Mit massiven Warnstreiks vor dem Siemens-Werktor Flagge zeigen

„Wir müssen den Arbeitgebern jetzt mit massiven Warnstreiks zeigen, dass wir ihre Verzögerungshaltung nicht einfach hinnehmen werden“, so Jens Öser, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt. Die ersten Demonstrationen haben begonnen. Nach Angaben des Veranstalters trafen sich gestern rund 700 Kollegen aus verschiedenen Unternehmen vor dem Siemens-Werktor in Brendlorenzen, um es ihnen gleichzutun.

„Wenn die Arbeitgeber glauben, die Gewerkschaften und vor allem die IG Metall würden sich nach erfolgreicher Krisenabwehr einfach wieder in die Ecke schieben lassen, werden sie jetzt eines Besseren belehrt“ so Öser, begleitet von ohrenbetäubendem Lärm aus Trillerpfeifen und Tröten.Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,5 Prozent, die unbefristete Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreicher Prüfung und mehr Mitbestimmung beim Einsatz von Leiharbeit. – Das waren die Kernaussagen der Demo. Arbeitgeber berücksichtigen weder das außerordentlich erfolgreiche abgelaufene Jahr noch die stabilen Aussichten des laufenden Jahres. Aber: „Mehr ist fair. Wir haben’s verdient“ so das Motto der Kampagne.

Öser las eine Mail vor, geschrieben von Karl-Hermann Reich (Mellrichstadt) an Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands vbm. Darin fordert er einen fairen Umgang mit Mitarbeitern verbunden mit fairer Entlohnung. Denn nur so sei der Betriebsfrieden zu gewährleisten.Barbara Resch (IG Metall Schweinfurt) prangerte Leiharbeit an. „Arbeit ist der wertvollste Rohstoff, den Deutschland besitzt. Es gilt ihn zu hegen und zu pflegen.“ Egon Friedel, Betriebsrat bei Preh, forderte endlich Schluss mit der Unsitte zu machen, ausgebildete junge Leute in befristete Arbeitsverträge zu knebeln. Oliver Mauer, Betriebsrat bei Siemens verwies wie andere Kollegen auch auf unverschämte Rekordsummen, die sich Manager einsacken. „Wo bleibt die Verteilungsgerechtigkeit?“ Auf dem Foto: Rund 700 Beschäftigte aus mehreren Betrieben demonstrierten zusammen mit der IG Metall vor dem Werkstor Siemens in Brendlorenzen. Foto Partl +++