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02.09.11 - Fulda

Kompetenzorientierung statt Lehrplan - Info-Veranstaltung im Bonifatiushaus

Seit dem 1. August ist in Hessen das neue Schulgesetzt in Kraft, dabei ist die Umsetzung der "Kompetenzorientierung" und der Bildungsstandards anstelle der bisherigen Lehrpläne eines der herausragenden Themen. Welche Auswirkungen dies im Einzelnen auf die hiesigen Schulen und den Unterricht, aber auch auf die Schüler hat, darüber informierten sich Schulleiter, Fachleiter und Lehrer der Schulen aller Schulformen des Landkreises im Fuldaer Bonifatiushaus. Foto: Ralf Kleemann.

Die Vorgaben des Hessischen Kultusministeriums und die Zielsetzungen stellte Ministerialrat Ralph Hartung, Referatsleiter „Qualitätsentwicklung,“ den zahlreich erschienen Pädagogen vor. Über mögliche Inhalte und die Erfahrungen aus anderen Bundesländern sprach Gerhard Ziener, stellvertretender Direktor des pädagogisch-theologischen Zentrums der Evangelischen Landeskirche Stuttgart. Damit die Schulen und die Lehrerkollegien bei der Umsetzung nicht alleine gelassen sind, stehen Beratungsteams für alle Fachrichtungen zur Verfügung, die von den Schulen zur Unterstützung angefordert werden können. Diese Teams stellten sich in individuellen Workshops vor. Die Gesamtmoderation lag in den Händen von Schulamtsdirektor Dr. Michael Imhof vom Staatlichen Schulamt Fulda.

In ihren Grundsatzbeiträgen betonten sowohl Ziener als auch Hartung, dass die Umsetzung der Kompetenzorientierung nicht von heute auf morgen geschehen kann, sondern einen allmählichen Prozess darstellt. Und auch das Unterrichten soll nicht neu erfunden werden. „Was bisher gut war, soll auch beibehalten werden,“ betont Gerhard Ziener, „aber in Zukunft stehen Fähigkeiten der Schüler, die sie im Laufe ihrer Schulzeit erwerben sollen, über den Inhalten. Während die Fähigkeiten, eben die Kompetenzen, vorgegeben sind, obliegt es den Fachschaften, diese mit Inhalten zu füllen.“ Ziener sieht darin die einzige Möglichkeit, vorhandene Spielräume besser auszunutzen.

Für Ralph Hartung ist die Orientierung an den Kompetenzen der richtungweisende Weg in die Zukunft: „Darin sehe ich die große Chance, die Fähigkeiten und das exemplarische Lernen zu fördern.“ Eine rigorose Veränderung im Unterrichtsalltag wird seiner Meinung nach dennoch nicht stattfinden. „Wir sprechen hier nicht von einem Paradigmenwechsel, sondern vielmehr von einem Perspektivwechsel.“ Dabei erinnert er an die Diskussionen bei der Einführung des achtjährigen Gymnasiums G8, bei der die Überfrachtung mit Inhalten in der Kritik stand. „Bei der Kompetenzorientierung wird eine überschaubare Anzahl von Inhalten von den Fachbereichen festgelegt.“ Wobei einige grundlegende Inhalte (Hartung: „Faust muss in der gymnasialen Oberstufen gelesen werden, das bleibt verbindlich.“) weiter Bestand haben werden. Auch in einer anderen Frage waren sich der Vertreter des Ministeriums und der Dozent aus Stuttgart einig: „Weder die Schüler und ihre Eltern, noch die Lehrer müssen sich vor der Kompetenzorientierung fürchten.“ +++

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