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Die noch amtierende Bürgermeisterin Margit Trittin gratuliert Sieger Wolff...... - AKTUELLE Fotos (22): Christian P. Stadtfeld

... und natürlich auch Glückwünsche vom unterlegenen Mitbewerber Schäfer (li.)

05.03.12 - GERSFELD

Der künftige Bürgermeister der Rhönstadt Gersfeld (Kreis Fulda) steht fest - und es ist eine faustdicke Überraschung: der Vier-Parteien-Kandidat Peter Wolff aus Fulda hat mit 59,1 Prozent das Rennen gemacht. Sein SPD-Mitbewerber Harald Schäfer aus Gersfeld erreichte "nur" 40,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,6 Prozent. Mit dem Wahlergebnis geht in Gersfeld eine sozialdemokratische Ära auf dem Chefsessel im Rathaus zu Ende, denn seit drei Jahrzehnten wurde dieser fest von SPD-Bürgermeistern und zuletzt von Margit Trittin besetzt. Die Bürgermeisterin war 18 Jahre lang die erste Kommunalchefin in Osthessen. Im überfüllten Bürgersaal weilten etwa 100 politisch interessierte Bürger und Vertreter der Parteien, Bürgermeister, Kreisspitze und Landtagsabgeordnete und gratulierten dem Gewinner, der jetzt sechs Jahre lang ab 01. Juli 2012 die Geschicke der Stadt leiten wird.

Es war exakt 19:02 Uhr als Bürgermeisterin Trittin (SPD) in ihrer Funktion als Wahlleiterin das vorläufige Endergebnis bekanntgab. Jubelschreie und viel Applaus hallten durch den Saal in der Stadthalle. Landrat Bernd Woide war einer der ersten Gratulanten und sprach von einem fairen Wahlkampf. Er wünschte sich mit Wolff eine „fruchtbare Zusammenarbeit“, denn die beiden werden sich mit Themen wie dem Biosphärenreservat und der Wasserkuppe zukünftig vermehrt auseinandersetzen müssen. „Die Demokratie lebt bei der Wahl von der Auswahl.“ Mit diesen Worten bedankte sich Woide beim unterlegenen Kandidaten Schäfer.

„Der Weg ist frei für ein zukunftsfähiges Gersfeld“, sagte der neue Rathauschef und bedankte sich den vier Unterstützer-Parteien CDU, FDP, BWG und Bündnis90/Die Grünen für einen „engagierten Wahlkampf“. „Kommunikation und Dialog“ stehen bei Wolff ganz oben auf der Agenda - bei seinem großen Ziel „Gersfeld voran zu bringen“. „Ich bin erleichtert“, gab er im Gespräch mit „osthessen-news“ am Sonntagabend zu und berichtete von einem fünfmonatigen Wahlkampf mit rund 30 Veranstaltungen. Bis zu seinem ersten Arbeitstag in knapp vier Monaten will sich Peter Wolff noch die ein oder andere Fortbildung besuchen und sich mit dem Verwaltungsrecht vertraut machen. „Vielleicht kann ich bei einer anderen Gemeinde hospitieren.“ Wolff, der in Fulda wohnt, wird sich in der Rhönstadt eine Wohnung suchen und seinen Zweitwohnsitz nach Gersfeld verlegen.

Harald Schäfer richtet „den Blick nach vorne“ und sagte: „Das Lebbe geht weiter.“ Der Erste Stadtrat - er startete mit dem Slogan „Hauptsache Gersfeld“ in den Wahlkampf - wird sein kommunalpolitisches Engagement in der Rhönstadt fortsetzen und sprach von einem Ergebnis mit „guter Basis“ für die kommenden Wahlen. Trotz der Niederlage ließ er sich als „zweiter Sieger“ von seinen Unterstützern feiern.

Die Niederlage Schäfers und der Sieg von Wolff (FDP-Mitglied) ist für die Gersfelder Sozialdemokraten eine "bittere Stunde", denn die SPD gewann bei der letzten Kommunalwahl mit 31,5 Prozent und ist mit 10 Gemeindevertreter (von 31) auch die stärkste Fraktion. Noch am Abend wurde "gerätselt", warum der Erste Stadtrat Schäfer "so schlecht" abgeschnitten hat oder ob es eine Art "Strafaktion" gegen die SPD für manches schwierige kommunalpolitische Thema war. Andererseits "trösten" sich auch viele damit, dass der Sieg von Wolff auch "etwas Gutes haben könnte". Er wurde schließlich von den vier Fraktionen mit 21 Mandaten in der Stadtverordnetenversammlung unterstützt - und das könnte als "Signal" gewertet werden, dass vielleicht in Zukunft die Gersfelder Kommunalpolitik in "ruhigeren Bahnen" verläuft.

