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22.08.11 - SCHÜTZEN
Erfolgreiche Osthessen: Deutsche Meister Julian JUSTUS und Jaqueline ORTH
Er ist ein Hoffungsträger im deutschen Schützensport: Julian Justus von der SG Homberg/Ohm. Der Weltcupsieg von Peking 2010 gewann am dritten Tag der Deutschen Meisterschaft im München die Goldmedaille in der größten Sportdisziplin der Schützen: Luftgewehr. Am Schlusstag der olympischen Disziplinen errang der Maschinenbautechniker einen Start-Ziel-Sieg auf der Sportstätte Hockbrück. Bereits in der trumpfte der Nationalkaderschützen mit dem Topergebnis von 597 Ringen auf. Diese Spitzenleistung brachte Julian Justus ein Polster von drei Ringen Vorsprung vor dem ersten Verfolger ein, mit dem er an erster Position ins Finale der besten Acht einzog. Nach einem leicht verhaltenen Auftakt mit Treffern von 9,5 und 8,8 hielt er in den folgenden Durchgängen mit Werten bis 10,6 die Verfolger in Schach. Der Lohn für seinen gelungenen Finalauftritt mit insgesamt 100,3 Ringen war am Ende der Deutsche Meistertitel vor 153 Mitbewerbern.
Vizemeister Tobias Göbel
Für Furore im Luftgewehr-Juniorenfinale sorgte ein angehender Bundesligaschütze aus Hessen: Tobias Göbel von der Startgemeinschaft Eschbach/Kirberg/Meineringhausen. Der Vermessungstechniker hatte in der Qualifikation mit 591 Ringen den dritten Platz im Abschlussmatch vor seinem Teamkameraden Lars Walker (588 Ringe) erobert. Der Vorsprung der beiden Führenden betrug ein und drei Ringe. Für Platz eins war der Abstand zu groß, zumal Michael Janker (Dießen/Bayern) seine Spitzenposition im Finale sicher behauptete. Doch der zweite Rang war ständig umkämpft. Zu den Mitbewerber auf diese Position gehörte auch Tobias Göbel. Er sicherte sich am Ende mit 102,5 Ringen und dem zweiten Platz die Silbermedaille vor Julian Bähnisch (Kastl/Oberpfalz) mit 101,3. Liegendmeister Lars Walker rutschte mit 101,2 auf den fünften Rang ab. Für beide Hessen gab es noch eine Zugabe: Gold mit der Mannschaft der Startgemeinschaft Eschbach/Kirberg/Meineringhausen. Neben Tobias Göbel und Lars Walker vervollständigte Kevin Büttner das Teamergebnis der hessischen Mannschaft mit 581 Ringe.
Europameisterin vorn
Jaqueline Orth krönte ihren zweiten Start bei der deutschen Meisterschaft mit der ersten Goldmedaille im Einzel. Im Sportgewehr-Dreistellungsmatch der Juniorinnen B (U 19) trumpfte die zweifache Europameisterin mit einer Spitzenleistung auf: 584 Ringe. Diese Topresultat setzt sich zusammen aus 99 und 100 Ringen im Liegendauftakt, 95 und 96 Ringe im Stehendteil und 98 und 96 im Knienddrittel. Ihre Überlegenheit bei den Juniorinnen in Deutschland dokumentiert der Abstand zur ersten Verfolgerin: neun Ringe aus Silbermedaillengewinnerin Julia Klein aus Fürth im Bayern. Auch für Jaqueline Orth gab es in dieser olympischen Frauendisziplin noch eine Zugabe. Mit dem Team der Startgemeinschaft Biskirchen/Erdbach/Niederaula belegte sie den dritten Platz mit 1708 Ringen. Der Rückstand zu den beiden führenden Teams Ipspringe/Baden und Kulmbach/Bayern: sieben und fünf Ringe. Neben Jaqueline Orth waren an der Bronzemedaille der Hessen noch Fabienne Plaum (567 Ringe) und Anne Becker (557 Ringe) beteiligt.
