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07.11.11 - Bad Neustadt

"Lichtspuren" in Fotografie- und Glaskunst: Vernissage Villa des Kunstvereins

„Lichtspuren“ nennt sich die neueste Ausstellung in der Villa des Kunstvereins Bad Neustadt am Donsenhaug, die von Petra Markert und Martin Flechsig gestaltet wird. „In der Fotografie wird mit Licht geschrieben“ erklärt der Fotodesigner, während die Glaskünstlerin sagt, dass man „Licht auch in Glas einfangen und dadurch Farben zum Leuchten bringen kann“.

Fotos: „Lichtspuren“ nennt sich die Ausstellung von Petra Markert und Martin Flechsig in der Künstlervilla am Donsenhaug in Bad Neustadt. Foto Partl

Im ganzen Haus verteilt finden sich auffallend farbige und leuchtende Glaskunstobjekte der Bad Kissinger Glaskünstlerin Petra Markert, die vom Bad Neustädter Fotodesigner Martin Flechsig festgehalten wurden. Kennengelernt haben sich beiden bei der Arbeit: Flechsig fotografierte Architekturaufnahmen von Innen- und Außenräumen der Gebäude, die Markert gestaltet hatte. Kurz hielt sich Csaba Horovitz, Vorsitzender des Kunstvereins, in seiner Begrüßung. Die Laudatio zur Vernissage vor auffallend vielen Gästen hielt Christine Wehe-Bamberger, selbst namhafte Künstlerin und in der Vorstandschaft des Bad Neustädter Kunstvereins vertreten.

Charmant und überaus ansprechend übernahm die junge Franziska Gerlach die musikalische Ausgestaltung der Vernissage. Die Jura-Studentin hatte Texte und Musik selbst geschrieben und komponiert, die sie an diesem Abend gesanglich und sich selbst am Klavier begleitend zum Besten gab. Petra Markert sei als Malerin über eine Auftragsarbeit zum Material Glas gekommen, hieß es in der Laudatio. Anfangs habe sie mit speziellen Farben auf Glas gemalt. Diese Farbflächen hielten im Außenbereich der Witterung gut Stand. Fasziniert vom Glas und seinen Gestaltungsmöglichkeiten durch die Temperatur im Ofen hat sie erst heuer einen weiteren Bereich der Glasbearbeitung für sich entdeckt: Fusing genannt, Verschmelzen.

Farben werden dabei mit Glasmehl aufgetragen und mit mehreren Schichten von Glas in großer Hitze verschmolzen. Dabei entstehen dreidimensionale Glasflächen, deren Komposition sowohl von Farbe als auch von Lufteinschlüssen bestimmt wird. Seither male die Künstlerin „nicht mehr nur auf Glas sondern mit Glas“ und das sei ihrer eigenen Überzeugung nach ein sehr spannender Prozess. Erst wenn die Arbeit aus dem Ofen kommt, könne sie entscheiden, ob das Werk gelungen sei, da die Hitze ein maßgeblicher Faktor bei der Entstehung der Farben ist. In ihren Glas-Collagen legt sie farbige und weiße Flächen in einer Komposition fest, die anschließend verschmolzen werden. Durch das Spiel mit Licht entsteht ein plastisches Erlebnis.

Inspiriert durch Meerwasser

Zur Idee, ein Waschbecken zu schaffen, inspirierte sie das Wasser im Meer. Viele Experimente waren nötig, bis gezielt Lufteinschlüsse in die dicke Glasfläche eingebracht werden konnten. Am wunderschönen Prototyp kann man sich gar nicht sattsehen. Der Spagat zwischen „Kunst am Bau“ und der freien künstlerischen Arbeit könne durchaus als gelungen betrachtet werden. Martin Flechsig hat mit Großformatfotografie in analoger Technik seine Berufsausbildung begonnen und dann an der LAZI-Akademie in Esslingen zum Fotodesigner fortgesetzt, inzwischen natürlich digital. Die Fortsetzung seiner Großformatfotografie ist die Panoramafotografie, mit der er im Landkreis Rhön-Grabfeld bekannt wurde.

Diese Fotos sind Querformate, die beidseits nicht durch ein Passepartout begrenzt werden, da das Panorama gleichsam einen Raum darstellt, der weitergeht. In der Ausstellung sind die Fotos in Alu-Schienen aufgehängt. Die Architekturfotografie nimmt einen breiten Raum ein, aber auch Werbe- und Eventfotografie. Neben kundenorientierter Arbeit, unter anderem auch für die Stadt Bad Neustadt, will Flechsig die künstlerische Fotografie weitertreiben. Hier will er Neues ausprobieren, „ohne Effekthascherei“, wie er selbst bestätigt. Handwerk und Kunst verflechten sich.

Das Licht verbindet

Das Licht und die Arbeit mit Licht verbindet Markert und Flechsig. Betrachter werden auf Kleinigkeiten aufmerksam gemacht: auf Farbpartikel, Luftbläschen, feine Linien, Lichtreflexe und mehr. „Danke für eure Lichtspuren“, resümierte Christine Wehe-Bamberger abschließend. Die Ausstellung ist noch zu sehen bis einschließlich Sonntag, 20. November, und zwar jeweils samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung mit Petra Markert (0157/84459548) oder Martin Flechsig (0172/6152965). +++

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