterwohlfahrt in ihrer Heimatstadt Bruchköbel. Außerdem wirkte sie als ehrenamtliche Richterin beim Sozialgericht in Frankfurt sowie als Schöffin und Beisitzerin.
Winfried Weber begann 1985 seine politische Tätigkeit im Kreistag. 1997 wechselte er in den Kreisausschuss, wo er insgesamt 14 Jahre mitwirkte. Dabei galt sein Augenmerk auch stets den Belangen des Bergwinkels und seiner Heimatstadt Bad Soden-Salmünster. Außerdem war er als Lehrer maßgeblich beteiligt an der 1993 begründeten Partnerschaft des Main-Kinzig-Kreises mit dem ungarischen Komitat Komárom-Esztergom. In den kommenden Jahren wird er sich nun als Ortsvorsteher für Kerbersdorf einsetzen.
Nach fünf Jahren im Kreisausschuss wechselt Manfred Jünemann zurück in den Kreistag. Dort begann auch 1998 seine kommunalpolitische Laufbahn. Auslöser für sein Engagement war die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, wie er berichtete. Als sportlich interessierter und engagierter Mensch habe er großen Respekt vor dem ehrenamtlichen Einsatz, der in den vielen Vereinen geleistet werde. Eine weitere Leidenschaft von Manfred Jünemann sind fremde Kulturen, die er gern auf Auslandreisen erkundet.
Ebenfalls nach fünf Jahren verlässt Jochen Franz den Kreisausschuss. Der Architekt aus Steinau-Ulmbach begleitete insbesondere die Vorlagen zu den Bauprojekten stets kompetent und engagiert. Auch Walter Kurzkurt brachte während der sieben Jahre als Kreisbeigeordneter immer wieder seine kommunalpolitische Erfahrung ins Spiel, wie Landrat Pipa betonte. Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Birstein war seit der Gründung 1974 Mitglied des Kreistages und wechselte 1999 in den Kreisausschuss als Günter Frenz als Nachfolger von Hubert Müller zum Ersten Kreisbeigeordneten aufrückte. +++