Erinnerung an wilde Zeiten - "ALLERLEI FULDA" schließt zum 1. März seine Pforten

Seit 21 Jahren der gleiche Geruch. Wer einmal einen Fuß über die Türschwelle des Allerlei in der Karlstraße in Fulda gesetzt hat, vergisst den Duftmix aus Räucherstäbchen, Leder und Leinen nicht mehr und erinnert sich an junge „wilde“ Zeiten. Mehrere Jugendgenerationen - von Punk über Emo bis Gothic - wurden mit dem Kultladen groß und kauften hier Haarfarbe, Nietengürtel, Aufnäher, Buttons, bunte Schnürsenkel und vieles mehr. Hier entstanden Scenetrends. „Aber jetzt ist Schluss - der Allerlei Fulda schließt seine Pforten", erklärt Inhaber Michael Hohmann wehmütig.

Auf die Frage, wie man sich dabei fühlt, eine solche Institution aufzugeben, kommt nur ein knappes „Oh jee - traurig." Vor allem, weil viele nicht nur zum Kaufen kamen, sondern zum netten Smalltalk. Erwähnenswert ist auch, dass man die Beschwerden, die über die Jahre kamen, an einer Hand abzählen könne. Direkt nach dem Studium zum Dipl. Ingenieur fing Michael Hohmann vor über 35 Jahren an Geschenkartikel an der Ostsee zu verkaufen. Dann folgte ein Stand am Fuldaer Weihnachtsmarkt, „hier war ich auch von Anfang an dabei“ und schließlich feierte er letztes Jahr den 20. Geburtstag des Ladengeschäfts in der Kanalstraße.

„Karriere war nie so mein Ding“ erklärt der Inhaber bescheiden, „mir war es wichtig mit Leuten zu kommunizieren und mit dem Verkauf von außergewöhnlichen Produkten, die man nicht überall findet, meine Schiene zu finden.“ Noch bis zum ersten März könne man hier noch ein paar Schnäppchen machen, ansonsten freue er sich am Weihnachtsmarkt und in seinem Onlineshop ( http://www.allerlei-fulda.de ) „ein paar alte Gesichter wieder zu sehen“. (br)+++