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- Fotos: Julia Möller

17.09.11 - HÜNFELD

Zum 24. Mal wurde in der alten Kirche zu Sargenzell der Früchteteppich aus Samen, Körnern, getrockneten und gemahlenen Blüten und Blättern gelegt. Vom 22. Juni bis zum 8. September hat das Team rund um Initiatorin Ria Noll in diesem Jahr geklebt, gemalt und gestreut. „So viel Arbeit wie in diesem Jahr hatten wir noch nie“, erzählt Frau Noll. „ Wir haben fast jeden Tag sechs Stunden gearbeitet.“ Zuerst müsse man die Konturen, die auf Spanplatten aufgemalt sind, mit Raps und Senfkörnen kleben, danach austreuen und schattieren, um dem Originalgemälde möglichst nahe zu kommen. Vorlage für den Früchteteppich 2011 ist das Bild „ Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten“(Lk. 2,41-52) vom französischen Maler Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780-1867).

Die Szene aus dem Lukasevangelium, in der Maria und Josef ihren Sohn nach mehrtägiger Suche wieder finden, zeigt den jungen Jesus, der im Tempel sitzt, inmitten der Schriftgelehrten und ihnen Fragen stellt und diskutiert. Seinen Eltern, die sich wegen seines Verschwindens auf der Pilgerreise nach Jerusalem sehr sorgten, antwortete er, mit der rechten Hand zum Himmel zeigend: „Wusstet ihr denn nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ In mühevoller Arbeit, meist kniend oder liegend auf den Spanplatten, fügten die fünf bis zwölf Freiwilligen das 24 Quadratmeter große Bild zusammen, bis es langsam Formen annahm. So entstand ein Kunstwerk, welches einmalig, in Größe und Präzision in ganz Deutschland ist.

Der 24. Teppich unter der Leitung von Ria Noll wurde am Freitag feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel, Kreisbeigeordnete Ulla Döppner und Fuldas Weihbischof Dr. Karlheinz Diez sprachen auch Pfarrer Gerhardt, Generaloberin Schwester Rosalia vom Mutterhaus Fulda und Ortsvorsteher Martin Krimmel ihre Grußworte. Nach einer Bildbetrachtung durch Ria Noll interpretierte Pfarrer Eugen Kutzka den religiösen Bildinhalt sehr ausführlich. Musikalisch begleitet wurde die Eröffnungsveranstaltung von der Familie Hambach aus Berlin.

Die Besucherzahlen werden sich wohl erfahrungsgemäß bei ca. 60.000 Leuten in sechs Wochen einpendeln, so der Förderverein Alte Kirche Sargenzell e.V. 1989. Aus dem ganzen Bundesgebiet strömen Menschen herbei um das Kunstwerk zu bewundern, aber auch ums zu meditieren und sich Gedanken über das Dargestellte zu machen. Ursprünglich war einmal der Gedanke, die alte Kirche vor dem Abriss zu bewahren und aus den Spenden für den Früchteteppich zu restaurieren. Nach einigen Jahren war das Zeil erreicht und die nun eingehenden Spenden kommen weitgehend anderen wohltätigen Projekten zugute.

Alle Helfer arbeiteten ehrenamtlich. Neben den aktiven „Streuern, Klebern und Legern“, die den Teppich fertigen, werden auch viele Helfer benötigt um die Besucher zu betreuen und zu informieren. Das farbenfrohe und aufwendige Bild kann vom 17. September bis 6. Noveber 2011 in der alten Kirche von Hünfeld-Sargenzell bestaunt werden.(jsm) +++



















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