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22.11.11 - Alsfeld

Ausstellung „Gesichter der Islams“: Heimat als Hin- und Hergerissensein

Seit fünfzig Jahren leben türkische Frauen und Männer in Deutschland. Gerade seit den Terroranschlägen in 2011 werden sie in der öffentlichen Diskussion oftmals nur noch in ihrer Religion, dem Islam, wahrgenommen. Die eigene Sichtweise zeigt die Ausstellung „Gesichter des Islams“, die bis zum 2. Dezember im Foyer der Max-Eyth-Schule zu sehen ist: „Heimat als Hin- und Hergerissensein“ zwischen türkischer Herkunft und deutschem Lebensumfeld. Foto: „Gesichter des Islam“ – Mit und ohne Kopftuch

Etwa zwei Dutzend Frauen und einige Männer, überwiegend aus Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland, haben Studierende der Hochschule Aachen für das Ausstellungsprojekt befragt und portratiert. Sie geben Auskunft darüber, vor welche alltäglichen Probleme ihre Religion sie in einer christlich geprägten Umwelt stellt. Frau A. aus Hannover zum Beispiel hat sich für das Kopftuch entschieden. Damit kann die studierte Rechtsanwältin ihrem Beruf aber nicht nachgehen, arbeitet deswegen als Schreibkraft in einem Ingeneurberuf. Demütigend ist für sie, dass viele Deutsche das Kopftuch mit Rückständigkeit verbinden: „Die Menschen begegnen mir anders. Sie denken, ich verstehe kein Deutsch und ich sei radikal.“

Die Entwicklung des türkischen Islams in Deutschland wird auch von den befragten Migranten als schwierig eingeschätzt. So stellt Özlem Deger aus Holzminden fest: „„Diskriminierungen und Fundamentalismus nehmen zu. Es gibt immer mehr Fundamentale, Fanatische; Leute, die um jeden Preis ihren Kopf bedecken und sich so ihre eigene Religion aufbauen.“ Überwiegend wird das Leben in Deutschland aber als „Patchwork“ angesehen. Dies bringt Nursen Sözer aus Aachen auf den Punkt: „Es gibt sehr vieles, was ich hier lernen kann, und es gibt sehr vieles, was aus der Tradition aus meinem Ursprungsland kommt. Ich stehe in der Mitte und versuche, mir das Beste aus beidem zu nehmen. Das ist nicht immer einfach.“

Die Ausstellung in Alsfeld ist Teil des Bundesprojektes „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“. Sie ist geöffnet montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr. Öffnungszeiten am Abend für interessierte Gruppen sind möglich nach Absprache mit dem Evangelischen Dekanat Alsfeld, 06631-9114918.+++

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