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04.06.12 - Hanau

Naturschutzdezernent Dr. Ralf Piesold sieht Giftverbot gegen Maikäfer bestätigt

Auf einer abendlichen Besichtigungstour hat Hanaus Naturschutzdezernent Dr. Ralf-Rainer Piesold den Stadtwald in Großauheim besucht, um die vom Waldmaikäfer verursachten Fraßbilder zu begutachten. Dabei sagte er, die vom Forstamt Hanau-Wolfgang befürchteten Schäden an Jungbäumen durch Wurzelfraß der Maikäfer-Engerlinge würden von der Stadt Hanau als Waldbesitzerin bewusst hingenommen. Aber es seien ohnehin nur einzelne Bäume teilweise kahl gefressen.

In den vergangenen Monaten hatte es eine kontroverse Diskussion gegeben, ob Maikäfer mit dem Insektengift "Perfekthion" mittels Hubschrauber bekämpft werden sollten. Dem Wunsch von Hessen-Forst nach dieser Begiftung hatte das Hessische Umweltministerium jedoch aus ökologischen Gründen nicht entsprochen. Denn nicht nur Maikäfer, sondern auch alle anderen Insekten - bis hin zum geschützten Hirschkäfer - wären dem Gift zum Opfer gefallen. Nach erfolgter Begiftung hätte der Wald komplett für die gesamte Bevölkerung gesperrt werden müssen, um die Waldbesucher vor möglichen Gesundheitsschäden zu schützen.

Diese Fakten hatten auch den Hanauer Naturschutzbeirat zu einem Veto gegen die Wald-Begiftung veranlasst, berichtete Simone Zapke, Leiterin des Fachbereiches Bauaufsicht, Denkmal- und Umweltschutz, bei der jetzigen Besichtigungstour. Stadtrat Dr. Piesold hatte über die Untere Naturschutzbehörde Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich bereits frühzeitig im Dezember vergangenen Jahres auf diese Problematik aufmerksam gemacht und daher die Entscheidung Puttrichs gegen die Begiftung begrüßt.

Die aktuelle Waldbesichtigung bestätigte aus städtischer Sicht das Giftverbot. Denn nur einzelne Bäume sind vom Maikäfer teilweise kahlgefressen worden, aber bereits jetzt wachsen neue Blätter nach. Dabei handelt es sich in der Regel um Bäume, die an besonnten Schneisen und Straßenrändern stehen, während der geschlossene Waldbestand kaum vom Maikäfer befressen ist, stellt Martin Schroth von der Unteren Naturschutzbehörde fest. Die Bäume werden innerhalb von vier Wochen durch den sogenannten Johannistrieb wieder voll begrünt sein.

Eventuellen Wurzelfraß der Maikäfer-Engerlinge würden von der Stadt Hanau bewusst hingenommen, da der Wald als Naherholungsziel und "Grüne Lunge" im Ballungsraum ein hohes öffentliches Gut darstelle und nicht nur einer möglichst lukrativen Holzernte untergeordnet werden solle, so Dr. Piesold. Die wichtigen übergeordneten Waldfunktionen wie Naherholung, Klimaschutz und Artenschutz würden neben der Holznutzung von der Stadt Hanau auch bei der anstehenden neuen Forsteinrichtung, einem vom Land vorgegebenen Waldwirtschaftsplan von 2013 bis 2023, für die nächsten Jahre immer bedeutsamer. Ein Gifteinsatz im Wald komme deshalb in der Stadt Hanau definitiv auch künftig nicht in Frage.+++

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