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- Fotos: AfM
15.08.11 - BAD HERSFELD
In der historischen Stiftsruine wurden am Sonntag die begehrten Opernpreise verliehen. Die Festansprache mit dem Thema „Oper in den Zeiten des Internet-musikalische Bildung der Facebook-Generation“ hielt der Hessische Staatsminister und stellv. Ministerpräsident Hessens Jörg-Uwe Hahn. Er sprach über den Wandel im Verhalten der Generationen bei der Auseinandersetzung mit Oper. Trotz aller bisher in nie dagewesenem Maße Freizeitangebote, Unterhaltung und Medien aller Art und Qualitäten, behaupte sich die Oper tapfer, sagte Hahn.
Nach Lesung des Psalms 34, 13-19 „Meide das Böse, und tu das Gute; suche Frieden, und jage ihm nach!“ und einer Meditation des Fuldaer Weihbischofs Prof. Karlheinz Diez hierzu, mit dem Schlusssatz „Wo Gott ist, da ist Zukunft.“ - verlesen von Prälat Dr. Lucian Lamza (Fulda) für dem nach einem Unfall schwer erkrankten Prof. Diez,- lauschte das Festpublikum der Motette für fünfstimmig gemischten Chor von Heinrich Schütz „ Verleih uns Frieden genädiglich“ (1648), vorgetragen vom Hersfelder Festspiel- und Opernchor unter Leitung des jungen Dirigenten Markus Fischer (Mainz). Der 1. Vorsitzende des Arbeitskreises für Musik Alf Rothe begrüßte die Anwesenden. In memoriam der verstorbenen langjährigen Kostümbildnerin Rosita Nussbeutel (1930-2011) spielte Lydia Keymling beseelt fünf Rokoko-Variationen von Tschaikowski auf dem Violoncello. Begleitet von dem Orchester Virtuosi Brunensis dirigierte Siegfried Heinrich.
Der Bürgermeister der Stadt Bad Hersfeld Thomas Fehling verlas vor der Preisverleihung ein Grußwort und unterstrich die Bedeutung der Oper für die Stadt und die Region. Ohne Theater und Oper, ohne Kultur insgesamt, gebe es kein Wachstum. Er bekannte sich ausdrücklich dazu, die Oper zu unterstützen. GMD Georg Christoph Sandmann dirigiert die Virtuosi Brunensis bei der Ouvertüre zur Oper „Die verkaufte Braut". Dr. Thomas Wurzel, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und langjähriger zuverlässiger Unterstützer der Hersfelder Opernfestspiele, verlieh danach die Preise:
Den Orpheuspreis für Nachwuchssänger ging an Amber Opheim und Teresa Smolnik zu gleichen Teilen. Nach Auffassung der Jury (mit Monika Beer, Kulturredakteurin Bamberg; Dr. Dieter Betz, Ministerialrat i.R., Bad Schwalbach; Dr. Ernst-Jürgen Dreyer, Musikwissenschaftler, Neuss; Prof. Martin-Maria Krüger, Präsident des Dt. Musikrats, Berlin; Albert Zetzsche, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden) wurde Amber Opheim der Preis verliehen „für ihre bewegende Darstellung der Marie in der Oper „Die verkaufte Braut“ und Teresa Smolnik, „die mit Stimmfülle und technischer Reife die Partie der Rosina in der Oper „Der Barbier von Sevilla“ meisterte.“
Der Hersfelder Opernpreis der 32. Opernfestspiele wurde dem Riccardo di Francesco zuerkannt, „für die sängerisch, darstellerisch und an Textverständlichkeit überzeugende Verkörperung des Don Bartolo in der Oper „Der Barbier von Sevilla“.
Den Ensemblepreis verlieh die Jury dem „Chor in Smetanas Oper „Die Verkaufte Braut“, der nicht nur engagiert spielte und sang, sondern sich mit gleichem Feuer auch zu tanzenden Paaren gruppierte." Mit einem Sonderpreis bedachte die Jury „für die herausragende Gestaltung einer Nebenrolle Iris Stefanie Maier, der als Haushälterin Berta in Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ ein stimmlich zirzensisches Kabinettstückchen gelang." Die Solisten bedankten sich mit einer Arie, die vom Publikum frenetisch bejubelt wurden. Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Malettke, Historiker der Universität Marburg und Sprecher des Kuratoriums „Oper in der Hersfelder Stiftsruine“, sprach zum Jahresrückblick 2011 und zur Vorschau 2012. Vorgesehen sind für 2011 die Opern "Rigoletto" (Giuseppe Verdi) und "Don Giovanni“ (Wolfgang Amadeus Mozart). Am Schluss sang der Chor „Lob des Frühling“ mit der Begleitung des Orchesters unter der Leitung von Siegfried Heinrich aus Smetanas „Die verkaufte Braut". +++
Preisträgerinnen: Amber Opheim (links) und Teresa Smolnik.
Riccardo di Francesco
Prof. Siegfried Heinrich
Prälat Dr. Lucian Lamza (Fulda)
Hessens stellvertretender Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn...
...und Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling.
Dr. Thomas Wurzel von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Preisträgerinnen: Amber Opheim (links) und Teresa Smolnik.
Opernpreisträger Riccardo di Francesco (links) und Dr. Thomas Wurzel.
Riccardo di Francesco
Riccardo di Francesco
Amber Opheim
Teresa Smolnik, Iris Stefanie Maier, Riccardo di Francesco und Amber Opheim (von links).
- Fotos: Klaus Dehnhard