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Ein Porträt von Weihbischof Werner Guballa, das der Fotrograf Werner Feldmann 2011 gemacht hat. - Foto: Bistum Mainz / Feldmann

Mainz, 25. April 2009: Weihbischof Werner Guballa bei seiner Predigt während der Diakonenweihe im Mainzer Dom. - Foto: © Bistum Mainz / Blum

27.02.12 - MAINZ

Weihbischof Werner GUBALLA (67) heute an Krebsleiden verstorben

Der Mainzer Weihbischof Dr. Werner Guballa ist am heutigen Montagnachmittag im Alter von 67 Jahren in Mainz an Lungenversagen verstorben. Er befand sich seit vorletzter Woche wegen einer schweren Lungenentzündung in stationärer Behandlung. Zur Bekanntgabe seines Todes läutet heute um 17.00 Uhr die größte Glocke des Mainzer Doms, die Martinus-Glocke. Das Datum des Requiems und der Beisetzung wird noch bekannt gegeben. Guballa war seit 2003 Weihbischof im Bistum Mainz, zu dessen Bereich auch der oberhessische Vogelsbergkreis gehört. Im Jahr 1996 war er als Generalvikar Mitglied der Bistumsleitung geworden.

Bei Weihbischof Guballa war im Juni 2011 Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt worden. Mit der Erkrankung ist er von Anfang an offen umgegangen. In zwei Interviews mit der Allgemeinen Zeitung Mainz und der Bild-Zeitung im Juli 2011 sprach er über seinen Umgang mit dem Krebs. Damals sagte er: „Ich bin krank und erkenne den Willen Gottes auch darin. Ich sage aber zu Gott: Hilf mir, dass ich jetzt einen Weg finde. Mich beschäftigt nicht so sehr die Krankheit, sondern der Weg, wieder gesund zu werden." Weiter sagte Guballa: „Für mich heißt, mich der Krankheit zu stellen, mich ihr entgegenzustellen, sofern ich die Macht dazu habe. Meinem Tumor habe ich gesagt: Du sollst nicht das letzte Wort haben." Besondere Bedeutung habe für ihn in seiner Krankheit Psalm 23, der „mich mein gesamtes bisheriges Leben begleitet": „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht. Ich fürchte kein Unheil, denn Du bist bei mir." Das Interview in der Allgemeinen Zeitung schloss er mit dem Satz: „Ich gehe meinen Weg nicht in Angst, sondern in Zuversicht."

Fides per caritatem - Glaube wirksam in Liebe

Als Leitwort für seinen Bischofsdienst hatte Guballa „Fides per caritatem" (Glaube wirksam in Liebe) gewählt, eine Kurzform eines Verses aus dem Galaterbrief: „Denn in Christus kommt es nicht darauf an, beschnitten oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, den Glauben zu haben, der in der Liebe wirksam wird." (Gal 5,6) Guballa verstand seinen Wappenspruch als Weiterführung seines Primizspruches bei der Priesterweihe: „Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat." (1 Joh 4,19) Hinter diesem Vers stehe die Erfahrung, „dass der Mensch nicht nur durch eigene Tüchtigkeit zu dem wird, was er ist, sondern in besonderer Weise durch die Liebe Gottes und durch die Liebe der Menschen, die ihn auf seinem Lebensweg begleiten", formulierte er anlässlich seiner Bischofsweihe.

Ein weiterer prägender Text für seinen Bischofsdienst war das Evangelium von den Emmaus-Jüngern (Lk 24,13-35) aus der Ostermontagsliturgie. Sein Bischofsring aus der Goldschmiedewerkstatt der Eibinger Benediktinerinnenabtei St. Hildegard zeigt Jesus zusammen mit den beiden Emmaus-Jüngern. In seinem Dankwort am Ende der Bischofsweihe sagte Guballa dazu: „Weil ich mich im Emmaus-Geschehen so gut wiederfinde mit meinem eigenen Leben mit seinen schwierigen und hoffnungsvollen Seiten, habe ich in meinen Bischofsring die Emmaus-Begegnung eingravieren lassen. Das Evangelium, das mir aus dem Herzen spricht, ist auch mir ins Herz geschrieben. Ich will mich einholen lassen, wenn ich in der Gefahr bin wegzulaufen; ich will offen sein, um zu hören, wenn mir aus der Schrift mein Leben erschlossen wird, und ich will bei jedem Schritt, den ich in meinem Leben gehe, auch bitten: ‚Herr, bleibe bei uns.‘" Guballas Bischofsring hat die Form einer Mitra, der liturgischen Kopfbedeckung der Bischöfe.

Werner Guballa wurde am 30. Oktober 1944 in Marienborn bei Mainz geboren. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und Theologie zunächst an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und später an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Kardinal Jan Willebrands weihte ihn am 10. Oktober 1970 in Rom zum Priester. Im Jahr 1975 schloss Guballa seine Studienzeit in Rom mit einer theologischen Promotion über den Dominikaner Melchior Cano OP ab. Noch im gleichen Jahr nahm er seine Seelsorgetätigkeit im Bistum Mainz als Kaplan in Bensheim-St. Georg auf. Von 1977 an war er fünf Jahre als Subregens und Ökonom am Bischöflichen Priesterseminar in Mainz tätig. Im Februar 1982 beauftragte ihn Kardinal Hermann Volk mit der Leitung der Katholischen Hochschulgemeinde St. Albertus in Mainz. 1991 wechselte er als Pfarrer nach Darmstadt-St. Ludwig, wo er 1992 auch zum Dekan des Dekanates Darmstadt gewählt wurde.

Am 1. Oktober 1996 übernahm Guballa in der Nachfolge von Martin Luley das Amt des Generalvikars im Bistum Mainz. Guballa wurde am 20. Februar 2003 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof ernannt und gemeinsam mit Dr. Ulrich Neymeyr am Ostermontag, 21. April 2003, von Kardinal Karl Lehmann im Mainzer Dom zum Bischof geweiht. Seit 1. Mai 2003 war er als Bischofsvikar für die Geistlichen und Ordensleute im Bistum Mainz sowie für das Institut zur geistlichen Begleitung der hauptberuflich in der Seelsorge Tätigen verantwortlich. Anfang 2004 war Guballa von Kardinal Lehmann zum Bischofsvikar für die Caritas und zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Caritasverbandes für die Diözese Mainz ernannt worden. Bei der Deutschen Bischofskonferenz war er in den Kommissionen Weltkirche sowie Ehe und Familie tätig. Als Mitglied der Kommission für Wissenschaft und Kultur war er der zuständige Bischof für die Seelsorge an den deutschen Hochschulen. Papst Johannes Paul II. würdigte ihn mit den Ehrentiteln „Kaplan seiner Heiligkeit" (Monsignore) im Jahr 1992 und „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit" (Prälat) im Jahr 1998 (MBN). +++


Mainz, 8. September 2003: Weihbischof Werner Guballa bei seiner Rede zur Einweihung der Krankenpflegeschule des Katholischen Klinikums Mainz. - Foto: © Bistum Mainz / Blum

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