Aktionstag: Wie Frauen in Indien einen neuen Weg zur Gerechtigkeit schaffen

Am 17. November 2011 um 19.00 Uhr Fulda zeigen das Netzwerk gegen sexuelle Gewalt und der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Cinestar die bewegende Dokumentation „Shortcut to Justice“ (Originalfassung mit deutschen Untertiteln, 41 Minuten). Erzählt wird die Geschichte einer Handvoll couragierter Frauen aus Vadodara, einer Millionenstadt im Nordwesten Indiens nahe der pakistanischen Grenze, die sich zur Gruppe „Frauen für Gerechtigkeit“ zusammengeschlossen haben. Die Gruppe wehrt sich gegen Unrecht und Gewalt, unter denen viele Frauen dort leiden.

Weil Polizei und überforderte Gerichte oft untätig bleiben und kaum Schutz und Hilfe geben, haben sie selber ein Gericht gegründet. Auf einem staubigen Platz am Rande des Armenviertels Kalyan Nagar versammeln sie sich Woche für Woche unter einem schattigen Baum und sprechen in Anwesenheit des Angeklagten und seiner Familie das Urteil. Dabei stehen die betroffenen Frauen und ihre Sicherheit im Zentrum des Interesses. Mit Schlagfertigkeit und Kreativität weisen sie prügelnde Ehemänner und zänkische Schwiegermütter in die Schranken. Und wenn es sein muss, ziehen sie auch schon mal als Räumkommando los, um die Mitgift einer armen Witwe, die mit ihrer Tochter einfach auf die Straße gesetzt wurde, zurückzuholen.Die Regisseurin Sybille Fezer ist Mitglied der Frauen- und Menschenrechtsorganisation medica mondiale.

Hintergrund

Jedes Jahr am 25. November findet der von den Vereinten Nationen deklarierte "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" statt. Der Aktionstag entstand, weil im Jahr 1960 drei Frauen in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des ehemaligen Diktators Trujillo verschleppt, vergewaltigt und ermordet wurden. Seit dem 25. November 1981 wird weltweit durch Aktionen, Veranstaltungen und Tagungen von Frauenprojekten und Initiativen, aber auch von staatlicher Seite zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Kinder aufgerufen. Im Anschluss stehen Mitglieder des Netzwerks gegen sexuelle Gewalt, des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt und des Präventionsrates Fulda für Gespräche zur Verfügung. +++