Hintergründe zur Wahl:

Die langjährige Bürgermeisterin Margit Trittin (SPD) stand aus persönlichen familiären Gründen nicht mehr zur Wahl. Deshalb bewarben sich der langjährige Kommunalpolitiker und Gersfelder Erste Stadtrat Harald Schäfer (SPD) und der aus Fulda stammende unabhängige Kandidat Peter Wolff, der jedoch FDP-Mitglied ist. Beide sind 53 Jahre alt, Schäfer ist Angestellter, Wolff selbstständiger Diplom- Kaufmann. Knapp 4.500 Wahlberechtigte waren zum Gang an die Urne aufgerufen. Amtsantritt für den "Neuen" wird der 1. Juli 2012 sein.

Genau um 11.05 Uhr warf Harald Schäfer (in Begleitung von Ehefrau Marietta) in der Stadthalle - dort gibt es die beiden Wahllokale für die Kernstadt, neben zwölf in den Stadtteilen - seinen Wahlzettel in die Urne. Sein Mitbewerber Wolff darf als Nicht-Gersfelder auch nicht wählen gehen - und muss von den Plakaten "zuschauen". Aber die Wahlbeteiligung läßt auf "gute Zahlen" hoffen: sie lag gegen 11:00 Uhr bereits bei über 25 Prozent und überschritt um 15:00 Uhr schon die 45-Prozent-Marke.

Die noch amtierende Bürgermeisterin Trittin hatte die Wahlbürger aufgefordert, auf jeden Fall zu den Urnen zu gehen. Und wer keine Wahlberechtigungskarte per Post bekommen oder diese versehentlich weggeworfen habe, könne trotzdem zur Wahl gehen, soweit er im Wahlverzeichnis eingetragen ist. Ratsam sei es jedoch, einen Ausweis mitzunehmen.

Bei der letzten Bürgermeisterwahl - damals hatte Trittin keinen Mitbewerber - lag die Wahlbeteiligung bei 48,8 Prozent. Davor, im Jahr 2000 mit Gegenkandiat Joachim Janshen, waren es 68,9 Prozent und bei Trittins "Premiere" im Jahr 1994 sogar 76,8 Prozent Wahlbeteiligung. (ma/cps). +++


Statistik der Einzeldaten

Glückwünsche für Wolff (re)


Um 18:55 Uhr vermeldete osthessen-news per SMS das Wahlergebnis...

Sieger Wolff mit Ehefrau Viviane ...


Freude über den Sieg auch bei Landrat Woide (li) und sein "Vize" Dr. Heiko Wingenfeld

Poppenhausens CDU-Bürgermeister Manfred Helfrich (li.) ...


Sieger Wolff mit FDP-MdL Lenders


Pfarrer Friedhelm Dauner...

Das Wahlergebnis in UMrissen der Stadt Gersfeld: in Farben: Schäfer (rot) und Wolff (gelb)


GAb das Wahlergebnis bekannt...

...die noch amtierende Bürgermeisterin Margit Trittin...


Sieger Wolff mit der noch amtierenden Bürgermeisterin Margit Trittin ...

Landrat Woide



Strahlender Sieger Wolff...


ETwa 100 Bürger waren gekommen....

SPD-MdL Sabine Waschke mit Sieger Wolff...


...einige Teebeutel vom Amtskollegen Helrich (Poppenhausen)

...und vom CDU-MdL Dr. Norbert Herr


Sieg mit 59,1 Prozent für Kandidat Peter Wolff... - Folgende Fotos(6): Martin Angelstein

Um 11:05 Uhr: Wahlzettel-Einwurf von Kandidat Harald Schäfer (SPD), der sich mit 40,9 Prozent geschlagen geben musste.


Optimistisch! Kandidat harald Schäfer mit Ehefrau Marietta und Wahlhelfern...

Der Wahlzettel....


Gegen 11 Uhr bereis 25 Prozent Wahlbeteiligung...

Aber der 2. Kandidat Wolff durfte nicht mitwählen....

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