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06.06.12 - Geroda-Platz

„Helfer-vor-Ort"-Ausbildung - 17 Teilnehmer wurden "hart rangenommen"

„Sie wurden ganz schön rangenommen“, lautet Achim Kohlhepps Fazit über die Sanitäterausbildung der Helfer-vor-Ort Gruppe Geroda/Platz. Kohlhepp, der 1. Kommandant der Gerodaer Feuerwehr und Rettungsdiensthelfer beim Bayerischen Roten Kreuz, ist stolz, dass alle siebzehn Teilnehmer die Ausbildung mit Erfolg bestanden haben, was nicht selbstverständlich ist. „Für die meisten liegt die Schulzeit schon etliche Jahre zurück“, gibt Kohlhepp zu Bedenken, „aber es haben sich alle reingekniet.“ Auf seine Initiative wurde im Januar im Gerodaer Feuerwehrhaus ein erster Informationsabend über das Helfer-vor-Ort-System veranstaltet. Ziel der Helfer vor Ort ist es, die therapiefreie Zeit vom Notruf bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bzw. des Notarztes durch qualifizierte basismedizinische Maßnahmen zu verkürzen und damit dem Patienten die Chance auf einen besseren Heilungsverlauf zu ermöglichen. An diesem Abend trugen sich vierzehn Interessierte aus Geroda und Platz in eine Liste ein. Mittlerweile wuchs die Gruppe sogar auf 21 Mitglieder, die nun auch alle Mitglieder in den jeweiligen Ortsteilwehren sind.

Um als Helfer-vor-Ort eingesetzt werden zu können, sind natürlich gewisse medizinische Kenntnisse zwingend erforderlich. Vier Mitglieder der Gruppe hatten schon den erforderlichen Lehrgang. Die restlichen 17 Mitglieder mussten einen Sanitäterlehrgang durchlaufen. Dieser Kurs umfasst 60 Stunden - sowohl Theorie, als auch Praxiseinheiten. Grundsätze und Verhalten im Einsatz, Hygiene und Persönliche Schutzausrüstung, Medizinproduktegesetz und gesetzliche Grundlagen, Arzneimittel, Anatomie von Herz und Blutkreislauf, Frühdefibrillation, Herz-, Lungenwiederbelebung beim Säugling/Kleinkind, Allergien, Schlaganfall, Vergiftungen, Schädel-Hirn-Trauma und vieles mehr stand auf dem Ausbildungsplan. Das erlernte theoretische Wissen musste dann immer wieder bei diversen Fallbeispielen in die Praxis umgesetzt werden.

„Es war sehr interessant aber auch anstrengend. Ich bin abends mit Kopfschmerzen nach Hause“, resümiert Patricia Zeller, die bisher weder aktives Mitglied bei der Feuerwehr war, noch einen medizinischen Beruf ausübt. „Als der Info-Zettel Anfang des Jahres im Briefkasten lag, wusste ich - das muss ich machen“, erzählt sie über ihre Motivation in die Gruppe einzusteigen. „Wir haben in so kurzer Zeit so viel gelernt“, findet sie. „Vor allem zu erfahren, wie der Körper funktioniert, fand ich spannend“. Der 2-fachen Mutter war aber vor allem auch die richtige Versorgung von Kindern ein großes Anliegen. Auch wenn natürlich in der Kürze der Zeit viele Dinge nur angeschnitten werden konnten.

Ausbilder waren der Kreisbereitschaftsleiter des BRK Bad Kissingen, Holger Fröhlich und Lehrrettungsassistent Michael Vorndran. Unterstützt wurden sie von Tim Kohlhepp und Armin Stelzner, sowie Rainer Schumm. Bei der Prüfung waren zusätzlich noch Katharina Hohn und Stefan Thein, sowie Statisten zur Unterstützung anwesend. Sie alle sind Mitglieder beim Bayerischen Roten Kreuz. Achim Kohlhepp ist dankbar für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung durch den BRK-Kreisverband Bad Kissingen. Für die Verpflegung während der Ausbildung, die an den Wochenenden stattfand, war gesorgt. Bürgermeister Manfred Emmert mit Frau kümmerte sich am ersten Tag in Platz um das Mittagessen, die Schützengesellschaft am Prüfungswochenende. Aber auch die Teilnehmer selbst steuerten bei, einen Teil übernahm der Markt Geroda. Getränke wurden von der Staatliche Mineralbrunnen Bad Brückenau AG sowie vom Hochstiftlichen Brauhaus Motten gespendet. Die Ausbildungskosten von 80 Euro pro Teilnehmer übernahm der Markt Geroda. Hier war man von Anfang an von der Idee überzeugt und sicherte die Unterstützung zu.

Da man auf dem Dorf ist und sich zumeist kennt, fungiert man als Helfer-vor-Ort auch als Bindeglied zwischen dem Verletzen oder Kranken, den Angehörigen und dem Rettungsdienst. „Die Leute sollen keine Angst oder Bedenken haben, wenn wir da plötzlich auftauchen“, sagt Patricia Zeller. „Wir sind gut ausgebildet worden.“Derzeit sammeln die Teilnehmer noch Praxiserfahrung in den Rettungswägen der Wachen Bad Brückenau und Bad Kissingen, um bei zukünftigen Einsätzen eine gute und reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Geplant ist, dass die Gruppe ab September einsatzbereit ist. Bis dahin muss allerdings auch noch ein großer Teil der Ausrüstung beschafft werden. Zwei Notfallrucksäcke für je ca. 650,- €, Schutzkleidung und zwei Funkmeldeempfänger und einiges mehr. „Wir sind auf Spenden aus der Öffentlichkeit angewiesen. Spenden für die Helfer-vor-Ort fließen zu 100% in die Beschaffung von Ausrüstung und medizinischem Verbrauchsmaterial. Das wiederum kommt der gesamten Bevölkerung zu Gute“, erklärt Kohlhepp. Die Arbeit, die die Helfer vor Ort verrichten, ist ausschließlich ehrenamtlich und kann nicht abgerechnet werden.

Spendenkonto: VR-Bank Bad Brückenau-Bad Kissingen, BLZ 790 650 28, Empfänger: „Helfer vor Ort Geroda/Platz“, Kontonr. 100 331 538.+++


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