Unter den Besten in Deutschland
Hochkarätig ist das Feld der Frauen in den Gewehrdisziplinen in Deutschland. Seit Jahren gehören sie immer wieder mit Welt- und Europameistertiteln zu den Besten der Welt. In den Kreis der Sonja Pfleilschifter und Co ist es schwer auch bei den Deutschen Meisterschaften einzudringen. In diesem Jahr schaffte dies wieder einmal eine Sportlerin aus Hessen: Karin Schade vom SV Meckbach im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Die vierfache Junioren-Weltmeisterin des Jahres 1998 gelang dies in der olympischen Frauendisziplin Sportgewehr-Dreistellung mit 584 Ringen in der Qualifikation. Dieses Topergebnis brachte der aktuellen Bundesligaschützin von ABC Münster in Westfalen den dritten Platz für das Finale der besten Acht ein, in dem sie diese Position aber nicht halten konnte. „Ich waren einfach zu viele Neuner. Aber ein vierter Platz ist doch auch was“, stellte Karin Schade nach dem Endkampf fest. Die knappen Treffer unter der Zehn hatten ihr die Medaille gekostet. Im Finale war die mehrfache Sportlerin des Jahres im Hessischen Schützenverband mit 97,0 Ringen vom dritten auf den vierten Rang hinter der amtierenden Weltmeisterin Barbara Lechner (Regensburg/Bayern/100,0 Ringe) abgerutschte.
Erster Sieg für Kriftel
Eine Medaillenbank für Hessen sind die Pistolenschützen in der Disziplin Olympische Schnellfeuerpistole. Auch nach dem Umzug von Dietzenbach nach Kriftel setzten sie ihre grandiose Erfolgsserie fort. In diesem Jahr war durch das Männerteam mit Christian Reitz (572 Ringe), Konstantin Hofmann (562) und Dirk Heinen (560). Das Trio siegte mit insgesamt 1694 Ringen und 13 Zählern Vorsprung auf Silbermedaillengewinner Fürth/Bayern. Dritter wurde die Landesauswahl Rheinland-Pfalz mit den ehemaligen Dietzenbachern Marcel Goelden, Torsten Moses und Marco Spangenberg.
Dritte Medaille beim dritten Start
Die errang das Juniorenteam der Startgemeinschaft Kriftel/Mengerskirchen im Präzisionwettbwerb Freie Pistole. Die Mannschaft belegte mit 1569 Ringen (Aaron Sauter 544, Oliver Geis 516 und Victor Weck 509) den Vizerang hinter Überflieger Kempten/Bayern, der in der Endabrechnung einen Vorsprung von 68 Ringen hatte. Im Einzel fiel Aaron Sauter nach dem dritten Platz in der Qualifikation im Finale der besten Acht noch aus den Medaillenrängen heraus.
Hessen auf dem zweiten Platz
Nach Abschluss der olympischen Disziplinen bei der Deutschen Meisterschaft in München nimmt Hessen in der Länderwertung mit acht Gold-, zwölf Silber- und sechs Bronzemedaillen den zweiten Platz hinter Bayern (10/14/18) ein. Dritter in der Rangfolge der 20 Landesverbände ist Brandenburg (6/2/1). Die hessische Medaillengewinner und Platzierten unter den besten Zehn am dritten DM-Tag in München:
Luftgewehr, Männer: 1. Julian Justus (Homberg/Ohm) 697,3.
Junioren A: 2. Tobias Göbel 693,5, 5. Lars Walker (beide Eschbach) 689,2.
Mannschaften: 1. SV Eschbach 1760.
Sportgewehr, Frauen: 4. Karin Schade (Meckbach) 681,0.
Juniorinnen B: 1. Jaqueline Orth (Niederaula) 584, 7. Yvonne Bär (Wallenrod) 571.
Mannschaften: 3. SV Niederaula 1708.
Freie Pistole, Junioren A: 4. Aaron Sauter (Mengerskirchen) 628,4.
Junioren B: 9. Lars Lotter (Schrecksbach) 510, 10. Victor Weck (Mengerskirchen) 509.
Mannschaften: 2. SV Hub Mengerskirchen 1569.
Olympische Schnellfeuerpistole, Männer: 4.. Christian Reitz (Kriftel) 766,6, 7. Genadi Lisoconi (Ockstadt) 569, 10. Konstantin Hofmann (Kriftel) 562.
Mannschaften: 1. SV Kriftel 1694, 5. SV Kriftel II 1653. (Herbert Voeckel) +++