Archiv

05.03.12 - Bad Neustadt

Großes Interesse am dritten Berufsinformationstag am Rhön-Gymnasium

Dieser Gedanken hat schon ganze Generationen von Gymnasiasten beschäftigt: „Demnächst mach’ ich Abi, aber was danach kommt – keine Ahnung.“ Großes Interesse fand der nunmehr dritte Berufsinformationstag am Rhön-Gymnasium in Bad Neustadt. Schulleiterin Edith Degenhardt begrüßte die Interessenten in der Aula der Schule.

Auf dem Bild: Beim Berufsinformationstag im Rhön-Gymnasium Bad Neustadt gaben Ehemalige tiefe Einblicke ins Berufsleben. Im Bild informiert Daniel Kusebauch über Chancen im Marketing. Foto: Gerlinde Partl

Die Schüler sollten schon früh vertraut gemacht werden mit der Arbeitswelt. Sie sollten sich auseinandersetzen mit den eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, um den für sie geeigneten Arbeitsplatz zu finden. Im Stundentakt etwa bestand die Möglichkeit, sich in einem anderen Berufsfeld zu informieren. Als Informanten hatten sich weitgehend ehemalige Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums zu Verfügung gestellt, die von ihren Erfahrungen aus ihrer Studienzeit und beruflichen Tätigkeit berichteten, Vorschläge machten und Anleitungen gaben sowie unermüdlich gestellte Fragen beantworteten.

Angesichts der eher theoretischen Ausbildung an Gymnasien fragen sich angehende Abiturienten heute: Was macht eigentlich ein Journalist den ganzen Tag? Könnte für mich ein Ingenieurberuf interessant sein? Und ist das Lernen im Medizinstudium tatsächlich so hart? Was kommt bei einem Dualen Studium auf mich zu oder im Polizeidienst? Welche Chancen ergeben sich beim Maschinenbau, in der Elektrotechnik oder soll ich in den Tourismus einsteigen? Antworten auf diese und mehr Fragen gab es am vergangenen Samstag im Rhön-Gymnasium. Den Schülern bot sich reichlich Möglichkeit, Informationen über Werdegang, berufliche Chancen und Risiken, über Vor- und Nachteile der Berufe aus erster Hand zu erfahren. Dabei ging es keineswegs darum, bestimmte Berufe zu promoten oder gar beruflichen Nachwuchs zu werben. Vielmehr wurden in lockeren Gesprächen Wege nach dem Abitur aufgezeigt werden, Praktiker plauderten dabei aus dem berühmt/berüchtigten Nähkästchen und verrieten dabei recht persönliche Dinge.

Der ins Auge gefasste Traumjob, ist der wirklich so interessant im Alltag und bin ich auch dafür geeignet? Kann ich mich damit identifizieren? Nicht wenige vorgefasste Gedanken und Meinungen relativierten sich. Marketing beispielsweise könne keineswegs gleichgesetzt werden mit Werbung, versicherte Daniel Kusebauch. Diese Annahme sei zwar landläufig weit verbreitet, stimme so aber nicht. Mit Sigi Brunner und Steffen Sauer berichteten gleichzeitig zwei Redakteure der Rhön- u. Saalepost von ihrem Alltag, auch machten sie mit der Ausbildung und der Tätigkeit von Redakteuren und Journalisten bekannt. Dass dieses Berufsfeld großen Einfluss habe im Alltag und oft auch als „vierte Gewalt“ im Staat bezeichnet wird, machte Oberstudienrat Hartmut Brunner von der Schulleitung aufmerksam. „Was wäre wohl passiert im Falle Wulff ohne die Medien?“ fragte er in die Runde. Zu den Medien zählen neben der schreibenden Zunft natürlich auch Journalisten bei Funk und Fernsehen.

Als besonders wichtigen Baustein zur Vorbereitung auf die schreibende Zunft sei das Sammeln von Erfahrungen als freier Mitarbeiter einer Lokalredaktion, waren sich Steffen Sauer und Sigi Brunner einig. Leute, die gerne schreiben (können), sollten einfach in der Lokalredaktion vorsprechen, gerne noch in der Zeit vor dem Abitur.

Journalist zu werden sei eigentlich ganz einfach, erläuterte die Redakteurin Sigi Brunner. Denn es handle sich um eine ungeschützte Berufsbezeichnung die mit dem Grundgesetz zusammenhänge, in dem jedermann in der Bundesrepublik Deutschland das Recht auf freie Meinungsäußerung in Wort und Schrift garantiert wird.

Journalisten gelten salopp gesagt als Zulieferer von Texten und Bildern, während Redakteure im Gegensatz zu diesen zumeist fest angestellt die eingehenden Sachen bearbeiten und die Zeitung „bauen“. Die Aussage von Steffen Sauer, Chefredakteur der Rhön- u. Saalepost überrascht: „Voraussetzungen gibt es viele und keine.“ Als Hauptvoraussetzung nannte er Neugierde in allen Bereichen. Die Themenvielfalt biete so viel Abwechslung wie in keinem anderen Beruf. Wer sich morgens an die Arbeit macht, wisse selten was im Verlauf des Tages alles auf ihn zukommt.

Der klassische Weg zum Redakteur führt nach dem Abitur als zwingende Voraussetzung über ein Volontariat zum Ziel. Renommierte Journalistenschulen sind ebenso begehrt wie rar und ein Studienplatz der Journalistik nicht so leicht zu haben. Die Presseleute empfahlen den angehenden Abiturienten erst einmal „etwas Richtiges“ zu studieren, journalistische Tätigkeiten ergeben sich leicht in speziellen Ressorts bei großen Zeitungen, in Funk und Fernsehen oder, ganz neu, bei Online-Redaktionen. 80 Prozent aller Berufsanfänger wählen das Volontariat, wobei 70 Prozent von ihnen über ein abgeschlossenes Studium verfügen, fasste Sauer zusammen. Ohne vorherige praktische Erfahrungen gehe praktisch nichts, frühzeitige Kontakte seien immens wichtig. +++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön