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11.02.12 - REGION

Echt fair - interaktive Ausstellung für Kinder und Jugendliche auch im Kreis Fulda

Nach dem erfolgreichen Auftakt im Landkreis Hersfeld - Rotenburg ist die Ausstellung ECHT FAIR! nun auch an drei Standorten in Stadt und Landkreis Fulda zu sehen. Hinter ECHT FAIR! verbirgt sich eine interaktive Ausstellung für Kinder und Jugendliche zur Gewaltprävention. Ihr Schwerpunkt liegt auf häuslicher Gewalt. Es handelt sich um ein Konzept der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen - BIG e.V., das in Kooperation mit dem Präventionsbüro PETZE entwickelt wurde.

Der erste Standort im Landkreis ist Neuhof. Mit dem Tag der offenen Tür in der Wernher-von-Braun-Schule wird der Startpunkt gesetzt. Am Samstag, dem 11. Februar von 10 bis 13 Uhr, steht die Ausstellung zum ersten Mal Besuchern offen. Neben der Initiatorin Elvira Idt von der regionalen Geschäftsstelle des Netzwerks gegen Gewalt sind die Mitorganisatorinenn der Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Fulda, Sabine Haid und Marina Heller, bei der offiziellen Eröffnung in der Schule vor Ort und begleiten die Ausstellung. Unterstützt werden sie dabei von Beratungs- und Hilfeeinrichtungen wie dem Sozialdienst katholischer Frauen, der Erziehungsberatungsstelle, Pro Familia und der Schutzambulanz. Sie alle stehen für Fragen, Tipps und Infos zum Thema (häusliche) Gewalt zur Verfügung.

In der folgenden Woche vom 13. bis 17. Februar beginnt der eigentliche Ausstellungsbetrieb. Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte erhalten die Gelegenheit, sich aktiv mit dem Thema Gewalt und Prävention zu beschäftigen. Die Ausstellungsbegleitung ist durch professionelles Fachpersonal gewährleistet, das eigens für diesen Zweck von Vertreterinnen des Sozialdienstes katholischer Frauen gezielt fortgebildet wurde. Das örtliche Beratungssystem und Ansprechpartner sind eingebunden. Sie stehen bei Bedarf zur Verfügung. Das rund um stimmige Konzept sieht vor, nicht nur einen Beitrag zur Vorbeugung zu leisten, sondern auch Betroffene aufzufangen.

Als nächste Station steht vom 21. bis 24. Februar die Mittelpunktschule Hohe Rhön in Hilders auf dem Programm. Es schließt sich das Stadtschloss in Fulda an. Hier ist die Ausstellung in Kooperation vom Netzwerk gegen Gewalt und der Kinder- und Jugendförderung der Stadt Fulda vom 27. Februar bis 8. März zu sehen. Zurzeit sind für diesen Standort noch Anmeldungen möglich. Interessierte Schulklassen und Jugendgruppen aus der Region Fulda können sich zwecks einer Ausstellungsbegleitung an die Kinder- und Jugendförderung der Stadt Fulda wenden. Ansprechpartner Daniel Hunold ist unter 0661/102-1962 oder über e-mail [email protected] zu erreichen.

Warum diese Ausstellung? Und warum diese Ausstellung in Schulen/für Schulen?

Häusliche Gewalt ist ein Thema, das sich durch alle Schichten und alle Altersstufen unserer Gesellschaft zieht. Etwa jede vierte Frau in Deutschland hat körperliche oder sexuelle Gewalt durch aktuelle oder frühere Beziehungspartner erlebt. Laut aktueller Kriminalstatistiken sind die Fallzahlen steigend. Zunehmend treten aber auch Frauen als Tatverdächtige in Erscheinung, wenn gleich sie nur einen geringen Anteil in der Täterstatistik haben und häusliche Gewalt nach wie vor überwiegend von Männern ausgeübt wird.

In vielen Fällen sind jedoch auch Kinder mitbetroffen - sei es dadurch, dass sie unmittelbar selbst misshandelt werden oder dass sie Gewalt miterleben. In Zahlen gesprochen bedeutet dies für das Polizeipräsidium Osthessen: in 505 Fällen häuslicher Gewalt schritt die Polizei im Jahr 2010 ein. In fast der Hälfte aller Fälle (244 Fälle) wurden Minderjährige mit angetroffen. Dies bedeutet, dass alleine im Einzugsgebiet des Polizeipräsidiums Osthessen 440 Kinder und Jugendliche von häuslicher Gewalt betroffen waren (s. Jahresbericht HÄUSLICHE GEWALT/STALKING 2010 herausgegeben vom Hessischen Landeskriminalamt). Die Kinder und Jugendlichen machen vielmals gravierende Erfahrungen, wenn sie Partnergewalt zwischen den Eltern miterleben bzw. miterleben müssen. Dies bleibt nicht ohne Folgen. Sie beeinträchtigen häufig ihre schulische Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Sie legen in vielen Fällen auch Konfliktlösungsmuster nahe, die zu massiven Problemen führen können: Mobbing und Gewalt an der Schule sind oft genug nicht grundlos oder isoliert auftretende Vorfälle. Sie werden als Resultat der zuhause erlebten und erlernten Gewalt sichtbar.

Die Ausstellung ECHT FAIR! bietet eine gute Präventionsmöglichkeit. Sie richtet sich an Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren (Jahrgangsstufen 5 - 8). Sie zeigt viele Facetten zum Thema Gewalt auf. Präventionsbotschaften an Mädchen und Jungen werden in spielerischer und interaktiver Form vermittelt . Angesprochen werden dabei unterschiedliche Sinne: Ein Touchscreen, eine Schauspielstation, verschiedene Hörstationen, Magnettafeln, Postkarten zum Ausfüllen und vieles mehr laden zum Entdecken und Lernen ein. Die insgesamt sechs Stationen der Ausstellung widmen sich den Themen: "Gewaltig", "Strittig", "Mit Gefühl", "Ich und Du", "Hilfe" und "Mit Recht". Es werden unter anderem Hilfeangebote aufgezeigt, ein faires Miteinander gefördert und die Rechte der Schülerinnen und Schüler gestärkt. +++

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