Reges Interesse am 5. Brustgesundheitstag der Main - Kinzig - Kliniken

„Es gibt wohl kein anderes Fachgebiet, in welchem so viele Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam an einem Tisch die Behandlung eines Patienten besprechen, wie in der Onkologie“, lautete Gabriele Hölzingers Fazit nach dem Besuch einer sogenannten Tumorkonferenz.

Die ehemalige Brustkrebspatientin schilderte am vergangenen Wochenende zahlreichen Besuchern des 5. Gelnhäuser Brustgesundheitstages ihre persönlichen Erfahrungen, die sie während ihrer Krebserkrankung machte. Dabei sprach sie sowohl über Themen wie Haarsausfall und den damit verbundenen Ängsten, berichtete aber auch über ihren Besuch einer Tumorkonferenz. Denn als zertifiziertes Brustzentrum beteiligt sich die Gelnhäuser Frauenklinik unter der Leitung von Chefärztin Dr. Elke Schulmeyer wöchentlich an diesen besagten Konferenzen, um sich hier mit Spezialisten anderer Fachrichtungen fallbezogen auszutauschen.

Dieser regelmäßige Austausch macht eine Diagnostik und Therapie von bösartigen Erkrankungen der weiblichen Brust auf höchstem medizinischem Niveau möglich. „Für Patientinnen, die zu uns ins Brustzentrum kommen, haben wir einen sinnvollen Diagnose- und Behandlungsablauf entwickelt. Damit ist sichergestellt, dass alle wichtigen Schritte gut aufeinander abgestimmt sind, Wartezeiten weitestgehend vermieden sowie Diagnose und Therapie effektiv gestaltet werden können“, erklärte die Chefärztin Dr. Schulmeyer.

Auch Silke Moissel-Smith, speziell ausgebildete Brustfachschwester der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an den Main-Kinzig-Kliniken, brachte den 150 Besuchern des Brustgesundheitstages den Vorteil einer „Breast Care Nurse“ (Brustfachschwester) nahe: „Wir kümmern uns einerseits um zeitnahe Termine und sorgen so für einen reibungslosen Ablauf der Behandlung. Viel wichtiger ist allerdings, dass unsere Patientinnen in uns immer einen Ansprechpartner haben. Alle Ängste und Sorgen der Frauen können wir direkt miteinander besprechen.“

Austausch und Information

Und auch Dr. Schulmeyer unterstrich die große Bedeutung der Brustfachschwestern, zu welchen in Gelnhausen zwei Personen ausgebildet sind: „Uns ist es wichtig, unsere Pflegekräfte bestmöglich zu professionalisieren, um so unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden zu können.“ Neben Silke Moissel-Smith absolvierte auch Zehida Knuth diese Spezialausbildung. Im Zentrum des diesjährigen 5. Gelnhäuser Brustgesundheitstages stand wieder der Austausch über die verschiedene Facetten rund um das Thema „weibliche Brust“.

So sprach Dr. Matthias Eheim, programmverantwortlicher Arzt der Screeningeinheit, über das Mammographie-Screening im Main-Kinzig-Kreis. Dr. Attila Zari, Plastischer Chirurg der Praxisklinik Triangulum in Gelnhausen, informierte über die Möglichkeiten der plastischen Mammachirurgie, während Prof. Dr. Tiemo Grimm, leitender Arzt am Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums Würzburg, über „Familiären Brust- und Eierstockkrebs“ berichtete. Großes Interesse zeigten die Besucher auch an den Vorträgen „Wenn der Krebs wiederkommt – Prinzipien der Therapie bei Rezidiv und Fernabsiedlungen“ von Bettina Schreiber, Oberärztin der Frauenklinik, und „Was denkt der Mann bei der Krebserkrankung seiner Frau?“ von Karlheinz Schneider-Janessen, Diplom-Psychologe.

Parallel zu den Vorträgen konnten sich die Besucher bei insgesamt 13 Ausstellern informieren. Darunter fand man Stände der Sekos Gelnhausen, der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“-Gruppe Freigericht und Gruppe Büdingen oder der Pitzer-Krebsberatungsstelle Bad Soden-Salmünster. Außerdem standen Mitarbeiter der Station F1, des Sozialdienstes sowie des psychoonkologischen Dienstes der Main-Kinzig-Kliniken für Fragen zur Verfügung. Insgesamt bot der 5. Gelnhäuser Brustgesundheitstag vor allem aber Raum und Zeit aufeinander zu treffen, sich auszutauschen, alte Bekannte wieder zu sehen und zu diskutieren. +++