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23.06.12 - Bad Neustadt
Reservistenkameradschaft besucht und unterstützt Palliativstation in Ungarn
Unter der Leitung von Otto Jahrsdörfer, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Bad Neustadt, fuhren jüngst 15 Kameraden ins ungarische Eger zu den dortigen Reservisten im Komitat Heves, mit dem seit 2010 eine Patenschaft besteht. Ihr Ziel war es, die dortige Palliativstation zu unterstützen, aber auch andere Hilfsgüter an Bedürftige zu bringen. Im Rahmen des 14. Hilfstransportes der Reservisten aus ganz Unterfranken wurden Spenden an die Palliativstation im Krankenhaus Eger/Ungarn übergeben. Die Reservisten der Bundeswehr aus der Bezirksgruppe Unterfranken erhielten von verschiedenen Krankenhäusern der Landkreise Betten, Nachttische, Rollatoren, Untersuchungsliegen, OP-Lampen, Kühlschränke für Medikamente und Röntgenbildschirme. Bei verschiedenen Sammelaktionen in den Kameradschaften wurden Bekleidung, Schuhe, Bettwäsche, Haushaltsgegenstände, Fahrräder sowie Spielsachen gesammelt, im Krankenhaus in Hammelburg zwischengelagert und für den Transport bereitgestellt. Die Transporte werden von der Spedition Geis Bad Neustadt organisiert und großzügig unterstützt, freute sich Jahrsdörfer überaus dankbar.
Die Spenden werden an kinderreiche Familien, Altenheime, Kindergärten und caritative Einrichtungen weitergegeben. Das Sortieren, Registrieren und die Verteilung liegt in den bewährten Händen des Vereins „kinderreicher Eltern“ der ungarischen Reservisten, die sich den Erhalt der Spenden bescheinigen lassen und jede Ausgabe belegen können. Am Freitag stand ein Besuch des Naturparks Silvásvárat im Bükkgebirge (Buchengebirge) auf dem Programm, Dort wurden in der Urmenschen-Höhle Reste steinzeitlicher Besiedlung gefunden. Diese Region ist für die Bevölkerung ein beliebtes Ausflugsziel, es gibt dort viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und für ausgedehnte Wanderungen. Ein Rundgang durch die ca. 56.000 Einwohner zählende Altstadt von Eger durfte nicht fehlen, denn selbst für Dauerbegleiter der Hilfstransporte taten sich immer wieder neue Einblicke auf. Am Samstag entluden die Reservisten aus Unterfranken und Helfer aus Eger den Lkw mit Anhänger. Das Krankenhaus hatte einen Lkw zum sofortigen Abtransport der Hilfsgüter für die Palliativstation organisiert, so dass eine Zwischenlagerung überflüssig wurde. Es ist eine große Hilfe, da sich die Krankenstation noch im Aufbau befindet und keine staatliche Förderung erhält. Auf diese Unterstützung sind die Reservisten aus Unterfranken besonders stolz. Die Kartons mit Bekleidung, Haushaltsgegenständen und Schuhe wurden bis zur Sortierung zwischengelagert. Mit auf dem Transport waren zirka 1,5 Tonnen Klinkersteine und Zement von Sponsoren aus dem Raum Aschaffenburg, die für die Errichtung eines Denkmals für gefallene deutsche Soldaten aus dem 2. Weltkrieg in Szajla unweit von Eger vorgesehen sind. Dieses Denkmal wird von der Reservistenkameradschaft Untermain/Aschaffenburg errichtet.
Parallel zur Entladeaktion wurde von einigen ungarischen Kameraden die Leistungen des Deutschen Sportabzeichens und der Leistungsmarsch für das Leistungsabzeichen der Deutschen Bundeswehr abgenommen. All diese Aktivitäten werden von der ungarischen Presse sowie vom Fernsehen aufgezeichnet und gesendet. Den Reservisten aus Unterfranken wird Hochachtung entgegengebracht, wissen doch die Menschen den Wert der Spenden zu schätzen, der mittlerweile die 500.000 Euro-Marke überschritten hat, wie Jahrsdörfer nach der Rückkehr mitteilte. Bei so viel Engagement war für die hiesigen Kameraden Entspannung im Thermalbad von Egerszálok angesagt. Das 38 Grad warme Thermalwasser ist sehr gut für Haut und Gelenke. Der Tag endete mit einem Empfang des Frauenchores aus Egerszólát. Dies ist schon eine Tradition, bei der selbstverständlich der Bürgermeister und Spendenempfänger der einzelnen Institutionen wie Krankenhaus, Psychiatrie, Altenheim, Kindergarten und weitere anwesend waren. Am Sonntag machte sich die Gruppe aus Unterfranken wieder auf die zirka 1100 Kilometer lange und anstrengende etwa zwölfstündige Heimreise, immer mit der Gewissheit, Freunde besucht, vielen Menschen geholfen und etwas Trost gebracht zu haben. „Kein Weg ist zu weit, wenn Freunde ihre Freunde besuchen“, so das Fazit von Otto Jahrsdörfer. Die Reservistenkameradschaft Bad Neustadt bedankt sich an dieser Stelle sehr herzlich bei allen, die die Aktion so großzügig unterstützt haben, bei der Spedition Geis für den Transport, der Wäscherei Ullmer für Bettwäsche und Handtücher, beim Sanitätshaus Traub für die Heil- und Hilfsmittel, Babybazar Gartenstadt und Kleiderlädchen für Kinder- und Erwachsenenbekleidung, Kinderwägen und Spielsachen und den vielen Familien für ihre Spenden. Die nächste Fahrt ist für Ende des Jahres geplant. (ger)+++