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07.02.12 - Gelnhausen
"Ausgefallene Geschäftsidee" - Preis für Martina WEIGAND mit Nähcafé
Im Januar war es ein Jahr her, dass Martina Weigand einjähriges Bestehen ihres Nähcafés in Gelnhausen feierte. Inzwischen gelang es ihr mit einem festen Kundenkreis ein funktionierendes Unternehmen aufzubauen. In dem Café in der Bahnhofstraße/ Hailererstraße in Gelnhausen können Kunden an bereitgestellten Nähmaschinen Ihre Kleidung selbst nähen, ändern oder gestalten, gern auch mit der Unterstützung von Martina Weigand. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sämtliche Näharbeiten von der Inhaberin durchführen zu lassen. Workshops, Kurse und Treffpunkte runden das Angebot ab, von dem viele Interessenten Gebrauch machen und sich bei einer Tasse Kaffee oder Tee an der besonderen Atmosphäre des Lokals erfreuen.
Für diese ausgefallene, innovative Geschäftsidee wurde Martina Weigand auf der Hanauer Existenzgründermesse am 3. Februar mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Dieser Preis wurde im Rahmen der Verleihung des Existenzgründerpreises ausgelobt, den der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau mit der Sparkasse Hanau, der Volksbank Frankfurt und der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern bereits zum zweiten Mal vergeben. „Der Gründerwettbewerb des Main-Kinzig-Kreises und der Stadt Hanau will mit der Auszeichnung herausragender Gründungen Mut zur Selbständigkeit machen“, sagt Landrat Erich Pipa.
Die Auswahl der Preisträger übernimmt eine unabhängige Jury, die sich aus Persönlichkeiten aus den Bereichen der Wirtschaft und Politik zusammensetzt. Die Jury zeichnete mit dem ersten Preis den Gründer Babak Noroz von der Nature Care Products GmbH aus. Er erfand einen zu hundert Prozent biologisch abbaubaren Trinkbecher aus Baumrindensaft. Desweiteren zeichnete die Jury Marc Hinz von der Vornwald Systems GmbH mit dem zweiten Preis aus, der ein Traditionsunternehmen aus Sinntal erfolgreich übernommen hat und nun in die Zukunft führt und den dritten Preis überreichte die Jury dem Handwerker Michael Matulka von der Matulka GmbH, der seit kurzer Zeit das langjährige Familienunternehmen in zweiter Generation fortführt.
Nach ihrer Ausbildung zur Damenschneiderin und einem Studium zur Bekleidungstechnikerin arbeitete Martina Weigand in Führungspositionen. So war sie als technische Leiterin im Qualitätsmanagement für den kompletten Fertigungsablauf in Produktionsstätten zuständig, zu den Kunden zählten unter anderem die Versandhäuser Neckermann, Klingel, Quelle und Heine. Außerdem arbeitete Martina Weigand als Ausbilderin für Modeschneider.
„Mein Fachwissen und die Branchenerfahrung sorgen dafür, dass mein Unternehmen auf einer soliden Basis steht“, hebt die Unternehmensgründerin hervor. Zu ihren Kunden zählen Frauen aller Altersgruppen, aber auch interessierte Männer, unabhängig von Einkommen und Berufsstand haben viele von ihnen das Bedürfnis sich individuell zu kleiden und Spaß an Kreativität. Oft fehlt es an den nötigen Grundkenntnissen, die ihnen im Nähcafé vermittelt werden können. So werden entsprechende Kurse angeboten. Während des ersten Jahres bildeten sich bereits Gruppen, die sich regelmäßig zu einem gemütlichen Plausch auf der Sofaecke treffen, bei einer Tasse Kaffee oder Tee sich ihre neuesten Kreationen vorführen oder einfach nur beieinander sitzen und handarbeiten. Inzwischen etablierten sich schon verschiedene Gruppen, zum Beispiel eine Strickgruppe. Großen Anklang finden auch die regelmäßig angebotenen Kindernähkurse.
So treffen sich hier die unterschiedlichsten Leute, die sich gegenseitig inspirieren, statt zu Hause für sich allein zu nähen, wichtig ist der Inhaberin dabei auch die soziale Komponente. Dass ihr Geschäftskonzept aufging und Martina Weigand mit ihrem Dienstleistungsangebot eine große Resonanz findet, zeigt sich auch darin, dass bereits im zweiten Jahr zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden. +++