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Der junge Franz Beck erweiterte in den 1950er Jahren das Geschäft um die Sparte Kfz-Technik sowie den Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen.

Im Keller dieses, längst verschwundenen, Anwesens gründete Franz Josef Beck vor 75 Jahren die Firma Beck

16.11.11 - Firmen-News

75 Jahre Autohaus BECK Wildflecken - "Leidenschaft für alles, was fährt"

Seit 75 Jahren ist in Wildflecken alles, was rollt und fährt fast automatisch mit dem Namen Beck verbunden. Was im Jahr 1936 mit Motorrädern begann, erlebte durch die Stationierung der Amerikaner ab den 1950ern seinen geschäftlichen Höhepunkt und schaffte es trotz des schmerzlichen wirtschaftlichen Einschnittes den der Abzug der US-Army im Jahr 1994 bei vielen Unternehmen hinterließ, ein heute in der Region einmaliges Unternehmen zu etablieren.

Bereits seit dem Jahr 1890 betrieb Franz Josef Gundelach in der Bischofsheimer Straße 5 und 7 eine Schmiede. 1936 gründete sein Schwiegersohn Josef Beck im gleichen Anwesen ein Fachgeschäft für Fahrräder und Motorräder und legte damit den Grundstein für einen Betrieb, der 75 Jahre später deutschlandweites Renommee als Fachbetrieb für Importfahrzeuge aus den USA und Spezialreparaturen geniest.

Neben der weiterhin betriebenen Schmiede verkaufte und reparierte Josef Beck damals vor allem Fahr- und Motorräder der Marken DKW, NSU und Adler. Als er 1942 zum Wehrdienst einberufen wurde, ruhte der Betrieb weitgehend. Aus Angst vor Plünderung und Diebstahl versteckte seine Familie zum Ende des Krieges hin alle noch vorhandenen Motorräder und Ersatzteile in einer Scheune. Als Josef Beck dann im Jahr 1946 wohlbehalten aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte, wurden sie wieder hervorgeholt und bildeten die Grundlage für den Neuanfang nach dem Krieg. „Da es damals am Ort fast nichts gab, haben meine Eltern in der Folgezeit das Sortiment auf Eisen- und Haushaltswaren sowie Kleinkrafträder erweitert. Bei uns gab es fast alles!“ fasst Franz Beck, der ebenfalls 1936 geborene Sohn von Firmengründer Josef Beck, die geschäftlichen Herausforderungen des jungen Unternehmens in der Nachkriegszeit zusammen.

Franz Beck wuchs im und mit dem Geschäft der Eltern auf. Von 1950 bis 1952 absolvierte er zunächst eine Lehre als Schmied im heimischen Betrieb. „Daran anschließend habe ich dann aber noch eine Lehre zum Kfz-Schlosser bei der Firma Bickert in Weyhers bei Fulda gemacht“, erklärt der heutige Seniorchef und fährt verschmitzt lächelnd fort: „1951 war Wildflecken ja Stationierungsort der US Streitkräfte geworden und die Amerikaner brachten von Anfang an tolle Fahrzeuge mit nach Wildflecken. Da wussten wir gleich wo die Zukunft liegt.“

