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03.09.11 - Bad Neustadt a.d. Saale

Muskeltraining und Bewegung: Tipps eines Sportwissenschaftlers

„Leben heißt Bewegen“ - so das Fazit des Sportwissenschaftlers und Autors Andreas Bredenkamp in seinem Vortrag „Der sichere Weg zu mehr Gesundheit und besserer Lebensqualität“. Er war der Einladung von Pluspunkt gefolgt, dem Zentrum für Physiotherapie in Brendlorenzen. Die Stadthalle war proppenvoll wie selten. Aufmerksam lauschten die Menschen den kurzweiligen Ausführungen des Mannes auf der Bühne.(Auf dem Foto: „Leben heißt Bewegen“ - so das Fazit des Sportwissenschaftlers Andreas Bredenkamp in seinem Vortrag „Der sichere Weg zu mehr Gesundheit und besserer Lebensqualität“. Foto Gerlinde Partl)

Dort stellten die Geschäftsführer von Pluspunkt, Sven Härtel und Michael Trentzsch ihr Personal vor, das nur eines im Sinn habe, nämlich die Menschen zu bewegen - Bewegung reinbringen in Stadt und Land, und damit die Gesundheit der Menschen zu fördern. Gleich zu Beginn stellte der Referent fest, dass Muskeltraining und Bewegung entscheidend seien, um möglichst lange fit zu bleiben. „Wenn der Muskel keine Leistung einfordert, ist das Herz ohne Arbeit“, so der Sportwissenschaftler. Und noch deutlicher: „Wer mangels Kraft nicht mehr aufstehen kann, kann auch für sein Herz nichts mehr tun.“ Im übrigen habe auch nur der Mensch stabile Knochen, dessen Muskelkraft stark genug sei. Muskeltraining sei der beste Schutz vor dem Altersheim.

Zwei Daten nannte Bredenkamp als wesentlichen Knackpunkt. So war das Jahr 1959 geprägt von der häufigsten Todesart Herzinfarkt. Technische Errungenschaften machte er dafür geltend und deren Bequemlichkeiten wie etwa der Waschmaschine oder eines Autos, das sich ab diesem Zeitpunkt die meisten Leute leisten konnten. Noch wichtiger geworden war das Jahr 1990, in dem erstmals das Körpergewicht der Bundesdeutschen massiv explodierte, ohne dass wesentliche Änderungen beim Ernährungsverhalten festgestellt wurden. Seitdem steige es sprunghaft an. „Das muss doch eine Ursache haben.“ Bredenkamp macht die Einführung der Computerwelt dafür verantwortlich und den damit verbundenen extremen Bewegungsmangel.

Senioren aktiver als die Jugend?

Selbst Kinder hockten inzwischen lieber stundenlang vor dem Computer, als sich wie früher draußen zu bewegen und mit Gleichaltrigen herumzutollen. Wissenschaftlich bewiesen sei inzwischen, dass heutzutage trainierte 70-Jährige weitaus leistungsfähiger seien als untrainierte 30-Jährige. „Kinder, die heute sechs Jahre alt sind, werden nach neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft die erste Generation sein, die das Alter ihrer Eltern nicht mehr erreichen“, hielt Bredenkamp fest. Tatsache sei, dass es heute immer mehr beleibte Menschen gebe. Tatsache sei aber auch, dass der jüngste Altersdiabetiker heute gerade mal drei Jahre alt sei. „Eltern werden in Zukunft ihren Kindern beibringen müssen, wie wichtig es ist, etwas für seine Gesundheit zu tun“, unterstrich Bredenkamp.

Heutzutage sei es richtig modern, keine Zeit mehr zu haben. Die Menschen arbeiten sehr viel, bewegen sich aber kaum noch. Hektik und Hetze fordern ihren Tribut. Dabei sei regelmäßiges Muskeltraining unabdingbar für das spätere Alter. Beim Training würden zwei Prinzipien gelten - das der Superkompensation und das der steigenden Belastung. Das Prinzip der Superkompensation besage, dass zwischen den Trainingseinheiten zwingend ausreichende (!!!) Erholungsphasen eingelegt werden müssen. Erst wenn der Körper vollständige Gelegenheit erhalte zur Erholung, könne sich der gewünschte Trainingseffekt einstellen. Zu wenig, vor allem auch zu unregelmäßiges Training sei wenig sinnvoll, gleichzeitig warnte der Fachmann vor einem Zuviel, was sich unweigerlich schädlich auswirke.

Hilfe bei Gewichtsproblemen

Bei Gewichtsproblemen sei die richtige Ernährung zwar sehr wichtig, entscheidend aber seien Bewegung und Training. „Wir werden dicker, weil wir uns immer weniger bewegen“. Mit einer Diät alleine lasse sich das Körpergewicht nicht reduzieren. Mit vielfach propagierten Wunderdiäten schon gar nicht. Tatsächlich hätten Wissenschaftler nachgewiesen, dass ein menschlicher Körper innerhalb einer Woche nicht mehr als ein Kilogramm Fett abbauen könne. Finger weg davon, forderte der Sportwissenschaftlicher vehement und sehr zur Freude der zuhörenden Weiblichkeit.

Ohne Bewegung, ein probates Gegenmittel auch bei Stress, gehe nämlich gar nichts. Sorgen machte er sich um das vermehrt um sich greifende Burn-Out-Syndrom, das die Gewichtsproblematik schon bald einholen werde. „Die Menschen heutzutage werden zunehmend von Zukunftsängsten beherrscht, die sie nicht lösen können. Das macht unweigerlich krank.“ Abschließend empfahl der Referent Muskeltraining als absolut oberste Priorität in allen Lebenslagen und in jedem Alter. „Aktiv bleiben hilft immer.“ – Es reiche aber nicht aus, darum zu wissen. „Man muss es auch tun.“(ger)+++

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