Doppelschlag für Lingmann Motorsport - Pech für das Porsche-Team

Beim zweiten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, trug sich wieder ein Manthey-Porsche in die Gesamtsiegerliste ein. In überzeugender Manier setzte sich der Porsche, mit den Piloten Marc Lieb und Jochen Krumbach, der seinen ersten Gesamtsieg feierte, nach einem wechselvollen Rennen, souverän an die Spitze. Die Plätze 2 und 3, gingen unter den Augen von BMW Motorsportdirektor Jens Marquard, an die beiden BMW Z4 GT3, von Schubert-Motorsport, wobei sich das Trio Claudia Hürtgen, Dominik Schwager und Dirk Adorf noch an Uwe Alzen und Nico Bastian vorbei schob, die lange Zeit das Rennen angeführt hatten. Auch der zweite Lauf, das 37. DMV 4h-Rennen, musste 13 Minuten vor Schluss, wegen einsetzendem Hagel im Bereich Wippermann, abgebrochen werden.

Das unter der Bewerbung des MSC Rhön startende Bad Königshöfer Team Lingmann-Motorsport, war mit seinen beiden BMW M3 in der Klasse SP5 (Spezialfahrzeuge bis 3000 ccm) angetreten und hatten wieder den Porsche 911 GT3 RSR der beiden Dreieicher Norbert Schneider, Stephan Köhler und dem Königsteiner Axel Hörger in Betreuung. Das Trio stellte ihren Boliden nach dem Training auf der viel versprechenden Position 5 ab. Das war in dem riesigen Starterfeld bereits eine tolle Leistung für sich und machte Hoffnung auf eine vordere Platzierung im Rennen.

Den neuen 1er M3 fuhren die beiden französischen Routiniers Pierre de Thoisy und Thierry Depoix, die sich diesmal mit Maurice Maxence verstärkt hatten. Das Auto erfuhr in den Wintermonaten eine Ausbaustufe, hinsichtlich Gewicht und Getriebe. Es wurde auf ein halbautomatisches Getriebe umgerüstet, bei dem die Schaltung über eine Wippe am Lenkrad erfolgt. Das Trio kam auf Anhieb mit dem neuen Gerät zurecht und fand sich nach dem Qualifying auf Platz 2 in seiner Klasse wieder. Den Einsatz des zweiten SP5 M3 teilten sich die beiden Franzosen Nicolas Berand und Pascal Bour, die diesmal den Offenburger Harald Rettich an ihrer Seite hatten, da René Wolf sich Coaching-Aufgaben widmete. Platz 3 im Training war ebenfalls eine sehr gute Ausgangslage. Im Rennen lief zunächst alles wie am Schnürchen. Der Porsche bewegte sich immer im Bereich von Platz 3 bis 5.

In der Startphase überholte der M3 des Trios Berand/Bour/Rettich den 1er, da die Besatzung zum Kennen lernen des neuen Geräts etwas verhalten fuhr. Als nach einer knappen Stunde der Führende mit der Startnummer 251 technische Probleme bekam, setzten sich Berand/Bour/Rettich an die Spitze. Nach einer weiteren Stunde zogen auch de Thoisy/Depoix/Maxence an der 251 vorbei und bildeten nun eine Doppelspitze, die unter großem Jubel des Lingmann-Teams zum Ende abgewinkt wurde.

Beim Porsche lief anfangs auch alles glatt. Nach runde 7 kam das Auto zum Routinestopp an die Box. Stephan Köhler übernahm von Axel Hörger. Nach zwei Runden erschien dieser an der Box und beklagte Vibrationen im Hinterwagen. Es wurden die Räder gewechselt und Köhler wieder auf die Strecke geschickt. Er erschien aber nach einer Kurzrunde sofort wieder an der Box. Die Diagnose war für das gut im Rennen liegende Trio niederschmetternd. Radlager hinten links defekt. Bei jedem anderen Team wäre dies das Aus gewesen. Nicht bei Lingmann! In fieberhafter Eile wurde der komplette linke Hinterachsträger gewechselt und nach einem Boxenaufenthalt von knapp einer Stunde, wurde das Auto wieder ins Rennen zurück beordert. Mit dieser tollen Boxenleistung konnte das hessische Trio das Rennen in Wertung, auf Platz 13 beenden.

Alles in allem, ein tolles Wochenende für das Team um Herbert Lingmann und Christian Leutheuser, der wieder die Verantwortung für den Porsche hatte. Schlag auf Schlag geht es nun in der Langstreckenmeisterschaft weiter. Das dritte Rennen, zugleich die Generalprobe für das 24h-Rennen findet mit dem 54. ADAC ACAS H&R-Cup am 28. April statt. Bei diesem Rennen ist, wie im vorigen Jahr, wieder das Tourenwagen-Revival zu Gast, wobei viele ehemalige DTM-Boliden die Herzen der Motorsportfans höher schlagen lassen. Für das Top-Ereignis des Jahres, dem 24h-Rennen, wird die Rhön- und Saalepost wieder ein Gewinnspiel veranstalten, bei dem es wieder Eintrittskarten zu gewinnen gibt. Diese gelten an allen vier Renntagen vom 17. bis 20. Mai, für alle Bereiche der Rennstrecke, inklusive Fahrerlager und Besuch der Lingmann-Box. (Foto: Höhn) +++