Sofort nach Abschluss der Lehre wurde Franz Beck daher Geschäftsführer der neuen Sparte Kfz-Technik und Handel mit Neu- und Gebrauchtfahrzeugen des heimischen Betriebes. Unterstützung fand er bei seiner Frau Hedi, die Steuerfachgehilfin gelernt hatte und sich von Anfang an in die Administration einbrachte. Die Anzahl der hier stationierten US-Soldaten übertraf bald die Einwohnerzahl Wildfleckens und viele der jungen Soldaten brauchten einen fahrbaren Untersatz. Sie fanden automatisch den Weg zu Beck. Das Geschäft florierte und führte 1956 zum Bau einer Aral-Tankstelle sowie 1957 zum Abschluss eines Ford-Händlervertrages, der heute noch besteht. 1960 legte Franz Beck seine Meisterprüfung ab. Der Erweiterungsbau 1962 in der Ortsmitte zeigte allerdings auch, dass eine Weiterentwicklung hier aus Platzgründen nicht möglich sein würde. Da das Auftragsvolumen jedoch stetig anstieg, wurde bald eine Auslagerung des Betriebes in das neue Industriegebiet gegenüber dem Marktplatz am östlichen Ortsrand ins Auge gefasst. 1966 bereits wurde die neue Werkstatt mit der Adresse Bischofsheimer Straße 68 bezogen, allerdings nur, um bereits fünf Jahre später schon wieder erweitert sowie um ein Wohnhaus ergänzt zu werden. Bis zu 25 Mechaniker, Lehrlinge und Büropersonal arbeiteten in dem Familienbetrieb, in den nach und nach auch die drei Söhne von Franz und Hedi Beck, Christoph, Clemens und Markus eintraten.

Nach seiner Meisterprüfung im Jahr 1984 übernahm der älteste Sohn Christoph die Betriebsleitung. Sein jüngster Bruder Markus übernahm ab 1987 den Bereich Karosseriebau und Unfallinstandsetzung. Der Abzug der Amerikaner und der damit verbundenen Wirtschaftskraft im Jahr 1994 ließ viele Firmen in und um Wildflecken straucheln. Auch die Becks musste Einbußen verkraften. In all den Jahren hatten sich die Mitarbeiter Kenntnisse und Erfahrungen mit amerikanischen Fahrzeugen angeeignet, die in der Region einzigartig waren. Nun sollten diese plötzlich nichts mehr wert sein? Christoph Beck konnte und wollte sich damit nicht abfinden und begann aus der Not eine Tugend zu machen. Gezielt warb er bei deutschen Besitzern amerikanischer Fahrzeuge und auch viele in Schweinfurt stationierte Amerikaner brachten bald ihre US Fahrzeuge zwecks Wartung und Reparatur zu Ford-Beck nach Wildflecken. Die Spezialisierung zahlte sich immer mehr aus und ab 1995 importierte und verkaufte Beck selbst Fahrzeuge aus den USA, die es auf dem europäischen Markt nicht gab. Als besonderer Renner stellten sich bald amerikanische Krankenwägen auf der Basis des Ford Econoline heraus. Diese waren wesentlich großzügiger und funktionaler als vergleichbare deutsche Modelle.

Ab dem Jahr 2008 zog sich Franz Beck ganz aus der Firma zurück, und auch im Büro gab es 2009 einen Generationswechsel, als Heidi, die Ehefrau von Christoph, als ausgebildete Bilanzbuchhalterin die Buchführung übernahm. Heute ist das Autohaus Beck mehr als ein überregionaler Geheimtipp in der US Fahrzeugszene mit der Gewissheit, dass hier auch für die unmöglichsten Schadensbilder eine Lösung gefunden wird. Seit der Zertifizierung zum „autorisierten US Ford Händler“ durch Ford USA, wurde Beck zu einer von nur wenigen Anlaufstellen in Deutschland für Garantiefälle und Spezialreparaturen von US Fords, die aus Gründen der Qualitätssicherung nur von einem ausgesuchten Kreis geprüfter Werkstätten ausgeführt werden dürfen. Ergänzt wird mittlerweile das exklusive Angebot durch den Import und Handel mit Original Ersatzteilen aus den USA. Nur sieben Tage dauert es, bis Lagerteile aus den USA bei der Firma Beck angeliefert werden. Ein Express-Service verringert in dringenden Fällen diese Zeit sogar auf nur drei Tage.

