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Oberbürgermeister Gerhard Möller dankte Daniela Bergmann für ihren persönlichen Erfahrungsbericht.

81 Personen aus 25 Ländern erhielten Einbürgerungsurkunden.

02.03.12 - Fulda

„Integration ist Daueraufgabe“ - Aushändigung der Einbürgerungsurkunden

„Die Einbürgerung bedeutet mir viel, weil die deutsche Staatsangehörigkeit für unsere Zukunft und besonders für die unserer Tochter sehr wichtig ist“, erklärte AnzhellaDryga, die ursprünglich aus der Ukraine stammt und seit mittlerweile zehn Jahren mit ihrem Mann in Fulda lebt. Nun erhielt sie zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter Anna-Marie und 79 weiteren Personen aus insgesamt 25 Länderndie Einbürgerungsurkunde von Oberbürgermeister Gerhard Möller überreicht.

Obwohl die größte Gruppe der Eingebürgerten aus der Türkei stammte, reichten die Herkunftsländer von Kamerun, Eritrea und Kolumbien über Peru, China und Afghanistan bis nach Griechenland, Italien und Polen.„Das Thema Integration begleitet uns auf vielfältige Weise und es ist eine Daueraufgabe, der wir uns alle stellen müssen“, betonte der Fuldaer Verwaltungschef im Beisein zahlreicher Ehrengäste. Während im Laufe der letzten Jahre viele verschiedene Initiativen umgesetzt worden seien, zeige der Alltag immer, ob sich diese bewährt haben. Bei der Verleihung im Marmorsaal des Stadtschlosses waren unter anderemder stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Franz-Josef Heimann,Stadtverordnete und Mitglieder des Magistrats, Martina Möller-Öncü von der Fachstelle Integrationsowie Vertreter des Ausländerbeirats, des Bürgerbüros und des Rechts- und Ordnungsamtes der Stadt Fulda anwesend.

Zwischen Deutschland und Italien

„Ich bin immer noch Italienerin – ich habeimmer noch das italienische Temperament, italienische Eltern und italienische Freunde, aber ich bin auch Deutsche, weil ich hier geboren bin, hier meinen Beruf erlernt habe und die deutsche Sprache spreche“, stellte Daniela Bergmann fest. In einem persönlichen Erfahrungsbericht erzählte die 30-Jährige auf sympathische und anschauliche Weise, wie sie als Tochter von Italienern in Fulda geboren und aufgewachsen ist. So wurde sie zweisprachig erzogen, verbrachte mit ihren Eltern und dem Bruder alle Ferien bei den Verwandten in Italien und erhielt am Gymnasium am Nachmittag muttersprachlichen Unterricht auf Italienisch. „Als ich volljährig wurde, durfte ich das erste Mal wählen und das in Italien – in einem Land, in dem ich gar nicht lebte und dessen politische Entwicklungen ich nur aus den italienischen Tageszeitungen kannte“, erinnerte sich Bergmann. Zu dieser Zeit habe sie das erste Mal überlegt, wie es wäre, Deutsche zu sein. Da sie aber die Bürokratie und die Kosten scheute, habe sie diese Überlegungen erst einmal nach hinten verschoben. Nachdem sie eine Ausbildung zur IT-Systemkauffrau bei einem Fuldaer Unternehmen gemacht und schließlich Wirtschaftsinformatik an der Universität in Erlangen und Nürnberg studiert hatte, ist sie nun als Softwareberaterin für Business Intelligence weltweit tätig. Als sie dann im Oktober letzten Jahres geheiratet hat und den deutschen Nachnamen ihres Mannes annehmen wollte, erfuhr sie, dass dies nach italienischem Namensrecht nicht möglich ist. Daher entschied sie sich, nun doch die doppelte Staatsbürgerschaft zu beantragen. „Früher war ich in Italien die Deutsche und in Deutschland die Italienerin – jetzt bin ich einfach beides“, fasste Daniela Bergmann erfreut zusammen und dankte allen, die sie in ihrem bisherigen Leben begleitet haben.

An Politik und Gesellschaft beteiligen

Im Namen der städtischen Gremien beglückwünschte der stellvertretende StadtverordnetenvorsteherFranz-Josef Heimannschließlich die Eingebürgerten und gab ihnen einen kurzen Überblick über politischen Entscheidungsorgane und -prozesse der Stadt Fulda. „Ich möchte Sie an dieser Stelle auch dazu aufrufen, sich je nach Ihren Neigungen und Fähigkeiten am politischen und gesellschaftlichen Leben zu beteiligen“, so Heimann. Eine Möglichkeit des Engagements sei zum Beispiel der Ausländerbeirat, wie dessen Vorsitzender Nihat Dalmis darlegte. „Unser Ziel ist es, zwischen den Deutschen, den Behörden und den Ausländern eine harmonische Lebensbeziehung aufzubauen“, berichtete Dalmis. Außerdem solle das gemeinsame Leben durch verschiedene Aktivitäten, wie beispielsweise durch die Interkulturelle Woche, gestaltet werden. „Der zum ersten Mal verliehene Integrationspreis an mehrere Institutionen und Engagierte ist ein gutes Zeichen, da dieser die Integrationsarbeit öffentlich würdigt“, unterstrich der Vorsitzende des Ausländerbeirats. +++


Zusammen mit ihrem Ehemann freute sich Daniela Bergmann über ihre Einbürgerungsurkunde.

Für die aus der Ukraine stammenden Anzhella Dryga ist die deutsche Staatsangehörigkeit – besonders auch im Hinblick auf die Zukunft ihrer Tochter Anna-Marie – sehr wichtig.

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