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Erstes Treffen der Arbeitsgruppe Innere Sicherheit Kernstadt Fulda am Dienstagabend im Café Palais ... - Fotos: Christian P. Stadtfeld

15.02.12 - FULDA

Sorgen um "Innere Sicherheit Kernstadt" - Massive Kritik von Anwohnern

Zerstörte Blumentöpfe, vollgekotzte Eingangstüren, eingeschlagene Schaufensterschreiben, überall Reste von "Döner & Co", die Müllberge verteilen sich in der Fußgängerzone, Urin schwimmt im Briefkasten. Erschreckend ist die morgendliche Bilanz einer Samstag-Nacht im "Bermuda-Dreieck" - geschildert von verärgerten Anwohnern. Von Idylle keine Spur.

"Mangelnde Präsenz von Polizei und Ordnungsamt!" und "Die Musik in den Kneipen ist zu laut." So lautet die klar definierte Zusammenfassung des ersten Treffens der Arbeitsgruppe "Innere Sicherheit Kernstadt". 33 Bürger und Geschäftsleute sind der Einladung des "Arbeitskreises Innere Sicherheit" (AKIS) vom CDU-Kreisverband Fulda am gestrigen Dienstagabend ins Café Palais gefolgt. Es war ein Rundumschlag in 75 Minuten - geprägt durch Beobachtungen und Ereignisse, die sich nachts im Zentrum der rund 65.000 Einwohner Stadt Fulda abspielen. Aber auch Gefühle von Menschen, die unmittelbar in der Fuldaer Kneipenlandschaft leben, standen im Mittelpunkt.

Ziel dieser Veranstaltung war es nicht, einen Maßnahmenkatalog zu erstellen, sondern zunächst einmal Sachverhalte zu sammeln und Meinungen auszutauschen. In vier Wochen ist das zweite Treffen mit offizieller Neugründung der Arbeitsgruppe für die Kernstadt angesetzt. Dann werden auch Verantwortliche von Magistrat, Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr anwesend sein und Stellung zu der brisanten Thematik beziehen ("osthessen-news" berichtete bereits über vermehrte Raubüberfälle und Vandalismus in der Innenstadt: http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1204466 ).

Zunehmende Überfälle auf Fußgänger, Lärmbelästigung in der Nacht, Sachbeschädigungen und Verunreinigungen sowie das Zuparken von Feuerwehrzufahrten - diese Probleme beschäftigen die Stadt Fulda nicht erst seit gestern. Lutz Vietor (Leiter Arbeitsgruppe Innere Sicherheit Kernstadt), Wolfgang Atzler (Vorsitzender Arbeitskreis Innere Sicherheit CDU-Kreisverband Fulda) und Detlef Jestädt (Vorsitzender CDU-Ortsverband Fulda-Stadtmitte) engagieren sich schon seit Dezember 2005 für AKIS und wollen mit der neuen Arbeitsgruppe eine Basis schaffen, die eine gemeinsame Lösung für alle Interessen auf den Weg bringt. "Es geht nicht darum, die Schuld bei Polizei, Ordnungsamt oder der Stadt zu suchen", betonte Vietor ausdrücklich.

"Am Wochenende müssen wir nachts mit Ohrenstöpseln schlafen - das ist ganz normal", sagte ein junger Familienvater aus der Kanalstraße. "Es ist einfach nur Terror, trotz mehrfacher Verglasung höre ich den Bass bis ins Schlafzimmer", meinte eine Frau mittleren Alters aus der Karlstraße und ergänzte: "Wenn man dann die Polizei anruft, fahren sie zwar vorbei, aber aussteigen tun sie nicht." "Die schlimmste Zeit ist zwischen 05:00 und 06:00 Uhr, wenn die Clubs und Kneipen zumachen. Dann gehts ans Auto, Wodka-Flaschen raus und die Party geht auf offener Straße weiter", schilderte ein Geschäftsmann. "Wegen der Lärmbelästigung bleiben meine Gäste weg", fügte der Betreiber einer Pension hinzu und sagte mit aufbrausender Stimme: "Fulda ist ein Drecksloch durch die Disco-Partys in den Kneipen." Ein Anwohner aus der Brauhausstraße fragte: "Wo ist unsere Lebensqualität hin?"

Fulda ist kein Einzelfall, doch eins ist klar: Es muss in absehbarer Zeit eine Lösung auf den Tisch, die für alle Beteiligten - ob für Anwohner, Kneipenbetreiber, Partygäste oder Behörden - akzeptabel ist. Dabei fielen Forderungen wie Sperrstunde um 3:00 Uhr, Lautstärken-Grenzwerte und eine präsente Polizei, die nachts durch die Stadt läuft und nicht nur mit dem Streifenwagen fährt. Von den Experten gab es zum Abschluss noch den Appell, unmittelbar nach der Sachbeschädigung oder Körperverletzung Anzeige bei der Polizei zu erstatten, denn nur so könnten die Behörden entsprechend handeln. (Christian P. Stadtfeld). +++


Sie beschäftigen sich schon länger mit der Thematik: Detlef Jestädt (Vorsitzender CDU-Ortsverband Fulda-Stadtmitte), Lutz Vietor (Leiter Arbeitsgruppe Innere Sicherheit Kernstadt) und Wolfgang Atzler (Vorsitzender Arbeitskreis Innere Sicherheit CDU-Kreisverband Fulda)

Unter den Anwesenden waren auch Stadträtin Annegret Schmitt (Mitte) und Stadtrat Waldemar Eckert (re. / beide CDU) ...


Das Fazit nach 75 Minuten: "Mangelnde Präsenz von Polizei und Ordnungsamt!" und "Die Musik in den Kneipen ist zu laut."

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