Neben dem Geschäft mit dem US Fahrzeugen gab und gibt es natürlich auch die vielen deutschen Ford-Kunden, die der Firma Beck teilweise schon jahrzehntelang die Treue halten. „Die Masse der Kunden, die hier ihren Neu- oder Gebrauchtwagen kaufen, bringen ihn auch wieder zur Wartung und Reparatur in unserer Werkstatt“, freut sich Firmenschef Christoph Beck über die überdurchschnittliche Zufriedenheit seiner Kundschaft aus Nah und Fern.

Läuft man durch Büro und Werkstatt fällt einem zudem auf, dass gerade sehr viele junge Leute hier arbeiten.

„Schon immer bilden wir junge Menschen als Kfz-Mechatroniker sowie Kaufleute aus“, erklärt Christoph Beck auf Nachfrage und ergänzt: „Wir sehen dies gerade in dieser strukturschwachen Region als wichtige, gesellschaftliche Aufgabe an, der wir auch in Zukunft gerecht werden wollen. Heute ist das Autohaus Franz Beck KG ein moderner Betrieb, der sich ganz im Sinne seiner Tradition des Annehmens von Herausforderungen, stetig weiterentwickelt. Service-orientierter Dienst für den Kunden und soziales Engagement, eine gute Mischung, die Zukunft hat. Gebührend feiern werden die Becks ihr außergewöhnliches Jubiläum mit großer Fahrzeugausstellung und amerikanischen Spezialitäten anlässlich des verkaufsoffenen Sonntags in Wildflecken am 20. November 2011, ab 13 Uhr. Eingeladen ist jeder, der möchte. Nähere Info unter www.fordbeck.de und auf facebook www.facebook.com/fordbeck.

Eigenes Nummernschild für Wildflecken

Eine außergewöhnliche Idee zur Werbung für sein Unternehmen als auch für die Marktgemeinde Wildflecken, hat Christoph Beck in die Tat umgesetzt. Grund dafür ist das 75-jährige Jubiläum des gleichnamigen Autohauses, das am 20. November gefeiert wird. Das Jubiläums-Nummernschild „Wildflecken“ im Stil eines Original amerikanischen ’License Plate’ passt perfekt zum Geschäftsfeld „US Fahrzeuge“ des hier 1936 ansässigen Unternehmens. Begeistert von der Idee der Jubiläums-Edition eines US Schmuck-Nummernschildes, das vor allem die Marktgemeinde repräsentiert, ist auch Bürgermeister Alfred Schrenk: „Hier verschmilzt die Vergangenheit Wildfleckens als ehemalige US Garnison mit der Gegenwart des Verkaufs und der Instandsetzung amerikanischer Fahrzeuge bei der Firma Beck. Eine tolle Innovation, die mithilft, Wildflecken bekannter zu machen!“

Zu haben sind die nach Original US Spezifikation hergestellten US Nummernschilder sowie ein Saugnapf-Kit zur Befestigung an der Innenseite der Scheibe, zur 75-Jahr Feier beim Autohaus Beck am Sonntag, dem 20. November 2011, im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags, ab 13 Uhr. Weitere Info zur Geschichte des Autohauses Beck und der Jubiläumsfeier unter www.fordbeck.de sowie auf facebook: www.facebook.com/fordbeck. (Text: Heinz Leitsch / Fotos: Autohaus Franz Beck KG) +++


Das Autohaus Beck heute. Einträchtig stehen einheimische und amerikanische Fords beieinander und erregen immer wieder die Neugier Einheimischer und Fremder.

Neubau der Werkstatt im Wildfleckener Industriegebiet 1966


Anstelle des alten Anwesens entstand Anfang der 1960er Jahre ein modernes Wohn- und Geschäftshaus in der Ortsmitte.

Zur 75-Jahrfeier des Autohauses Beck stellen Geschäftsführer Christoph Beck und der Wildfleckener Bürgermeister Alfred Schrenk das Wildfleckener „License Plate“ der Öffentlichkeit vor. - Foto: Heinz Leitsch

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